Die U21 des 1. FC Köln muss am Freitag gegen den SV Straelen ohne ihren zweitbesten Torjäger einen großen Schritt Richtung Klassenerhalt gehen. In der neuen Saison könnte die drohende Transfersperre derweil zu einer Chance für die FC-Nachwuchsarbeit werden.
Im Kellerduell der Regionalliga West zählt am Freitag nur ein Sieg für den 1. FC Köln: Mit dem SV Straelen ist das abgeschlagene Schlusslicht zu Gast am Geißbockheim. Die Kölner kamen im Hinspiel nicht über ein 0:0 hinaus und wollen diesmal mit einem Dreier Rot Weiss Ahlen auf Distanz halten.
Dabei muss die U21 in Hendrik Mittelstädt weiterhin auf ihren zweitbesten Torjäger verzichten. Der Stürmer saß zuletzt beim 2:2 in Mönchengladbach mit einem Spezialschuh auf der Tribüne des Grenzlandstadions. Der 23-Jährige hat ein lädiertes Syndesmoseband. Laut Trainer Mark Zimmermann sei zwar nichts gerissen, dennoch werde Mittelstädt in dieser Saison wohl nicht mehr auf dem Platz stehen.
Mittelstädts Vertrag läuft aus
Damit kann der Stürmer auch keine Argumente mehr für eine Vertragsverlängerung sammeln, das aktuelle Arbeitspapier ist nur bis zum 30. Juni gültig. In der kommenden Saison zählt Mittelstädt als Ü23-Spieler und würde damit einen der drei zur Verfügung stehenden Ü23-Plätze in der Startelf belegen.
Beim FC tut man sich in dieser Saison schwer mit der Kaderplanung, denn die von der FIFA verhängte Transfersperre gilt auch – so sie denn durch den CAS bestätigt wird – auch für die U21. Auch das Regionalliga-Team dürfte dann keine Spieler von extern verpflichten. Dies könnte wiederum für Mittelstädt den Vorteil haben, eine Vertragsverlängerung angeboten zu bekommen. Immerhin: Durch die Karriere-Enden von Lukas Nottbeck und Thomas Kraus werden zwei Ü23-Stellen im Kader frei.
Eigener Nachwuchs würde das Gerüst bilden
Da die U21 im schlimmsten Fall keine neuen Spieler verpflichten dürfte, könnte die große Stunde der eigenen Talente schlagen. Der ältere Jahrgang der U19, der in diesem Sommer in den Seniorenbereich aufrückt, würde dann das Gerüst der neuen U21 bilden.
Vielversprechende Talente wie Elias Bakatukanda, Tidiane Toure, Max Finkgräfe, Damion Downs und Meiko Wäschenbach stehen einerseits im Fokus des Profi-Trainers Steffen Baumgart, könnten andererseits in der U21 die notwendige Spielpraxis sammeln und so den nächsten Entwicklungsschritt im eigenen Verein gehen.
Wird der FC zu seinem Glück gezwungen?
In den Vorjahren verpflichtete die U21 häufig Spieler, die von der Qualität her keinen großen Vorsprung gegenüber den vereinseigenen Talenten hatten, diesen dann aber bei den Einsatzzeiten im Weg standen. Bei einer Transfersperre müsste der FC jedoch zwangsläufig mehr auf seine eigenen Talente setzen – und würde damit möglicherweise sogar zu seinem Glück gezwungen.
Sich entwickelnde Eigengewächse heben nicht nur die individuelle und damit aufgrund der Vielzahl auch die kollektive Qualität beim 1. FC Köln – sie generieren über ihre Marktwerte auch wirtschaftlich ein Plus für den Verein mit Blick auf etwaige spätere Transfererlöse. Und so bedeutet die Transfersperre keineswegs den Untergang des 1. FC Köln, sondern könnte stattdessen vielmehr eine große Chance für den Klub sein.
Hier kannst du über den 1. FC Köln diskutieren und dich mit anderen Usern austauschen. Bitte beachte dabei die Spielregeln in unserer Netiquette! Du findest sie hier und kannst sie jederzeit nachlesen. Viel Spaß!