Je näher das Vertragsende beim 1. FC Köln rückt, desto stärker scheint Ellyes Skhiri zu werden. Inzwischen nehmen die Gerüchte um den Mittelfeldspieler zu. Eine Entscheidung steht jedoch noch aus.
Bei seinem Treffer zum 3:2 gegen die Hertha schwang für Ellyes Skhiri auch eine gehörige Portion Glück mit. Marvin Plattenhardt war in den Schuss des Tunesiers gegrätscht und fälschte den Ball unhaltbar für Oliver Christensen ab. Was allerdings wenige Sekunden zuvor passiert war, war alles andere als Glück.
Skhiri hatte den Ball nach einem Berliner Einwurf auf Höhe des Strafraumes abgefangen und sofort zu Steffen Tigges weitergeleitet. Der Mittelfeldspieler sprintete in den gegnerischen Sechszehner, bekam die Kugel wieder und vollendete zu seinem siebten Saisontreffer, womit Skhiri inzwischen sogar der erfolgreichste Torschütze der Geißböcke ist.
Noch nie hat Skhiri häufiger getroffen
Noch nie hat Skhiri für den 1. FC Köln in einer Saison häufiger getroffen. Und das, obwohl der 28-Jährige am 16. Spieltag überhaupt erst sein erstes Saisontor gelungen war. Nun scheint es jedoch, als würde Skhiri – je näher sein Vertragende rückt – immer stärker werden.
Denn nicht nur aufgrund seines Tores stellte der tunesische Nationalspieler gegen die Hertha einmal mehr seinen unfassbaren Wert für das Team unter Beweis. In der jüngeren Vergangenheit gab es beim FC wohl kaum einen Sechser mit solch einer hohen Gabe an Antizipationsfähigkeit und Spielintelligenz.
Dabei ist der gebürtige Franzose viel mehr als der Spielzerstörer und Ballabfänger. Zwar spielt Skhiri selten den letzten Pass vor einem Torabschluss. Dafür jedoch lässt sich der Sechser immer wieder in die letzte Kette fallen und eröffnet das Spiel. Skhiri hat daher auch einen erstaunlich hohen Anteil am Kölner Spielaufbau. Gegen die Hertha spielte der Tunesier von 85 Pässen lediglich einen (!) nach hinten gerichtet.
Interessentenliste wird länger
Umso mehr wird den FC Skhiris Abgang im Sommer schmerzen. Emotional mögen die Abschiede von Jonas Hector und Timo Horn zwar eine größere Rolle spielen. Fußballerisch verlieren die Kölner jedoch gemeinsam mit dem Kapitän einen absolute Ausnahmespieler. “Für uns ist es bitter, dass wir einen Spieler wie ihn verlieren”, sagte auch Thomas Kessler nach dem Hertha-Spiel und ließ damit wenig Raum für Hoffnung, dass sich Skhiri doch noch umentscheiden könnte.
War es in den vergangenen Monaten erstaunlich ruhig um mögliche Interessenten für Skhiri, beginnen die Gerüchte nun anderthalb Wochen vor Saisonende Fahrt aufzunehmen. Kürzlich wurde RB Leipzig von der Bildzeitung als möglicher Kandidat ins Spiel gebracht. Dort könnte Skhiri in der nächsten Saison immerhin Champions League spielen.
Inzwischen sollen jedoch auch Stade Rennes, die AS Rom und der FC Sevilla ihren Hut in den Ring geworfen haben. Davon berichtet der italienische Transfer-Experte Fabrizio Romano, der auch Bayer Leverkusen als Kandidaten nennt. Sevilla allerdings war schon vor zwei Jahren an den Diensten des Kölners interessiert gewesen, ließ sich von der damaligen Ablösesumme jedoch abschrecken. Nun wäre der Mittelfeldspieler ablösefrei zu haben.
Alle drei Klubs haben aktuell noch die Chance, in der kommenden Saison europäisch zu spielen – für Skhiri wohl eine Voraussetzung für eine Unterschrift. Entschieden ist aktuell jedoch noch nichts. Und in den nächsten zwei Spielen wird sich der Mittelfeldspieler ohnehin nur auf seine Aufgaben beim FC konzentrieren. So professionell war und ist Ellyes Skhiri schon immer gewesen.
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