Ratlose Gesichter und Aufarbeitung nach der Derby-Pleite in Leverkusen. (Foto: Bucco)

Ratlose Gesichter und Aufarbeitung nach der Derby-Pleite in Leverkusen. (Foto: Bucco)

Bruchlandung vollendet: Der FC ist ganz unten angekommen

Der 1. FC Köln ist gegen Bayer Leverkusen so chancenlos wie lange nicht mehr. Die 90 Minuten am Sonntag demonstrieren, wie brutal der FC abgestürzt und wie krass der Qualitätsverlust im Kader wirklich ist. Damit müssen jetzt alle leben und arbeiten – und zwar schnell.

Ein Kommentar von Marc L. Merten

Der Blick auf die Bundesliga-Tabelle kann keinem Fan des 1. FC Köln gefallen. Die Geißböcke sind ganz unten angekommen. Letzter! Natürlich könnte man nun sagen: Alles nur eine Momentaufnahme! Doch nach dem Sonntag muss man auch konstatieren: Mit solchen Leistungen steht der FC völlig zurecht dort unten.

Zur Wahrheit gehört natürlich auch, dass ein zweiter Blick auf die Tabelle ebenfalls verrät: Der FC hat sechs seiner bisherigen sieben Saisonspiele gegen Mannschaften bestreiten müssen, die aktuell unter den Top Acht der Bundesliga stehen. Das zeigt schon mal eines: Der FC ist gegen die besseren Clubs dieser Liga aktuell weitgehend chancenlos und muss seine Punkte gegen andere Teams holen.

Klassenunterschied lange nicht mehr so groß

Das Problem ist, dass die Art und Weise der Chancenlosigkeit, die sich am Sonntag in Leverkusen zeigte, beängstigend war. Nach anständigen Anfangsminuten war der FC zu keinem Zeitpunkt des Spiels auch nur in der Nähe eines Punktgewinns. Die Geißböcke liefen nur hinterher, waren in allen Belangen unterlegen. Der Klassenunterschied zwischen Leverkusen und Köln war lange nicht mehr so groß wie am Sonntag.

Dabei hatte der FC unter Steffen Baumgart in den letzten zwei Jahren vier sehr gute Derbys gegen Bayer absolviert: zwei Siege, ein Unentschieden und eine Niederlage, die überdies unverdient und unglücklich zustande gekommen war. Vier Spiele also, in denen der FC nicht hergespielt worden war, nicht unterlegen gewesen war, nicht vor jeder Ballbesitzphase des Gegners hatte zittern müssen.

Kader lässt sich erst einmal nicht mehr ändern

Das war am Sonntag ganz anders und hat natürlich Gründe. Der eine Club hat seine beträchtlichen Mittel in herausragende Transfers investiert, der andere Club hat seine verschwindend geringen Mittel in Neuzugänge gesteckt, von denen bislang kein einziger zeigen konnte, dass er eine Verstärkung im Sinne des Wortes ist.

Doch nun ist der Kader, wie er ist. Und dieser bedenkliche Zustand wird sich erst einmal nicht mehr ändern lassen. Einzig die Rückkehrer aus Verletzungen können die Qualität wieder erhöhen – neben der täglichen Arbeit im Training. Wenn Timo Hübers sagt, die Mannschaft sei in den letzten Jahren in ihrer Entwicklung weiter gewesen, ist das ein Understatement. Und ein Auftrag. Jeder Spieler, jeder Trainer ist nun gefragt, besser zu werden.

Hoffen auf die Schwäche der Konkurrenz

Und das im Höchsttempo. Denn noch ist die Konkurrenz weiter in Reichweite. Drei, vier oder fünf Punkte Rückstand auf das rettende Ufer wären zwei Spieltage vor Schluss ein Drama, 27 Spieltage vor Schluss aber noch nicht. Das ist kein Grund zur Sorglosigkeit, vor allem nicht, wenn man nur vier Tore erzielt hat und selbst Darmstadt und Heidenheim schon zehn Tore oder mehr verbucht haben. Doch aktuell muss der FC eben nicht nur auf die Rückkehr der eigenen Stärke hoffen, sondern auch auf die fortschreitende Schwäche der Konkurrenz im Tabellenkeller.

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