Neo Telle ist am Sonntag zu seinem Profi-Debüt für den 1. FC Köln gekommen. Beim 1:0-Sieg über Schalke 04 wurde der Innenverteidiger zur Pause eingewechselt – und nach dem Spiel gefeiert.
Als sechster Spieler aus dem eigenen Nachwuchs hat Neo Telle in dieser Saison sein Debüt für die Profis des 1. FC Köln gefeiert. Der Innenverteidiger wurde am Sonntag gegen den FC Schalke 04 zur zweiten Halbzeit für Eric Martel eingewechselt und stand insgesamt 45 Minuten plus Nachspielzeit auf dem Feld.
Als erste Youngsters hatten in dieser Saison Jonas Urbig und Julian Pauli debütiert. Der Innenverteidiger etablierte sich dabei schnell als Stammspieler, wird seit Anfang Dezember jedoch von den Folgen seiner Gehirnerschütterung aus dem Hertha-Spiel ausgebremst. Anschließend folgten die ersten Spiele von Elias Bakatukanda, Jaka Cuber Potocnik und kürzlich Oliver Schmitt in der 2. Bundesliga.
Seit dem Winter fest bei den Profis
Nun also Telle, der im Laufe der Saison immer mal wieder im Profi-Training hatte reinschnuppern dürfen, seit der Winter-Vorbereitung allerdings fest zum Team von Trainer Gerhard Struber zählt. Der 19-Jährige stand dabei in jedem der bisherigen Rückrunden-Spiele inklusive der Pokal-Partie in Leverkusen im Kader von Struber und durfte sich jetzt über seinen ersten Einsatz freuen.
Für ihn ist es ein Moment, den er sehr genießt.
Gerhard Struber über neo telle
„Ich finde es cool, wenn wir aus unserem eigenen Club Jungs nachentwickeln, die reinspringen können“, freute sich auch Struber nach der Partie über das nächste Debüt eines Eigengewächses. Telle liefere dabei ein ordentliches erstes Spiel ab, zeigte wenig bis gar keine Nervosität und schien mit jeder erfolgreichen Aktion mehr an Selbstvertrauen zu gewinnen.
Auch deshalb konnte Struber verkünden: „Für ihn ist es ein Moment, den er sehr genießt. Er wurde gerade auch gefeiert in der Kabine, weil er es sich verdient hat durch die guten Leistungen in den Testspielen und auch in der Vorbereitung.“ Die Entscheidung, Telle zur Pause für den angeschlagenen Eric Martel zu bringen, sei dabei „eine gute“ gewesen, wie der Österreicher erklärte.
Nebenmann lobt den Debütanten
Mit der Führung im Rücken habe Telle mit der Hilfe seiner Teamkollegen zeigen können, „dass er ein spannender Spieler sein kann.“ Für den FC sei das fünfte Debüt eines Eigengewächses in dieser Saison dabei das Zeichen, „wie gut wir im Nachwuchs arbeiten und was da immer wieder nachkommt.“
Auch Teamkollege und Nebenmann Joël Schmied, der nach Martels Auswechslung wieder die zentrale Position in der Abwehr übernommen hatte, lobte den Youngster. „Er hat einen super Einstieg hingelegt. Gegen Schalke, so einen großen Verein, ist es nicht ganz einfach. Aber er hat es super gemacht. Wir haben kein Gegentor erhalten, das ist immer die größte Bestätigung.“ Lizenzbereichsleiter Thomas Kessler erklärte derweil sogar, dass Telle „einen großen Anteil“ daran gehabt hätte, „dass es am Ende zu Null ausgegangen ist“.
Das sagt Telle selbst
Telle tat es kurioserweise dabei sogar Bakatukanda gleich, der seinerseits in der Hinrunde sein Debüt gegen Schalke hatte feiern dürfen. Die beiden Innenverteidiger gewannen dabei 2023 gemeinsam den DFB-Pokals der A-Junioren. Ähnlich wie Bakatukanda im September, profitierte dabei nun auch Telle von einem Ausfall von Timo Hübers. Während der 19-Jährige nun für Martel eingewechselt wurde, war Bakatukanda in der Hinrunde für den angeschlagenen Dominique Heintz in die Partie gekommen.
„Es ist verrückt für mich, eine Riesenehre. Ich kann es noch gar nicht so richtig wahrnehmen, es sind zu viele Gefühle. Seit ich ein kleines Kind bin, arbeite ich darauf hin. In so einem Spiel das Debüt zu geben, das berührt mich, es ist unbeschreiblich“, sagte ein überglücklicher Telle nach dem Spiel selbst.
NLZ-Wand bekommt neues Foto
Insbesondere die Feierlichkeiten nach dem Spiel vor der Südkurve genoss der Innenverteidiger besonders. „Es gibt keine geilere Fankurve. Ich kenne sie, seit ich vier Jahre alt war, da war ich das erste Mal im Stadion. Es war immer mein Ziel, einmal davor zu stehen. Das so zu erleben, mit einem Sieg und ohne Gegentor, ist unfassbar. Man hat am ganzen Körper Gänsehaut und kriegt das Grinsen nicht mehr aus dem Gesicht.“
Für die FC-Akademie ist das Debüt derweil eine weitere Auszeichnung ihrer Arbeit. Alle Spieler, die aus dem eigenen Nachwuchs ihr erstes Profi-Spiel bestreiten, dürfen dabei ein Foto aus dem Spiel im Eingangsbereich des Leistungszentrums aufhängen. Zuletzt hatte sich Oliver Schmitt dort verewigen dürfen. Ab dieser Woche wird die Wand um ein weiteres Bild reicher sein.
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