Die Stürmer des 1. FC Köln suchen weiter nach ihrem Tor-Rezept. Auch Davie Selke will endlich mit dem Geißbock auf der Brust treffen. Steffen Baumgart ist derweil auf der Suche nach Lösungen.
Steffen Tigges’ 3:0 gegen den SV Werder Bremen am 21. Januar war das letzte Tor eines FC-Stürmers. Inzwischen sind acht Partien und fast 800 Spielminuten vergangen. Acht Partien, von denen dem 1. FC Köln überhaupt nur in zwei Spielen noch einmal ein eigenes Tor gelingen wollte.
Woran die aktuelle Stürmer- und Tor-Flaute zur Zeit liegt, weiß auch Steffen Baumgart nicht wirklich. “Es gibt keine wirkliche Antwort darauf. Ich kann nicht sagen, wenn wir das trainieren, wird es besser”, sagte der FC-Trainer Samstagnacht im Aktuellen Sportstudio des ZDF ratlos. Wie so häufig würde in manchen Situationen auch der berühmte letzte Schritt fehlen. “Ich weiß, dass die Jungs daran arbeiten, das hat man auch gegen Bochum gesehen. Wir hatten viele Flanken und die waren auch nicht alle schlecht, wir sind im Strafraum zu Abschlüssen gekommen, aber es fehlt der entscheidende Millimeter.”
Dass der FC Tore braucht, um die seit vier Spielen andauernde Sieglos-Serie zu beenden, muss dem Trainer dabei freilich nicht erklärt werden. “Man hat im Moment nicht das Gefühl, dass wir Lösungen für klare Möglichkeiten haben. Dass wir das besser machen müssen, wissen wir, sonst kommen wir in Schwierigkeiten.” Es wird in den kommenden Tagen und Wochen also auch darauf ankommen, wie Baumgart selbst an dieser für ihn beim FC ungewohnten Situation wächst und welche Lösungen und Mittel er seinen Spielern an die Hand gibt.
Selke misst sich an den Toren
Doch auch die Angreifer selbst werden aus der Situationen lernen müssen – wenngleich Steffen Baumgart den Druck nicht nur auf den Schultern der Stürmer ablegen will. “Fußball ist nicht so einfach, dass es nur um die Stürmer geht”, sagte der ehemalige Angreifer, der in seiner aktiven Karriere selbst 29 Bundesliga- und 35 Zweitliga-Tore erzielen konnte. “Es gibt Jungs, die Tore vorbereiten müssen, und Jungs, die sie machen sollen. Wir wollen das immer auf viele Schultern verteilen. Wir arbeiten an Abläufen und daran, dass wir den Mut beibehalten, die Schüsse zu nehmen.”
Für die FC-Stürmer selbst ist die derzeitige Flaute ebenfalls frustrierend. Davie Selke, der in 293 Spielminuten ebenfalls noch auf seinen ersten Treffer mit dem Geißbock auf der Brust wartet, nimmt sich dabei selbst in die Pflicht. “Ich will hier arbeiten und treffen. Daran messe ich mich auch”, sagte der Winter-Neuzugang am Freitagabend nach dem 0:2 gegen Bochum, während Steffen Baumgart zuletzt immer wieder betont hatte, den Stürmer nicht nur anhand seiner Toren zu bewerten.
Angreifer wieder körperlich eingeschränkt
Woran es aus Selkes Sicht im Strafraum aktuell scheitert? “Das Quäntchen liegt gerade nicht auf unserer Seite. Aber es bringt nichts, Floskeln rauszuhauen.” Dass jedoch das viel zitierte Quäntchen insbesondere aktuell nicht auf Selkes Seite liegt, sah man dem Stürmer nach der Partie an. Der 28-Jährige verließ den Platz mit einem großen Pflaster über dem linken Auge, nachdem er sich in einem Zweikampf einen Cut zugezogen hatte.
Nach seinen Knöchel- und Knieproblemen, sowie der Erkältung vor einer Woche, nun schon die vierte Blessur binnen weniger Wochen für den Spieler. “Ich muss über diese Phase manchmal selbst schmunzeln. Ich habe mir viel vorgenommen und werde mit allen Sachen ausgebremst”, sagte Selke, ehe er in die Kabine verschwand. Gegen Borussia Dortmund bekommen er und die anderen Spieler nun die nächste Chance, die Torlos-Serie zu beenden. Für Davie Selke zählt dabei besonders: “Wichtig ist für mich, gesund zu bleiben.”
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