Der beste Beweis

Der 1. FC Köln geht beim VfB Stuttgart baden. Das 0:3 zeigt, dass Steffen Baumgart mit seiner wichtigsten Aussage Recht hat: Wer nicht alles investiert, der gewinnt auch keine Fußballspiele.

Ein Kommentar von Marc L. Merten

In der jüngsten Folge der Vereinsdoku “24/7 FC” sagte Steffen Baumgart: “Wir können uns weiter für die Intensitäten feiern lassen, aber wir müssen es hinbekommen, aus diesen Intensitäten noch sauberer Fußball spielen.“ Am Samstag jedoch fehlte alleine schon die sonst so gewohnte Intensität.

Hier einen Schritt zu spät, dort einen Schritt zu wenig. Hier einen Zweikampf hergeschenkt, dort einem Gegner nicht gefolgt. Hier einen Schuss nicht genommen, dort einen Pass nicht zugestellt. Der 1. FC Köln zeichnet sich unter Baumgart eigentlich durch seine Konsequenz in den einfachen Dingen im Fußball aus. Am Samstag ließ das Team diese vermissen. Das konstatierte hinterher auch FC-Geschäftsführer Christian Keller, der kritisierte, dass der Mannschaft “vom Start weg überall ein Tick von dem gefehlt” habe, was sie normalerweise auszeichne.

Auch gegen Abstiegskandidaten reichen 95 Prozent nicht

Bemerkenswert: Von den sechs Spielen in 2023 machte der FC ausgerechnet gegen die Abstiegskandidaten Schalke und Stuttgart seine mit Abstand schwächsten Spiele. Ganz so, als wüssten die Spieler, dass es gegen Bayern, Leipzig und Frankfurt eben nicht ohne 100 Prozent gehen würde, gegen die Teams ganz unten könne man es aber mal mit 95 Prozent versuchen.

Das ist nun erneut schief gegangen. Gegen Schalke rettete noch Schwäbe zusammen mit Schalkes fürchterlich ungefährlicher Offensive. In Stuttgart ging es, wie schon am 34. Spieltag der letzten Saison, daneben. Eigentlich hatte der FC unter Baumgart die Rolle des Aufbaugegners für Krisen-Klubs abgelegt. Doch diese 90 Minuten waren eine Erinnerung daran, was es für den 1. FC Köln braucht: Vollgas.