Stimmen zum Ulm-Sieg: „Haben den Spielfluss verloren – aber nie den Glauben“

Jubel beim 1. FC Köln nach der späten Erlösung gegen Ulm. (Foto: IMAGO / Beautiful Sports)
Jubel beim 1. FC Köln nach der späten Erlösung gegen Ulm. (Foto: IMAGO / Beautiful Sports)

Der 1. FC Köln hat sich beim SSV Ulm spät einen 1:0 (0:0)-Sieg gesichert. Trotz des erneut schwachen Auftritts waren Profis und Trainer Gerhard Struber hinterher vor allem eines: erleichtert. Die Stimmen zum Spiel.

Aus dem Donaustadion in Ulm berichtet Martin Zenge

Luca Waldschmidt

„Es war das große Motto, das heute über dem Spiel stand: einen extrem Zusammenhalt zu haben, einer für den anderen da zu sein und alle Widerstände zu bekämpfen. Das Tor tut mir extrem gut, ich würde lügen, wenn es nicht so wäre. Es waren definitiv schwierige Wochen, das kann ich nicht wegreden. Ich bin zu ehrgeizig und weiß, was ich kann. Es ist nie eine Frage für mich, mich hängen zu lassen. Ich wusste, dass es heute klappen wird. Es ist heute eine Erleichterung für alle da. Wir wissen, dass Druck kommt, deswegen sind wir sehr gewillt, das wieder auf den Platz zu bringen. Wir lassen es nicht über uns ergehen, sondern arbeiten daran.“

Marvin Schwäbe

„Unser Lieblings-Ergebnis auswärts – das tut gut heute. Ich würde nicht sagen, dass wir im zweiten Durchgang die Kontrolle verloren haben. Es sah nicht so zwingend aus, trotzdem sind wir drangeblieben. Wir haben uns im ersten Durchgang mehr Chancen herausgespielt, haben aber in der zweiten Hälfte gezeigt, dass wir es unbedingt wollten. Es war klar, dass es nicht einfach wird. Am Ende fahren wir ohne Gegentor und mit drei Punkten nach Hause. Wir haben die Ausfälle heute sehr gut aufgefangen. In der 2. Liga gibt es wenige Mannschaften, mit denen man schön Fußball spielen kann. Es ist überwiegend Kampf und es geht darum, zusammenzuhalten. Das haben wir heute bewiesen. Jeder Sieg fließt in das Selbstbewusstsein.“

Timo Hübers

„Beide Mannschaften können vorher in Führung gehen. Es war ein zähes Stück Arbeit. Wenn man nach Ulm fährt, ist die Erwartungshaltung, dass wir drei Punkte holen. In Köln erwartet man, glaube ich, dass wir 5:0 gewinnen. Die drei Punkte haben wir geschafft, das 5:0 nicht. Über die Art und Weise kann man streiten, es war nicht das schönste Spiel. Am Ende war es nicht unverdient, dass das Pendel auf unsere Seite ausgeschlagen ist. Wir wollten das Spiel auch in der zweiten Halbzeit weiter in der gegnerischen Hälfte kontrollieren, das haben wir nicht so geschafft. Die Ulmer haben alles reingeworfen und gut dagegengehalten. Morgen ist egal, wie wir die Punkte eingefahren haben. Es sind noch neun Spiele, es geht ums Punkten, Punkten, Punkten. Wir haben uns unter der Woche zusammengesetzt und über vieles offen und ehrlich gesprochen. Es war ein kleiner Schritt in die richtige Richtung, auch wenn wir inhaltlich zulegen dürfen.“

Gerhard Struber

„Wir sind alle richtig happy, dass wir das Spiel heute in einen Sieg ummünzen konnten. Wir wussten, dass auch der Gegner mit dem Rücken zur Wand steht und alles in die Waagschale werfen wird. Wir sind in die erste Halbzeit ganz gut reinmarschiert, auch wenn es mit der Feldqualität nicht so einfach war, in ein Kombinationsspiel zu kommen. Wir haben es aber immer wieder geschafft, den Gegner vor Probleme zu stellen. Mit unserer neu formierten Systematik haben wir richtig gute Chancen herausgespielt, haben viel kontrolliert und wenig zugelassen. Nach der Pause brauchten wir ein bisschen Glück bei dem Stangenschuss. Wir haben unseren Spielfluss verloren – aber nie den Glauben, es für uns regeln zu können. Durch einen schönen Moment haben wir dieses 1:0 hergestellt. Ich finde, dass es über die gesamte Spielzeit ein verdienter Sieg war, weil wir es über beide Halbzeiten gesehen ein Stück besser gemacht haben.“

Thomas Wörle

„Für uns ist es ganz schwer, ich habe es ein bisschen anders gesehen als Gerhard. Wir sind gut in die erste Halbzeit reingekommen, hatten eine kleine Doppelchance. Dann kam Köln immer besser und hat das Spiel kontrolliert. Wir mussten zwei, drei, vier gefährliche Momente überstehen, da hätte ein Tor fallen können. Aber die zweite Halbzeit war unsere Halbzeit. Wir haben richtig Druck gemacht und haben es hinbekommen, dass der FC über lange Zeit keine wirkliche Torchance hatte. Wir haben den Pfosten getroffen und hatten durch Telalovic die Chance des Spiels. Wenn wir da das Tor gemacht hätten, was aus meiner Sicht verdient gewesen wäre, gewinnen wir das Spiel hier. Und dann gibt es diese eine Situation, die uns alles nimmt. Beim 0:1 haben wir uns nicht gut verhalten, wurden von Köln überrannt. Der Gegner hat das eiskalt ausgenutzt. Eine Situation hat am Ende den Unterschied gemacht, das tut unfassbar weh. Wir hätten einen Punkt verdient gehabt und mit ein bisschen Glück hätten wir sogar gewinnen können. Über beide Halbzeiten wäre ein Unentschieden gerecht gewesen.“

DAS KÖNNTE DICH AUCH INTERESSIEREN

DISKUTIER MIT!

Willkommen im Kommentarbereich des GEISSBLOG!
Hier kannst du über den 1. FC Köln diskutieren und dich mit anderen Usern austauschen. Bitte beachte dabei die Spielregeln in unserer Netiquette! Du findest sie hier und kannst sie jederzeit nachlesen. Viel Spaß!
Abonnieren
Benachrichtige mich bei
44 Kommentare
Neueste
Älteste Meistbewertete
Inline-Feedbacks
Alle Kommentare anzeigen
44
0
Diskutier mit & schreib einen Kommentar!x