Der 1. FC Köln kassiert eine Niederlage, die Steffen Baumgart zur Weißglut treibt. Seine Spieler sind nun gefordert, jene Energie wieder auf den Platz zu bringen, die der FC-Trainer weiter verspürt. Eine Frage bei Sky lässt Baumgart an sich abprallen.
Zum sechsten Mal in der Vereinsgeschichte hat der 1. FC Köln ein Bundesliga-Spiel mit 0:6 verloren. Nur am 15. Mai 1971 beim FC Bayern München setzte es eine noch höhere Pleite (0:7) als am Samstag bei RB Leipzig. Dass es zudem die höchste Niederlage unter Steffen Baumgart für den FC war, rundete den misslungenen Abend ab.
Doch der FC will, kann und darf nicht länger über diesem Spiel brühten. Aufarbeiten ist gefragt, ja, vor allem aber eine Reaktion. Steffen Baumgart hat sich in den über zwei Jahren als FC-Trainer bislang stets hinter seine Mannschaft gestellt. Am Samstag war dies anders, weil die Spieler die Arbeit zwischenzeitlich eingestellt hatten.
System- und Mentalitätsausfall in Leipzig
Ein Unding für den 51-Jährigen, der bislang stets nach dem Motto verfahren war: Solange die Leistung, die Intensität, der Einsatz, der Wille und das Herz gestimmt hatten, waren auch Niederlagen und Fehler erlaubt gewesen. Doch nun erwarten Baumgart und die FC-Bosse von den Profis eine umgehende Reaktion auf den System- und Mentalitätsausfall von Leipzig.
Im Sky-Interview nach der Partie nahm sich Baumgart zwar auch selbst in die Pflicht, seinen Spielern Lösungen auf taktische Probleme aufzuzeigen. Doch der gebürtige Rostocker machte auch klar, dass es in letzter Konsequenz daran nicht gelegen hatte, sondern an den haarsträubenden Fehlern und den hängenden Köpfen jeweils zum Ende der beiden Halbzeiten. Es hatten Wille und Energie gefehlt, sich Leipzig entgegen zu stellen.
Diese Energie, versprach Baumgart, werde er den Spielern aber wieder vermitteln. Und so wich der 51-Jährige auch der Frage von Sky-Moderator Patrick Wasserziehr aus, der nachforschen wollte, wie es um Baumgarts persönliches Befinden in der Krise stehe – und ob er noch bei voller Energie sei, um den FC dort wieder herauszuführen.
“Über meine Energie müssen Sie sich keine Sorgen machen”, sagte Baumgart mit einem Lächeln. “Ich lebe mit den Niederlagen, auch wenn sie weh tun. Aber meine Energie ist im oberen Level.” Schließlich ergänzte Baumgart: “Und meine Jungs brauchen das auch.” Kurzum: Baumgart ließ die Frage an sich abprallen.
Wiedergutmachung in Kaiserslautern gefordert
Und so ist davon auszugehen, dass der FC-Coach seine Spieler in den wenigen Stunden vor dem DFB-Pokal-Spiel beim 1. FC Kaiserslautern spüren lassen wird, was er nun von ihnen erwartet. Eine Trotzreaktion, eine Wiedergutmachung, ein Zeichen, dass Leipzig ein Ausrutscher war und die Spieler in der Lage sind den Schalter sofort wieder umzulegen. Denn auf dem Betzenberg wird wieder Mentalität gefragt sein, um in die nächste Runde einzuziehen. Und bislang war Mentalität unter Baumgart eigentlich nie das Problem gewesen.
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