Der 1. FC Köln sucht einen Weg aus der Krise und dreht sich dabei im Kreis. Nach dem 0:3 in Leverkusen haben sich die Worte der Spieler und Verantwortlichen wiederholt. Wie schon nach den vorherigen Niederlagen lautet die Devise nur: “Weitermachen!”
Es war klar, dass der Saisonstart schwer werden würde. Aber so schwer? Ein Zähler am siebten Spieltag, die zehntschwächste Bilanz der Bundesliga-Historie – beim 1. FC Köln herrscht die große Ratlosigkeit. Was hilft? Nur Punkte. Wie man die endlich holt? Weitermachen, weiterarbeiten. So lauten seit Wochen die Antworten auf die immer gleichen Fragen.
„Was uns fehlt? Wenn ich es auf einen Faktor beschränken könnte, wäre ich, glaub’ ich, Trainer oder Spielertrainer“, sagte Innenverteidiger Timo Hübers nach dem 0:3 in Leverkusen, dem bislang vielleicht chancenlosesten FC-Auftritt unter Steffen Baumgart.
Arbeit “am Limit”, aber keine Punkte
Torhüter Marvin Schwäbe wiederholte, was die Kölner Spieler schon nach den letzten Niederlagen gesagt hatten: „Es geht darum, hart zu arbeiten und sich ein gutes Gefühl zu holen. Wir haben in den letzten Wochen nicht immer nur schlechte Spiele gezeigt, Wenn wir da dranbleiben, an uns glauben, mutig spielen, dann kriegen wir das auch wieder hin.“
Zugleich bescheinige Schwäbe seiner Mannschaft „eine Trainingswoche, die echt gut war“. Auch Lizenzbereich-Leiter Thomas Kessler „sieht unter der Woche im Training, dass die Jungs am Limit arbeiten“. Wenn anschließend dennoch solch ein Klassenunterschied wie in Leverkusen besteht, legt das den Verdacht nahe, dass die Qualität einfach nicht ausreicht.
Dem wiederum trat Geschäftsführer Christian Keller bei DAZN entschieden entgegen, als er sagte, der Kölner Kader sei keiner, der am Ende auf einem Abstiegsplatz steht. Kellers Krisen-Gründe lauteten stattdessen: „Ich weiß, dass wir ein sehr, sehr starkes Auftaktprogramm hatten, wenn man sieht, wo die Mannschaften jetzt stehen, gegen die wir schon gespielt haben. Die sind alle relativ weit vorne. Ich weiß auch, dass wir leider den einen oder anderen verletzten Spieler auf entscheidenden Positionen haben.“
Keller: “Daran müssen wir arbeiten”
Beides wird – Stand jetzt – nach der Länderspielpause anders aussehen. Kellers dritter Punkt: „Ich weiß aber auch, dass wir uns in der Präzision im Spiel nach vorne deutlich verbessern müssen. Es ist ja nicht so, dass wir nicht oft in den Strafraum kommen. Dann muss aber der finale Ball oder der Abschluss kommen. Da tun wir uns schwer, daran müssen wir arbeiten.“ Es bleibt also nur das Weiterarbeiten – in der Hoffnung, dass es irgendwann reicht.
Kellers Worte waren gleichzeitig ein klarer Auftrag an Trainer Steffen Baumgart, der ebenfalls seit Wochen betont, dass sich seine Mannschaft verbessern müsse. Als er Sonntag von der Sportschau gefragt wurde, was es brauche, um da unten rauszukommen, antwortete er knapp: „Mich.“ Und schob nach: „Das meine ich genauso.“
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