Der 1. FC Köln wollte mit einem Auswärtssieg beim 1. FC Magdeburg Druck auf die Konkurrenz ausüben. Stattdessen droht dem Tabellenführer der 2. Bundesliga nach der 0:3-Niederlage am Freitagabend der Sturz auf Rang drei. Die Stimmen zum Spiel.
Aus Magdeburg berichtet Marc L. Merten
Timo Hübers
„Wir kommen gar nicht so schlecht rein, haben ein paar Ballgewinne und gute Umschaltmomente. Genauso hat uns Magdeburg in der Tiefe immer wieder über die Außen bedroht. In der zweiten Halbzeit hat ein Standard-Tor das Spiel in die Richtung gedreht, in die es letztendlich geht. Dann kriegen wir noch ein Konter-Tor nach einem eigenen Standard und am Ende schießen sie noch das dritte. Das war nicht das, was wir uns vorgestellt haben. Und auch nicht das, was wir spielen können. Wir lassen es durch einen Standard in die falsche Richtung kippen. Bei uns selbst muss bei 14 Ecken mehr rumkommen. In der zweiten Halbzeit haben wir auch nicht mehr die hohen Ballgewinne gefunden und provoziert. So ist es super bitter.“
Dominque Heintz
„Es ist unglücklich, dass wir den Gegner in der zweiten Halbzeit durch ein Standard-Tor ins Spiel bringen. In der ersten Halbzeit hatten sie sich sehr wenig Chancen herausgearbeitet. Wir sind sehr gut reingekommen, deswegen tut es einfach weh, durch ein Standard- und ein Konter-Tor zu verlieren. Das darf so nicht passieren. Wir hatten selbst viele Eckbälle, was auswärts nicht selbstverständlich ist. Es war eigentlich ein ausgeglichenes Spiel ohne viele Torchancen auf beiden Seiten, ein klassisches 0:0-Spiel. Dann musst du gucken, dass du einfach gut stehst und den Punkt mitnimmst – und nicht so einfache Tore kriegst. Uns hat immer der letzte Pass gefehlt, der letzte Abschluss, um so richtig aufs Tor zu kommen. Wir hatten aber gute Balleroberungen und haben schnell nach vorne gespielt. Dann ist es schade, dass wir es in der zweiten Halbzeit herschenken.“
Marvin Schwäbe
„Es war ein extrem bitterer Abend. In den ersten 20, 25 Minuten haben wir Magdeburg extrem vor Probleme gestellt, haben uns gut rausgespielt und uns gute Chancen erarbeitet. Da muss es klingeln. In der zweiten Halbzeit waren wir nicht so gut. Magdeburg hatte nicht viele Standards, macht aber das Tor daraus. Das müssen wir besser verteidigen. Dann haben wir umgestellt und die Räume nicht zugekriegt – was nichts mit dem System zu tun hatte, sondern mit dem Umschaltverhalten. Das darf nicht so häufig passieren, heute war es aber leider so. Nächste Woche im Derby müssen wir das besser machen.“
Gerhard Struber
„Wir sind richtig gut reingestartet, die ersten 20 bis 25 Minuten hat das Ding gut Fahrt aufgenommen. Wir hatten Zugriff, hatten gute Möglichkeiten, waren im Umschalten gut und hatten ein gutes Gefühl für das Pressing. Im Ballbesitz haben wir viele Dinge richtig gemacht, haben es dann aber versäumt, richtig auszuholen. In der zweiten Halbzeit kassieren wir unsere Gegentore relativ billig. Nach dem Doppelschlag haben wir dann den Glauben verloren, was die Körpersprache anging. Die Flughöhe der letzten Wochen konnten wir nicht weiter forcieren. Das Ergebnis ist ein sehr bitterer Moment, aber nur ein ganz normaler Rückschlag. Wir sind nicht naiv, wir wussten, dass es immer wieder zu einer Niederlage kommen kann. Die Frage ist: Wie? Speziell in der zweiten Halbzeit sind wir unserem Anspruch nicht gerecht geworden.“
Christian Titz
„Wir wussten, dass wir auf eine sehr starke Mannschaft treffen, die sehr diszipliniert verteidigt und vorne enorme Geschwindigkeit in der Tiefe hat. Das mussten wir konsequent verteidigen und sie nach außen drängen, aber nicht in die Mitte lassen. Gerade gegen eine solche Mannschaft müssen wir in den Rücken der Kette kommen, wie beim knappen Abseitstor. Das Spiel ging über die Disziplin, wir haben uns belohnt und waren in der zweiten Halbzeit konsequent. Wir wussten nach dem 1:0, dass wir weitere Möglichkeiten bekommen.“
Hier kannst du über den 1. FC Köln diskutieren und dich mit anderen Usern austauschen. Bitte beachte dabei die Spielregeln in unserer Netiquette! Du findest sie hier und kannst sie jederzeit nachlesen. Viel Spaß!