Der 1. FC Köln hat die Wiedergutmachung für die Pleite in Stuttgart verpatzt. Gegen den VfL Wolfsburg blieb der FC erneut offensivschwach und verlor mit 0:2 (0:1).
Aus Müngersdorf berichten Sonja Eich und Marc L. Merten
Mit einer riesigen, alle Tribünen umfassenden Choreografie haben des Fans des 1. FC Köln am Samstag den 75. Geburtstag der Geißböcke nachgefeiert. Steffen Baumgart ehrte den Tag mit einer großen Rotation in der Startelf – die fünf Wechsel waren teils verletzungs-, teils taktisch bedingt. Zum ersten Mal begannen Steffen Tigges und Davie Selke gemeinsam als Doppelspitze.
Moment des Spiels
Die grandiose Stimmung zum Anpfiff mit der eindrucksvollen Choreografie hatten in den ersten Spielminuten zu ersten Angriffen der Kölner geführt, da patzte der FC beim ersten Wolfsburger Vorstoß. Chabot konnte gegen Gerhardt nicht sauber klären, Marmoush wurde nicht angegriffen, sein Rückpass landete wieder bei Gerhardt und dieser konnte aus zwölf Metern mit links abziehen. Sein Schuss ging eigentlich mittig aufs Tor, doch Chabot irritierte Schwäbe und versuchte noch an den Ball zu kommen. So ließ der FC-Keeper den eigentlich völlig harmlosen Schuss unter sich passieren. Das frühe 0:1 (4.) und die kalte Dusche für die Geißböcke, die sich so viel vorgenommen hatten.
Der Spielverlauf
Der FC spielte zwar mit Doppelspitze, doch in Hälfte eins war davon nichts zu sehen. Tigges wich wie so häufig auf die Außen aus, in den ersten 45 Minuten kam der FC nur zu einem einzigen Torabschluss: Ljubicic prüfte aus 22 Metern Casteels. Selke und Tigges konnten sich nicht behaupten, der FC machte zu viele Fehler und ließ sich leicht überspielen, Wolfsburg hatte leichtes Spiel, den FC vom Tor fernzuhalten.
In der 63. Minute hätte es 1:1 stehen müssen. Hector brachte den Ball abgefälscht in den Lauf von Steffen Tigges. Doch der Mittelstürmer schloss nicht mit dem ersten Kontakt ab, sondern konnte den Ball nach der Annahme nicht sauber verwerten, sodass er ihm vom Fuß sprang und schließlich aus schlechterem Winkel deutlich vorbei schoss.
Keine fünf Minuten später fiel die Entscheidung: Jonas Hector, an diesem Tag mehr mit dem Schiedsrichter beschäftigt, ging gegen Fischer im eigenen Strafraum viel zu ungestüm in den Zweikampf und räumte den Wolfsburger komplett ab. Den fälligen Elfmeter verwandelte Arnold zum 0:2 (68.).
Selke vergab nach Tigges ebenfalls noch seine Großchance, scheiterte nach feiner Vorarbeit von Lemperle am stark reagierenden Casteels (89.). In der Nachspielzeit traf dann Hübers nach Hector-Freistoß, stand dabei aber im Abseits (90.+5). So blieben die Geißböcke auch im zweiten Spiel in Folge ohne Torerfolg.
Fazit
Der 1. FC Köln hat die Karnevalszeit vollkommen verpatzt – und das mit zwei schwachen Leistungen. Die Geißböcke zeigten sich gegen Wolfsburg zwar engagierter als in Stuttgart, hatten im gegnerischen Strafraum aber fast keine Chance. Die Doppelspitze strahlte zu keinem Zeitpunkt echte Gefahr aus. Die Abwehr machte die entscheidenden Fehler. Der FC muss nun schnellstmöglich seinen Feier-Kater ablegen, denn ansonsten droht doch noch einmal Abstiegskampf. Das Thema Europa scheint sich derweil ohnehin erledigt zu haben.
Schema
So spielte der FC: Schwäbe – Schindler, Hübers, Chabot, Hector – Skhiri – Ljubicic, Olesen (73. Adamyan), Maina (84. Diehl) – Selke, Tigges (78. Lemperle)
Tore: 0:1 Gerhardt (4.), 0:2 Arnold (68.)
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