Der Tiefschlag aus dem Meppen-Spiel hat Spuren hinterlassen bei den Bundesliga-Frauen des 1. FC Köln. In den letzten beiden Wochen ihrer Rettungsmission ist Interimstrainerin Nicole Bender-Rummler als Psychologin gefragt. Wie stark ist das Nervenkostüm ihres Teams?
Das Entsetzen war groß kurz nach dem Abpfiff im Franz-Kremer-Stadion: Die Fußballerinnen des 1. FC Köln sackten nach der Last-Minute-Niederlage im Kellerduell gegen den SV Meppen konsterniert auf dem Rasen zusammen, einigen Kölnerinnen standen die Tränen in den Augen.
Nicole Bender-Rummler begann noch auf dem Platz mit der mentalen Wiederaufbau-Arbeit, herzte ihre Spielerinnen und sprach ihnen Mut und Trost zu. Kurze Zeit später zeigte sich die Interimstrainerin schon wieder kämpferisch: “Es war ein Rückschlag, aber es ist nicht das Ende. Wir haben noch zwei Partien und ich bin überzeugt, dass wir den Klassenerhalt schaffen werden. Wir haben heute unsere Chance nicht genutzt, aber wir haben noch zwei Möglichkeiten.”
Wie geht der FC mit dem Druck um?
Offen ist jedoch, wie die FC-Frauen diesen mentalen Tiefschlag kurz vor dem Ende tatsächlich wegstecken werden. Sie sahen bereits wie der Sieger aus, die drei Punkte hätten praktisch den Klassenerhalt bedeutet. Nach dem Elfmeter-Gegentor begann das große Nervenflattern – und genau das könnte nun auch zum Problem am letzten Spieltag werden.
Nach dem Auswärtsspiel am Sonntag beim SC Freiburg werden die FC-Frauen aller Voraussicht nach ein Endspiel um den Klassenerhalt bekommen. Davon ausgehend, dass der FC aus der Außenseiterrolle im Breisgau wohl keinen Sieg mitbringen wird, muss danach zuhause gegen die SGS Essen ein Dreier her.
Wie werden die Kölnerinnen jedoch mit dieser Drucksituation umgehen? Zumal das Nervenkostüm in der Vergangenheit in entscheidenden Momenten durchaus das eine oder andere Mal ein Problem für den 1. FC Köln war. Bender-Rummler wird hier in den verbleibenden rund zwei Wochen ihrer Rettungsmission insbesondere als Psychologin und Motivationskünstlerin gefragt sein.
Ein Abstieg steht bereits fest
Offenbar fällt mit Sharon Beck zudem die Vize-Kapitänin im Endspurt um den Klassenerhalt aus. Die Mittelfeldspielerin stand gegen Meppen nicht im Aufgebot, obwohl sie nach abgesessener Gelbsperre wieder hätte mitwirken können. Nach GEISSBLOG-Informationen fehlte die israelische Nationalspielerin verletzungsbedingt und kann in dieser Saison nicht mehr auflaufen.
Einen FC-Abstieg gab es derweil am Wochenende bereits zu verzeichnen: Die U20-Juniorinnen sind in der zweiten Bundesliga nach der 2:6-Pleite beim Aufstiegsanwärter 1. FC Nürnberg rechnerisch nicht mehr zu retten. Damit muss die Frauen-Reserve nach nur einem Jahr – wie schon in der Saison 2017/18 – den Gang zurück in die Regionalliga antreten. Die U20 hatte erst im Vorjahr den Aufstieg gefeiert, setzte sich im Relegationsdrama gegen den 1. FC Saarbrücken nach Elfmeterschießen durch.
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