Die Spannung bei den A-Junioren des 1. FC Köln steigt. Am Sonntag steigt das Halbfinal-Hinspiel um die Deutsche Meisterschaft beim 1. FSV Mainz 05. Der GEISSBLOG wirft einen Blick auf den Gegner.
Mit unterschiedlichen Gefühlen dürften der 1. FC Köln und der 1. FSV Mainz 05 am Sonntag in das erste von zwei Spielen um den Einzug in das Finale der Deutschen Meisterschaft gehen. Während die Mainzer am vergangenen Wochenende das Halbfinale im DFB-Pokal gegen den FC Schalke 04 mit 1:2 verloren hatten, jubelte der FC nach dem dramatisch gewonnenen Elfmeterschießen gegen die Hertha.
Dem FC ist damit ein Finale in dieser Saison bereits sicher. Die 05er hingegen können ihre starke Saison in der U19-Bundesliga Staffel Süd/Südwest nur noch mit dem Finale der Deutschen Meisterschaft vergolden. Entsprechend motiviert werden die Landeshauptstädter aus Rheinland-Pfalz am Sonntag ab 13 Uhr im Mainzer NLZ zu Werke gehen.
Mainz im 4-1-3-2 mit zwei Stürmern
Obwohl sich der Staffel-Meister aus dem Südwesten dem Liga-Konkurrenten des FC geschlagen geben musste, gehören die Mainzer dennoch zu den besten U19-Teams in Deutschland. “Für Jugendfußball ist das schon sehr gut, was sie machen. Mainz hat fußballerisch nochmal ganz andere Lösung drauf”, lobte FC-Trainer Stefan Ruthenbeck den kommenden Gegner jüngst im Gespräch mit dem GEISSBLOG.
Während die Mainzer dabei vornehmlich mit zwei Stürmern in einem 4-1-3-2-System agieren, läuft der FC in dieser Saison zu 77 Prozent in einem 4-2-3-1 mit Jaka Cuber Potocnik als Stoßstürmer auf. Da der Slowene jedoch bekanntlich gesperrt fehlt, wird am Sonntag wohl Damion Downs an vorderster Front agieren.
Auf diese Spieler muss der FC aufpassen
Bei den Mainzern hingegen gilt es vor allem auf Nelson Weiper (acht Tore) aufzupassen. Der 18-jährige Mittelstürmer ist in dieser Saison bereits fünf Mal für die Profis in der Bundesliga aufgelaufen und konnte dabei einen Treffer erzielen. Mit Dennis Kaygin als hängende Spitze respektive Spielmacher (14 Tore), Kapitän Brajan Gruda (neun Tore) sowie Lovis Bierschenk (acht Tore) verfügen die Mainzer aber noch über weitere enorm torgefährliche Spieler.
Zumindest mit Blick auf die Werte beider Mannschaften ist in dem Halbfinale ein Duell auf Augenhöhe zu erwarten. Zwar scheinen die Mainzer insbesondere offensiv aufgrund ihrer Vielzahl an erfolgreichen Torschützen und der Sperre von FC-Torjäger Potocnik im Vorteil zu sein. Insgesamt könnte der FC jedoch die spielstärkere Mannschaft stellen.
Head-to-Head-Vergleich der relevanten Daten
1. FC Köln U19 2022/23 | 1. FSV Mainz U19 2022/23 | |
Tore | 2.44 | 3.47 |
xG | 2.01 | 2.51 |
Gegentore | 12 | 17 |
Schüsse (auf das Tor) | 16.22 (36.6 %) | 17.11 (42.8 %) |
Zweikampfquote | 50.5 % | 49.1 % |
Ballbesitz | 58.63 % | 51.08 % |
Pässe (genau) | 430.17 (81 %) | 322.65 (75 %) |
Flanken (genau) | 17.44 (27.1 %) | 15.42 (36.2 %) |
PPDA (zugelassene gegnerische Pässe bei Defensivaktionen) | 6.9 | 7.05 |
Ballverluste | 106.12 | 112.89 |
Ballgewinne | 90.32 | 94.24 |
Dribblings (erfolgreich) | 43.88 (54 %) | 39.98 (53 %) |
Das sagt ein Mainz-Kenner
Dass die Mainzer überhaupt im Halbfinale stehen, entschied sich wie beim FC erst am letzten Spieltag. Nachdem die 05er das direkte Duell gegen den Karlsruher SC mit 0:1 verloren hatten, musste am letzten Spieltag unbedingt ein Sieg her. Mit einem 7:0-Erfolg (0:0 zur Pause!) beim Absteiger Eintracht Trier sicherten sich die Rheinhessen am Ende die Teilnahme an der Endrunde um die Deutsche Meisterschaft.
Entsprechend gut kennt der Trierer U19-Trainer Jan Stoffels den Kölner Halbfinal-Gegner. “Mainz ist eine sehr flexibel ausgebildete Mannschaft”, berichtete der Trainer im Gespräch mit dem GEISSBLOG. “Sie sind variabel und können sowohl hoch anlaufen, als auch aus einer gesicherten Defensive heraus erfolgreich den Weg nach vorne suchen.”
Dabei hob Stoffels, der sogar vor zwei Jahren bei Ruthenbeck hospitiert hatte, die “brutale Qualität der Einzelspieler” hervor. Insbesondere auf Stoßstürmer Weiper, Kapitän Gruda sowie Spielmacher Kaygin gelte es zu achten. In zwei Spielen sei das Duell jedoch völlig offen und die jeweilige Tagesform könnte den Ausschlag über Sieg oder Niederlage geben.
Die Trainer im Fokus
Der Mainzer Trainer Benjamin Hoffmann weiß dabei, wie man mit einer U19-Mannschaft den Titel holt. 2017 und 2019 gewann der Fußballlehrer jeweils mit Borussia Dortmund die Deutsche Meisterschaft in der A-Junioren-Bundesliga. Anschließend verließ Hoffmann das Ruhrgebiet und schloss sich Mainz 05 an. Mit den Rheinhessen hat der Trainer nun zum ersten Mal die Endrunde erreicht.
Entsprechend groß ist der Respekt, den Stefan Ruthenbeck seinem Trainerkollegen entgegenbringt: “Mainz hat mit Benjamin Hoffmann einen Trainer, der schon mal Deutscher Meister wurde. Das ist kein Zufall”, sagte der Kölner A-Junioren-Trainer zuletzt. Doch auch Ruthenbeck selbst gilt als Kenner seines Fachs und wird sowohl von Spielern als auch Trainer-Kollegen deutschlandweit als einer der besten U19-Trainer angesehen. Entsprechend könnte das Duell auch an der Seitenlinie entschieden werden.
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