Steffen Tigges wartet noch immer auf sein erstes Saisontor für den 1. FC Köln. Die 2. Bundesliga sollte eigentlich seine Chance sein, doch noch den Durchbruch zu schaffen. Stattdessen weiß auch Trainer Gerhard Struber, dass dem 26-Jährigen die Argumente ausgehen.
In der vergangenen Saison war Steffen Tigges der beste Torschütze des 1. FC Köln in der Schlussphase der Saison. In den letzten acht Spielen 2023/24 erzielte der Mittelstürmer drei der acht Kölner Treffer, darunter die beiden wichtigen Ausgleichstreffer gegen Union Berlin und Bochum bei den jeweiligen Last-Minute-Siegen. Auch, wenn es am Ende nicht zum Klassenerhalt reichte.
Das Problem: Seitdem hat Tigges nicht mehr für den FC getroffen. 17 Pflichtspiele, 456 Spielminuten, kein Tor. Das ist die harte Realität, auch nach den 90 Minuten gegen Ulm und den 45 Startelf-Minuten gegen Darmstadt. Ohne jede Torgefahr blieb Tigges, ihm fehlte die Bindung zum Spiel, die Positionierung im Strafraum, die Versorgung durch Zuspiele. Nun droht wieder die Bank.
Struber ehrlich: „Er tut sich schwer“
Tigges war einer von drei Spielern, die Trainer Gerhard Struber gegen Darmstadt zur Pause auswechselte. Auch, weil er angeschlagen war. Doch der Stürmer wäre wohl auch so vom Feld gegangen. „Er ist extrem bemüht und bereit, zu investieren“, sagte Struber zwar unter der Woche. „Natürlich wissen wir, dass ihm ein Tor in der Liga mal richtig guttun würde, um den Bann zu brechen. Er ist einer, der sich nicht aufgibt. Von seiner Haltung bringt er vieles mit, was man sich wünschen kann.“
Nur eben keine Tore. Und vor allem keine Torgefahr. Struber schätzt den sympathischen Hünen, doch auch er konnte bislang aus dem 26-Jährigen keinen Torjäger für den FC machen. „Er hat eine irrsinnig gewinnende Art, hat eine positive Ausstrahlung. Gleichzeitig ist es ein gewisser Fakt, dass er sich im Moment schwertut, ins Toreschießen zu kommen“, sagte Struber. „Jetzt hat er Spielzeit bekommen. Es geht einfach darum, dass wir die Dinge nicht zerreden, sondern hoffen, dass es sich für ihn irgendwann umschlägt.“
Das ist einfach Spitzensport
Gerhard Struber
Das Problem: Die Zeit läuft Tigges davon. Die dritte enttäuschende Saison in Folge hat ihn erneut weiter zurückgeworfen. Statt in der 2. Bundesliga endlich durchzustarten, ist der einstige Stürmer des BVB weiter von einer erfolgreichen Zukunft beim FC entfernt denn je. Im Winter galt er schon als aussortiert, dann fand der Club keinen neuen Stürmer, lehnte nach GEISSBLOG-Informationen sogar ein Angebot für einen Wintertransfer ab. Tigges blieb, spielte zuletzt wieder, doch mit dem selben ernüchternden Ergebnis.
„Das ist einfach Spitzensport“, gestand Struber nun. „Es gibt Momente, in denen die Erwartungshaltung an die Spieler, an die Mannschaft, an das Trainerteam einfach hoch sind. Das müssen wir händeln. Da hilft es nicht zu jammern, wenn mal ein Raunen da ist. Das ist einfach so, damit müssen wir umgehen und Profi genug sein.“ Tigges ist Profi genug, arbeitet hart, ist selbstkritisch, hofft weiter. Doch für den Saisonendspurt hat er keine guten Karten. Auch wenn er gerne – wie letzte Saison – noch einmal Tore bejubeln würde. Nur diesmal mit einem besseren Ausgang am Saisonende.
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