Luca Kilian hat am Mittwoch im Testspiel gegen den SC Reusrath mit einem Dreierpack auf sich aufmerksam gemacht. Zeitnahe Chancen auf einen Startelfeinsatz in der Bundesliga hat der Innenverteidiger aber wohl dennoch nicht.
Nicht etwa Steffen Tigges, Sargis Adamyan oder Florian Dietz haben am Mittwoch beim 15:0-Erfolg gegen den Bezirksligisten SC Reusrath die meisten Tore für den 1. FC Köln erzielt. Am Ende war es Luca Kilian, der gleich dreifach erfolgreich gewesen war. Und sogar bei seinem zweiten Treffer, der an diesem Abend das 11:0 markierte, jubelte der Innenverteidiger, als hätte er gerade das Siegtor in der Bundesliga erzielt.
Der eine mag sagen: übertrieben. Steffen Baumgart sagt: “Wenn ich sehe, wie Kili gejubelt hat, zeigt das, was er für einen Spaß er am Fußball hat. Das hat nichts mit dem Gegner zu tun. Solche Kleinigkeiten sind für mich wichtig.” Auch das 14:0 ließ sich der Abwehrspieler nicht nehmen und ging nach dem Foul an Max Finkgräfe selbstbewusst zum Elfmeterpunkt.
Kein Startelfeinsatz in 2023
Für Kilian war es dabei der erste Einsatz über 90 Minuten seit dem letzten Testspiel beim SV Bergisch Gladbach vor gut einem Monat. In der Bundesliga hingegen kommt der Abwehrspieler bislang auf magere 13 Einsatzminuten. Zwei Mal wurde Kilian in der letzten Minuten eingewechselt, gegen Eintracht Frankfurt reichte es nach Chabots verletzungsbedingter Auswechslung immerhin zu elf Minuten.
Eine enttäuschende Situation für den 24-Jährigen, der auf dringenden Wunsch von FC-Trainer Steffen Baumgart vor einem Jahr für rund zwei Millionen Euro fest vom 1. FSV Mainz 05 verpflichtet wurde. Seit seiner schweren Muskelverletzung im Januar 2023 kommt der Wittener aber nicht mehr richtig in Tritt. Kein einziges Mal stand Kilian in diesem Kalenderjahr länger als 20 Minuten in einem Pflichtspiel auf dem Rasen – geschweige denn in der Startelf.
Hübers und Chabot bleiben gesetzt
Vorausgesetzt, Timo Hübers und Jeff Chabot bleiben gesund und ohne Sperre, dürfte sich daran sobald auch nichts ändern. “Er bleibt dran und arbeitet weiter gut. Trotzdem haben wir aber zwei sehr gute Innenverteidiger und dann ist es schwierig, wenn du die Nummer drei bist”, erklärte Steffen Baumgart.
Entsprechend werden auch die drei Tore, zumal Kilian defensiv gegen den Siebtligisten praktisch nicht gefordert war, zu keinem Umdenken führen. “Wir eiern nicht rum. Es ist nicht so, dass du von Anfang an spielst, wenn du hier drei Tore machst”, sagte Baumgart, erklärte aber auch, dass er nicht unzufrieden mit Kilian sei: “Ich habe kein Problem mit seiner Leistung oder Einstellung. Er trainiert nicht schlecht oder macht Fehler, ich halte Jeff und Hübi nur für den Tick besser im Moment.” Kilian wird also weiter geduldig auf seine Chance in der Bundesliga warten müssen, die laut Baumgart “ohnehin automatisch kommen wird.”
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