Fassungslosigkeit beim 1. FC Köln: Die Bundesliga-Frauen stehen plötzlich mit dem Rücken zur Wand. Der Grund: Die Geißböcke kassierten am Sonntagnachmittag gegen den SV Meppen zwei späte Gegentore und verloren gegen die direkten Konkurrentinnen mit 1:2 (1:0).
Alles war auf diesen Sonntag ausgerichtet. Das Spiel, das dem FC die Rettung bringen und die schwache Saison noch zum Guten wenden sollte. Der FC zuhause gegen den Vorletzten, gegen den direkten Tabellennachbarn. Ein Sieg und der Klassenerhalt wäre praktisch eingetütet gewesen.
Kölns Trainer-Managerin Nicole Bender-Rummler änderte ihre Startformation im Vergleich zur 1:7-Pleite in Wolfsburg auf drei Positionen: Sarah Puntigam ersetzte Celina Degen in der Innenverteidigung. Laura Donhauser und Mandy Islacker standen für Alena Bienz und Selina Cerci in die erste Elf.
Moment des Spiels
Fast das gesamte Spiel über hatten die Kölnerinnen dank eines frühen Tores von Weronika Zawistowska mit 1:0 geführt. Vier Minuten vor Schluss war jedoch der Ausgleich per Handelfmeter gefallen. Was folgte, war der totale Zusammenbruch. Der Schock des späten Ausgleichs steckte dem FC noch in den Knochen, als eine Minute vor Spielende eine hohe Meppener Flanke von der rechten Außenbahn in den Strafraum flog. Linda Preuß gewann am Fünfer den Zweikampf gegen Myrthe Moorrees und bugsierte den Ball im Fallen zum 1:2 ins Tor (89.). Der Siegtreffer für Meppen – die Niederlage für den FC.
Die weiteren Tore
Dabei hatten die FC-Frauen einen Traumstart erwischt: Ally Gudorf zog in der 4. Minute über die rechte Seite an den Strafraum, flankte den Ball ins Zentrum, wo er zwischen einer Meppener Abwehrspielerin und der Torhüterin durchrutschte. Weronika Zawistowska bugsierte den Ball am zweiten Pfosten freistehend über die Linie. Das 1:0 – genauso, wie der FC sich das erhofft hatte.
Die Partie blieb nach der schnellen Kölner Führung lange ohne Höhepunkte. Das konnte den Geißböcken dank der Führung sogar recht sein. In der zweiten Hälfte entwickelten sich die Kölnerinnen nach rund einer Stunde sogar zur spielbestimmenden Mannschaft, verpassten aber die Vorentscheidung durch Beuschlein (60.), Moorrees (65.) und Zawistowska (68.).
Es kam, wie es nie hätte kommen dürfen: Meppen schlug zurück, weil die FC-Frauen die Gegnerinnen selbst zurück ins Spiel holten: Bei einer Hereingabe der eingewechselten Lydia Andrade hatte Sarah Puntigam den Arm völlig unnötig weit vom Körper gestreckt, berührte den Ball, es gab folgerichtig Handelfmeter. Die ebenfalls eingewechselte Isabella Jaron verwandelte den Strafstoß sicher zum 1:1 (86.). Kurz danach hatte Jaron das 1:2 auf dem Fuß (88.), ehe eine Minute später Preuß das Spiel komplett drehte.
Fazit
Der Meppener Sieg entsprach keineswegs dem Spielverlauf – doch das spielte nach den 90 Minuten im Franz-Kremer-Stadion keine Rolle mehr. Fassungslose FC-Frauen hatten den sicher geglaubten Sieg noch aus der Hand gegeben und dem SV den Sieg geschenkt. Die Geißböcke verloren so nicht nur die Nervenschlacht, sondern womöglich den Abstiegskampf. Weil Meppen am FC vorbei zog und der MSV Duisburg gegen den SC Freiburg punktete (1:1), liegen die beiden Aufsteiger nun jeweils zwei Punkte vor den Geißböcken, die auf Platz elf und damit auf den zweiten Abstiegsrang abrutschten.
Meppen 17, Duisburg 17, FC 15 Punkte – zwei Spieltage vor Schluss ist klar: Der FC braucht in Freiburg am kommenden Sonntag sowie am letzten Spieltag daheim gegen Essen mindestens zwei Punkte (wegen der besseren Tordifferenz gegenüber Duisburg), um noch auf die Rettung hoffen zu dürfen. Doch nach der Niederlage ist der Abgrund sehr nahe.
FC-Aufstellung
Klett – G. Puntigam, S. Puntigam, Moorrees, Gudorf – Vogt (72. Cordes) – Donhauser (61. Uebach), Wilde, Zawistowska (89. Schimmer) – Beuschlein (61. Bienz), Islacker (72. Cerci).
Hier kannst du über den 1. FC Köln diskutieren und dich mit anderen Usern austauschen. Bitte beachte dabei die Spielregeln in unserer Netiquette! Du findest sie hier und kannst sie jederzeit nachlesen. Viel Spaß!