Gerhard Strubers Experiment, Joel Schmied als Rechtsverteidiger aufzubieten, ist im Eiltempo gescheitert. Die Suche nach einem Ersatz für den verletzten Jusuf Gazigebovic geht somit weiter.
In der Theorie klang die Überlegung ganz gut: Ausgestattet mit einer ordentlichen Dynamik und zumindest schon etwas Erfahrung auf dieser Position, sollte sich Joel Schmied als Rechtsverteidiger ausprobieren. Schließlich sucht der 1. FC Köln händeringend einen Vertreter für Jusuf Gazibegovic, dem nach seinem gegen Darmstadt erlittenen Syndesmoseriss das Saison-Aus droht.
Der Zwischenstand dieser Suche: Schmied wird es nicht. Das kristallisierte sich beim schwachen Testspiel gegen den SC Verl, das der FC am Donnerstagnachmittag im Südstadion mit 1:2 verlor, ganz schnell heraus. „Es war für Joel extremes Neuland“, musste Struber nach Abpfiff dann doch zugeben.
Strubers schnelle Erkenntnis: „Nicht hilfreich“
Der Kölner Trainer war mit einer Viererkette – Timo Hübers und Neo Telle in der Zentrale, Linksverteidiger Max Finkgräfe und Schmied auf den Außen – in die Partie gegangen. Von der Seitenlinie aus musste Struber mitansehen, wie seine Mannschaft in dieser Formation kein Bein auf den Rasen bekam. Nahezu im Minutentakt boten sich Drittligist Verl dicke Chancen, sodass es nach zwölf Minuten 0:2 stand.
„Es war für uns nicht hilfreich. Man hat gesehen, dass diese Veränderung mehr Unsicherheit als Sicherheit bringt“, legte Struber sein Rechtsverteidiger-Experiment prompt ad acta. Nach nicht mal einer halben Stunde stellte er auf Dreierkette um, beorderte Schmied ins gewohnte Abwehrzentrum. „Ich habe versucht, wieder mehr Stabilität in unsere Positionierung zu bekommen“, erklärte der Österreicher später.
Es waren viele Dinge, die nicht ineinandergegriffen haben – Zahnräder, die herumgefuhrwerkt haben.
Gerhard Struber
Wobei es festzuhalten gilt: Schmied, der auf der rechten Seite mehrfach orientierungslos wirkte und die Verler passieren ließ, war keinesfalls der Alleinschuldige – die Kölner Abwehrreihe patzte im Kollektiv. Ein verunglückter Einwurf Finkgräfes ermöglichte die erste Doppelchance der Gäste, beim 0:1 säbelte dann Hübers am Ball vorbei und beim 0:2 räumten sich der Kapitän und Telle gegenseitig ab.
„Es waren viele Dinge, die nicht ineinandergegriffen haben“, kritisierte Struber, sprach von „Zahnrädern, die herumgefuhrwerkt haben“ und musste feststellen: „Das war nicht schön anzuschauen und hat absolut nicht unserem Anspruch entsprochen.“ So nahm der FC-Trainer sein Abwehr-Problem mit ins freie Wochenende. Die Suche nach einem Gazibegovic-Ersatz geht weiter und könnte dem zuletzt offensiv so erfolgreichen Jan Thielmann doch wieder eine defensivere Rolle einbringen.
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