Der 1. FC Köln geht im Nachwuchsbereich neue Wege. In den nächsten Jahren werden die Mannschaften der U8 bis U10 schrittweise aufgelöst. Trotzdem zahlen die Kölner im Endeffekt das Dreifache.
Ab der kommenden Saison wird es beim 1. FC Köln keine U8 mehr geben. Im darauffolgenden Jahr wird die U9 aufgelöst, dann die U10. Ab der Saison 2027/28 bildet die U11 demnach den jüngsten FC-Jahrgang. Stattdessen wollen die Kölner vermehrt auf Partnervereine setzen und damit vor allem die Breite im Kinderfußball fördern.
Beim 1. FC Köln hatte man lange über diese konzeptionelle Veränderung im Nachwuchs nachgedacht, das Für und Wider genau abgewogen. Mit eigenen Junioren-Mannschaften ab der U8 können sich die Kölner freilich frühzeitig die größten Talente sichern, die schon im ganz jungen Alter herausstechen, ehe sie bei der Konkurrenz spielen. Zudem werden die Spieler am Geißbockheim fußballerisch bestmöglich gefördert.
Systemimmanenter Druck nicht förderlich
Mit vergleichsweise großem Aufwand werden so jedoch pro Jahrgang nur rund zehn bis 15 Talente intensiv gefördert, während es im Kölner Umland viel mehr Nachwuchsspieler gibt, die noch besser ausgebildet werden könnten. Darüber hinaus soll zukünftig das Kindeswohl noch stärker im Fokus stehen. „Aus pädagogischer Sicht ist es nicht unbedingt sinnvoll, der systemimmanente Druck in einem NLZ ist nicht förderlich für das Kindeswohl“, erklärt Lukas Berg, Bereichsleiter des Nachwuchsfußballs beim FC.
Darüber hinaus habe sich zunehmend ein schlechtes Gefühl dabei entwickelt, die Familien von achtjährigen Kindern überzeugen zu müssen, von der Konkurrenz ans Geißbockheim zu wechseln. Ganz davon abgesehen, dass mit einem Wechsel aus dem Kölner Umland zum FC häufig auch ein Schulwechsel mit einhergegangen war. Nun, wenn die Talente in die U11 des FC wechseln werden, haben sie zumindest den Übergang von der Grundschule in die weiterführende Schule bereits hinter sich.
FC zahlt für die Qualität der Trainer
Nichtsdestotrotz kümmert sich der 1. FC Köln auch weiterhin intensiv um diese Jahrgänge. Nur eben nicht mehr vor Ort im Grüngürtel, sondern in den vielen Partnervereinen und Schulen. Statt der bisherigen 300.000 Euro, die der FC bislang für die U8 bis U10 investiert hat, wird künftig das Dreifache an Geld in die Ausbildung fließen.
Diese Summe wird in die Ausbildungsqualität der Partnervereine investiert. Heißt konkret: Der 1. FC Köln zahlt für gut ausgebildete Trainer, damit diese die Ausbildung der Talente übernehmen und nicht im Zweifel die Eltern der Kinder, da sich sonst kein freiwilliger Trainer finden lässt. Der Vorteil für den FC: Viel mehr Kinder können auf hohen Niveau ausgebildet werden, sich aber gleichzeitig noch in ihrem gewohnten Umfeld entwickeln.
Zur U11 sollen die besten Spieler dann ans Geißbockheim wechseln. Denn für Lukas Berg und den 1. FC Köln ist eines klar: „Die talentiertesten Kids aus Köln und dem Umland sollen beim FC spielen.“
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