Für den 1. FC Köln hat am Montag die Vorbereitung auf das Spiel bei Bayer Leverkusen begonnen. Steffen Baumgart konnte dabei Lukas Sinkiewicz begrüßen, der einst für beide Vereine spielte.
Dass der 37-Jährige ausgerechnet in der Woche vor dem Duell mit der Werkself am Geißbockheim hospitiert, sei jedoch Zufall, wie Steffen Baumgart sagte. “Mir war gar nicht bewusst, dass er für beide Vereine gespielt hat”, gab der FC-Coach zu, der Sinkiewicz bis dato auch nicht persönlich kannte. Der Kontakt kam über Baumgarts Assistent André Pawlak zu Stande. Sinkiewicz war in der Saison 2017/18 Pawlaks Co-Trainer bei der Kölner U21.
“André hat gefragt, ob wir das machen können”, erklärte Baumgart. Demnach werde Sinkiewicz für eine Woche mit dabei sein. “Es gibt natürlich die Möglichkeit, das zu verlängern”, verriet der FC-Trainer, der sich freue, Sinkiewicz nun besser kennenzulernen. “Für uns ist es auch wichtig, wenn mal ein Anderer draufguckt. Er sieht dann vielleicht Dinge, die uns gar nicht mehr auffallen.”
Anfang April trat Sinkiewicz beim Bonner SC zurück
Erst vor vier Wochen hatte Sinkiewicz seinen ersten Cheftrainer-Posten beim Mittelrhein-Ligisten Bonner SC hingeschmissen, nachdem der Wiederaufstieg in die Regionalliga in Gefahr geriet. Dort hatte er erst zu Saisonbeginn übernommen. Zuvor arbeitete der 37-Jährige vier Jahre als Co-Trainer der zweiten Mannschaft von Fortuna Düsseldorf, im Jahr davor bei der U21 des FC.
Bei den Geißböcken begann auch die fußballerische Karriere des in Polen geborenen Verteidigers: Seit 1996 durchlief er die Kölner Jugendmannschaften, schaffte am Ende der Spielzeit 2003/04 den Sprung zu den Profis. Am 30. Spieltag debütierte er bei der 2:4-Niederlage in Hamburg unter Marcel Koller – am Saisonende stieg der FC sang- und klanglos als Tabellenletzter ab.
Immer wieder von Verletzungen gebremst
Sinkiewicz absolvierte bis 2007 79 Pflichtspiele für den FC, war sogar Kapitän und wurde zum Nationalspieler – drei Einsätze unter Jürgen Klinsmann stehen in seiner Vita. Als der FC nach dem erneuten Abstieg 2006 den direkten Wiederaufstieg verpasste, wechselte Sinkiewicz nach Leverkusen. 2010 zog es das Kölner Eigengewächs, das immer wieder von Verletzungen zurückgeworfen wurde, nach Augsburg, ein Jahr später nach Bochum und 2014 schließlich nach Regensburg. 2015 beendete Sinkiewicz seine Profi-Karriere – von 2019 bis 2022 schnürte er für den Kölner Kreisligisten SV Lövenich/Widdersdorf nochmal die Fußballschuhe.
Nun schaut er Steffen Baumgart über die Schulter. Angesichts von sieben Punkten Vorsprung auf Relegationsrang 16 bei noch vier verbleibenden Spielen ein passender Zeitpunkt. “Wir sind jetzt in einer sehr positiven Situation, das macht es einfacher”, sagte Baumgart, der aber ergänzte: “Wir hätten es auch in einer schwierigen Situation gemacht.”
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