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Falsche Einblendung im Stadion – Darum gab’s keinen Elfmeter für den FC

Daniel Siebert und der 1. FC Köln um Linton Maina waren am Samstag nicht immer einer Meinung. (Foto: Bucco)
Daniel Siebert und der 1. FC Köln um Linton Maina waren am Samstag nicht immer einer Meinung. (Foto: Bucco)

Hätte der 1. FC Köln gegen die TSG Hoffenheim einen Elfmeter erhalten müssen? Oder gar zwei? Daniel Sieberts Entscheidungen haben für viel Frust im Müngersdorfer Stadion gesorgt. Darum zeigte der Schiedsrichter nicht auf den Punkt.

Aus Müngersdorf berichten Marc L. Merten und Martin Zenge

Steffen Baumgart wollte die Niederlage gegen die TSG Hoffenheim keinesfalls an Schiedsrichter Daniel Siebert festmachen. „Daran sollten wir das Spiel nicht aufhängen“, forderte der Trainer des 1. FC Köln nach dem bitteren 1:3 am Samstagnachmittag.

Die strittigen Entscheidungen des Unparteiischen hatten die Chancen auf eine erfolgreiche Aufholjagd der Geißböcke allerdings nicht gerade erhöht. Vor allem zwei Situationen, zwei nicht gepfiffene Hand-Elfmeter, sorgten für Unverständnis auf der Kölner Bank und Wut auf den Rängen.

Weghorst mit “sehr guter Torwartparade”

Nach 48 Minuten zog Florian Kainz im Strafraum ab, TSG-Stürmer Wout Weghorst blockte den Ball unabsichtlich mit der Hand – für Siebert kein Strafstoß. Natürlich checkte der VAR die Szene, korrigierte den Hauptschiedsrichters jedoch nicht. Der Videokeller schickte Siebert nicht mal zur Überprüfung an den TV-Bildschirm.

Am Sky-Mikrofon stellte Baumgart mit Galgenhumor fest: „Eine sehr gute Torwartparade. Als Torwart wärst du damit in die Elf des Tages gekommen.“ Wobei sich seine Kritik an Sieberts Entscheidung in Grenzen hielt, auf der Pressekonferenz gab der FC-Trainer zu: „Ich halte es nicht für eine Fehlentscheidung.“

„Der Schiedsrichter hat seine Sicht auf die Dinge, wir haben unsere Sicht.”

Thomas Kessler

Lizenzbereich-Leiter Thomas Kessler war sich da nicht so sicher: „Der Schiedsrichter hat seine Sicht auf die Dinge, wir haben unsere Sicht. Es gibt vielleicht Schiedsrichter, die geben den Elfmeter, dann steht’s vielleicht 1:2.“

Dass sich Siebert die Szene nicht noch einmal selbst ansah, störte beide Kölner Verantwortlichen gleichermaßen. Baumgart hätte sich gewünscht, „dass man dem Schiri die Möglichkeit gibt, zu schauen“. Denn: „So klar war die Situation nicht.“

Womit wir beim generellen Problem wären. Weiterhin kann niemand im Bundesliga-Geschäft mit Bestimmtheit sagen, wann auf Hand-Elfmeter entschieden wird und wann nicht. „Mal wird gepfiffen, mal nicht“, zeigte sich Baumgart ähnlich ratlos wie sein Kapitän Florian Kainz: „Ich muss ganz ehrlich sagen, dass es schwierig ist, durchzublicken, ob es Elfmeter ist oder nicht.“

Stadionleinwand sorgt für Verwirrung

Kurios: Auf den Stadionleinwänden wurde die VAR-Entscheidung gegen einen Kölner Strafstoß damit begründet, dass die strittige Situation außerhalb des Sechzehners stattgefunden habe. Völliger Unsinn. „Das war ein Grafikfehler“, erklärte Kessler nach einem längeren Gespräch mit Siebert.

Der frühere Torhüter berichtete zudem über den wahren Grund für den ausgebliebenen Elfmeter: „Der Schiedsrichter hat keine Vergrößerung der Körperfläche gesehen. Aus dem Keller kam auch die Information, dass es eine Stützhand war. Da kann man natürlich hinterfragen: Wenn die Hand nicht stützt, ist sie dann eine Stützhand?“

Foul von Selke statt Elfmeter für den 1. FC Köln?

Schließlich war Weghorsts Hand im Moment der Ballberührung noch gar nicht auf dem Rasen angekommen – der Niederländer hatte sich einfach in Kainz’ Schuss geworfen. „Mit der Bewertung müssen wir umgehen“, sagte Baumgart dennoch. 

Die zweite fragwürdige Elfer-Szene beurteilte der FC-Trainer allerdings anders als Siebert. In der letzten Minute der Nachspielzeit bekam Marius Bülter den Ball im Strafraum glasklar an den Arm, dieses Mal pfiff der Schiedsrichter ein vermeintliches Offensivfoul von Davie Selke am Hoffenheimer.

Zum Unverständnis des Kölner Stürmers, der von einem strafbaren Schubser nichts wissen wollte: „Wenn man aufhört, sich Platz zu verschaffen, bin ich gespannt, wie oft man in der Bundesliga noch zum Kopfball kommt.“ Selke habe Bülter „eher weggehalten” und sei “nicht aktiv mit der Hand in seinen Rücken gegangen“, ergänzte Baumgart. „Aber auch das wird mal so und mal so bewertet.“ Der 51-Jährige hatte in der Vergangenheit schon häufiger angeprangert, dass es im Fußball viel zu viele Grauzonen gibt.

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