Der SC Paderborn rennt gegen den 1. FC Köln bis zum Schluss an, um den 2:1-Sieg der Geißböcke zu verhindern. Doch am Ende kann der FC alles verteidigen und den Dreier einfahren. Das nötigt SCP-Trainer Lukas Kwasniok hinterher großen Respekt ab.
Aus Paderborn berichten Sonja Gauer und Marc L. Merten
Der SC Paderborn hatte einen klaren Plan. „Den 1. FC Köln kannst du knacken, wenn du hinter die Kette kommst oder mit schnellen Spielverlagerungen“, sagte SCP-Trainer Lukas Kwasniok nach der Partie am Samstag in der Home Deluxe Arena. Genau diesen Plan hatte Paderborn in der ersten halben Stunde verfolgt, und das mit Erfolg.
Paderborn war zunächst die spielbestimmende Mannschaft, tat dem FC weh mit Angriffen im Rücken von Leart Pacarada und Joël Schmied, mit schnellen Seitenwechseln und mit Durchbrüchen über die Außenbahnen in den Strafraum. So kam der Elfmeter zustande, so gingen die Gastgeber mit 0:1 in Führung.
Lemperle und Rondic tun Paderborn weh
Danach aber wusste der FC zu reagieren. Durch eine bessere Verteidigung, durch bessere eigene Vorträge in der Offensive – und hinten raus durch Leidenschaft und Konzentration in der Abwehr. Spielerisch war aus Kwasnioks Sicht die Kölner Doppelsitze mit Tim Lemperle und Imad Rondic entscheidend. „Diese Kombination hat uns dauerhaft weh getan“, sagte der Paderborner Trainer.
Vor allem, weil Lemperle und Rondic es immer wieder schafften, lange Bälle festzumachen, abzulegen und so den Mitspielern die Möglichkeit gaben, nachzurücken. So kamen die Geißböcke in der Schlussviertelstunde der ersten Halbzeit zu immer mehr Chancen, die am Ende zum Ausgleich führten. So fiel das 2:1 durch Denis Huseinbasic, weil Lemperle und Rondic den Ball am gegnerischen Strafraum behaupteten und Luca Waldschmidt für dessen Assist einsetzen konnten. Und so sorgte das Duo auch immer wieder für Entlastung, als Paderborn den Druck erhöhte.
Sie haben mit extremer Aufopferungsbereitschaft dagegen gehalten
Lukas Kwasniok
Beinahe wäre es Paderborn gelungen, am Ende noch einmal das Ruder herumzureißen und den Ausgleich zu erzielen. Entscheidend war die Einwechslung von Adriano Grimaldi. „Es gibt in der 2. Liga oder zumindest bei uns im Kader keinen Spieler, der ein Spiel so verändern kann wie Adriano“, sagte Kwasniok. Der hochgewachsene Mittelstürmer gehört zu den besten Kopfballspielern der Liga und verhalf dem Sport-Club zu großer Dominanz im Spiel nach vorne, weil Grimaldi praktisch jedes Luftduell gewann oder zumindest dafür sorgte, dass Paderborn die zweiten Bälle gewinnen konnte.
Doch der FC hielt dagegen. „Sie haben mit extremer Aufopferungsbereitschaft dagegen gehalten“, lobte Kwasniok und hob insbesondere Leart Pacarada hervor, der auch mehrfach gegen Grimaldi ins Luftduell gegangen war „und seinen Mann gestanden“ habe. Auch Max Finkgräfe bekam ein Sonderlob, nachdem dieser Grimaldi mit einer waghalsigen Grätsche im Fünfmeterraum am Ausgleich gehindert hatte. „Diese Qualität in den Verteidigungsaktionen muss man neidlos anerkennen“, erklärte Kwasniok.
Struber freut Schulterschluss der Spieler
Das Lob freute auch Gerhard Struber hinterher. „Das ist natürlich schön zu hören“, sagte der FC-Trainer. Gleichzeitig sei dies aber auch „nicht sehr überraschend“. Der Österreicher hatte genau diese Einstellung von seinen Spielern erwartet in diesem Spitzenspiel, in dem es für den FC um mehr ging als nur um drei Punkte. Am Ende brachten die Geißböcke den Sieg „dank eines enormen Schulterschlusses“ über die Zeit und übernahm wieder die Tabellenführung – mit nun fünf Punkten Vorsprung auf Paderborn.
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