Ein Blackout der Torhüterin hat die Bundesliga-Frauen des 1. FC Köln um einen Punktgewinn gebracht. Manon Kletts Fehlgriff bei einem Freistoß verursachte die späte 0:1-Niederlage bei Werder Bremen. Die bekannten Negativserien bestehen weiter, das Team taumelt der Zweiten Liga entgegen.
Die Kulisse in Bremen war für den Abstiegs-Krimi am Freitagabend eine besondere: Die aktive Werder-Fanszene hatte sich zu einem Besuch des Spiels entschieden und unterstützte die Grün-Weißen akustisch aber auch optisch mit Fahnen und eine durch Pyrotechnik untermalte Choreografie zum Spielbeginn.
Kölns Interimstrainerin Nicole Bender-Rummler nahm derweil im Vergleich zum enttäuschenden 0:0 in Potsdam drei Tage zuvor eine Änderung an der Startformation vor: Jana Beuschlein startete für Laura Donhauser.
Moment des Spiels
Einmal mehr wandelte Manon Klett innerhalb eines Spiels zwischen Genie und Wahnsinn. Die Kölner Keeperin hatte ihrem Team zuvor mehrfach mit starken Paraden die Null festgehalten, avancierte kurz vor Schluss jedoch zur tragischen Figur: Nach einem Foul von Marleen Schimmer an Tuana Keles auf der rechten Seite gab es einen Freistoß für Werder nahe der Seitenlinie. Der eigentlich völlig ungefährliche Versuch von Nina Lührßen rutschte Klett in ungeschickter Weise durch die Hände ins Tor zum 0:1 aus Kölner Sicht (85.).
Die weiteren Szenen
Den Kölnerinnen war der Wille zur Wiedergutmachung anzusehen. Die Gastgeberinnen hatten allerdings die ersten beiden gefährlichen Szenen des ersten Durchgangs. Kölns Torfrau Manon Klett lenkte eine verunglückte Bremer Hereingabe von der linken Seite über die Latte (28.). Kurz vor der Halbzeit setzte Werders Christin Meyer einen Schuss von der Strafraumgrenze ab, Klett konnte jedoch zur Seite klären (44.).
In der Nachspielzeit wäre den Kölnerinnen beinahe der erste Treffer seit einer gefühlten Ewigkeit gelungen, wenn auch nicht aus eigenen Stücken: Nach einem Freistoß von Sarah Puntigam brachte Bremens Hanna Nemeth den Ball in der Mitte gefährlich Richtung Werder-Tor, doch die Keeperin fing den Ball sicher (45.+3).
Zur zweiten Hälfte wechselte Kölns Interimstrainerin zweimal, brachte Alena Bienz und Laura Donhauser für Jana Beuschlein und Selina Cerci. Die Kölnerinnen waren weiterhin bemüht, doch das Spiel blieb lange Zeit ohne weitere Höhepunkte. Erst in der Schlussphase war es abermals Werder, das den Führungstreffer auf dem Fuß hatte: Nach einer Flanke aus dem Halbfeld konnte Klett einen Schuss aus spitzem Winkel von Maja Sternad parieren (72.).
Später schlenzte Bremens Nina Lührßen einen Ball von der rechten Außenbahn ans linke Kölner Lattenkreuz. Sekunden später lenkte Klett einen Distanzschuss von Saskia Matheis über die Querlatte (82.) und in der Nachspielzeit einen gefährlichen Werder-Freistoß von der Sechzehner-Linie an das Aluminium (90.+1).
Fazit
Die Kölnerinnen haben den Sprung an Bremen vorbei auf einen Nicht-Abstiegsplatz verpasst. Die Gastgeberinnen verdienten sich den späten Siegtreffer durch die Drangphase der letzten 20 Minuten. Der Gegentreffer war insbesondere durch sein Zustandekommen ein weiterer Nackenschlag für die FC-Frauen, die ohnehin dringend auf der Suche nach Selbstvertrauen sind. Der 1. FC Köln ist nun seit elf Spielen – also eine komplette Halbserie – ohne Sieg und wartet seit 909 Minuten auf einen Treffer. Am kommenden Freitag (19:15 Uhr) steht im Südstadion das dritte Kellerduell in Folge an, zu Gast ist der MSV Duisburg.
So spielte der FC: Klett – Gudorf (74. Uebach), Moorrees, S. Puntigam, G. Puntigam (63. Gavric) – Beuschlein (46. Donhauser), Beck, Wilde, Zawistowska (84. Schimmer) – Islacker, Cerci (46. Bienz)
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