Beim 0:0 des 1. FC Köln bei Union Berlin hat Steffen Tigges als einzige Spitze 90 Minuten durchgespielt. Steffen Baumgart hatte eigentlich Davie Selke für die erste Elf vorgesehen. Doch dieser kommt beim FC einfach nicht ins Rollen.
Knapp fünf Minuten vor der Pause bekam Tigges den Ball am Strafraumeck der Berliner und zog ansatzlos ab – sein strammer Abschluss wurde jedoch, wie die weiteren Versuche seiner Teamkollegen, vom stark reagierenden Frederik Rönnow im Kasten der Hausherren entschärft.
Eine Szene mit Seltenheitswert, denn weitere Chancen bekam Tigges einmal mehr nicht. Wie so oft arbeitete der 24-Jährige viel, spulte an der Alten Försterei über zwölf Kilometer ab – zu selten sprangen aus dem Aufwand aber wirklich zwingende Torabschlüsse heraus.
Dass Tigges überhaupt zu der Chance kam, war der Tatsache geschuldet, dass Davie Selke erneut ausgebremst wurde. Seit seinem Wintertransfer warfen ihn immer wieder Verletzungen zurück – vor dem Gastspiel an der Alten Försterei erwischte es ihn nun krankheitsbedingt. Über Nacht hatte er Schüttelfrost bekommen.
“Das wäre Davies Spiel gewesen”
Steffen Baumgart machte schon vor dem Spiel am Sky-Mikrofon keinen Hehl daraus, dass Selke eigentlich als Startspieler eingeplant gewesen war. Hinterher auf der Pressekonferenz begründete der FC-Coach: “Das wäre sein Spiel gewesen, auch von der inneren Motivation her.” In seinen bisherigen vier Aufeinandertreffen mit den Eisernen setzte es für den 28-Jährigen im Trikot von Lokalrivale Hertha BSC vier Niederlagen. Die Lust, dieser Negativserie nun im FC-Trikot ein Ende zu setzen, war offenbar groß.
Doch einmal mehr machte Selkes Gesundheit einem Startelfeinsatz einen Strich durch die Rechnung – der Stürmer war nach dem nächtlichen Fieberschub nicht mehr fit geworden und saß dick eingepackt auf der FC-Bank. So musste Baumgart auch davon absehen, den im Vergleich zu Tigges erfahreneren Selke im Verlauf des Spiels als Joker zu bringen. “Das Risiko wäre zu groß gewesen”, sagte der FC-Trainer.
Immer wieder Rückschläge: Selke vom Pech verfolgt
Für Selke war es erneut eine verpasste Chance, sich in die Mannschaft zu spielen. Bei seinem Startelfdebüt auf Schalke Ende Januar musste er kurz vor der Pause wegen Problemen am Sprunggelenk raus. Auch im nächsten Spiel gegen Leipzig endete sein Jokereinsatz nach weniger als einer Viertelstunde. Beim 0:2 gegen Wolfsburg vor einer Woche durfte er gemeinsam mit Tigges als Doppelspitze über die volle Distanz ran und vergab kurz vor dem Ende die große Chance auf den Anschlusstreffer.
Auf seinen ersten Treffer im FC-Trikot muss der gebürtige Schorndorfer mindestens bis nächsten Freitag warten – im Heimspiel gegen den Tabellenletzten VfL Bochum bietet sich die nächste Chance für Selke. Dann hofft Baumgart, dass nicht nur Selke wieder fit ist. Denn nach Kainz, Schmitz, Huseinbasic und Schindler war Selke schon der fünfte Kölner, der sich zuletzt grippal abmelden musste.
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