Der 1. FC Köln will im Winter – sofern er denn darf – auf dem Transfermarkt nachlegen und einen weiteren Stürmer holen. Steffen Baumgart hat dabei eine wichtige Bedingung beim Anforderungsprofil.
Der Geschäftsführer Sport des 1. FC Köln hat im “Doppelpass” deutlich gemacht, was viele Fans schon seit dem vergangenen Sommer fordern: Der 1. FC Köln braucht einen weiteren Mittelstürmer. “Auf der Agenda ganz oben steht natürlich, einen zusätzlichen Neuner zu holen”, sagte Christian Keller am vergangenen Sonntag.
Dabei hätten den Verantwortlichen bereits im Sommer gewusst, “auf welchen Positionen wir uns in einer idealen FC-Welt noch verstärken würden.” Die Frage ist nur: Warum hat der FC keinen Stürmer für die rund drei Millionen Euro gefunden, die laut Aussage des Sportchefs noch zur Verfügung standen hätten? Und noch viel wichtiger: Wird sich dies bis zur Öffnung des Winter-Transferfensters geändert haben?
Unterm Radar und trotzdem über Durchschnitt
Denn in der Regel gilt der Transfer-Winter als schwierig, gute und gleichzeitig für den FC bezahlbare Spieler sind kaum zu finden. Zumal Keller nicht als Freund von halbjährigen Leihgeschäften gilt. Was braucht es also, um im Winter einen Mittelstürmer zu finden? Entweder “das notwendige Kleingeld”, sagt Keller. Alternativ müsse man “beim Scouting einen Spieler auftun, der noch nicht im Rampenlicht steht, aber trotzdem direkt überdurchschnittliches Bundesliga-Niveau spielt.”
Fraglich ist nur, wie diese beiden Komponenten zusammenpassen. Denn ein Spieler, der die Qualitäten besitzt, um sofort “überdurchschnittlich” in der Bundesliga zu performen, läuft in aller Regel nicht unter dem Radar. Entsprechend ungewiss ist das Erreichen des Transfer-Ziels. “Ob es gelingen wird, im Winter einen Spieler zu holen, das wird man sehen. Aber wir streben es an.”
Baumgart hat aufgehört mit Wünschen
Auf die Aussagen des Sportchefs angesprochen und die Frage, was für einen Stürmertypen sich Steffen Baumgart denn wünsche, antwortete der Trainer mit Humor. “Ich höre auf mit Wünschen. Diese Wunsch-Listen…” sagte Baumgart und lachte den Rest seiner Antwort weg. Klingt fast so, als seien dem Trainer in der Vergangenheit wohl nicht alle Wünsche erfüllt worden .
Dann nannte der Trainer aber doch noch einen für ihn wichtigen Aspekt beim Anforderungsprofil eines zusätzlichen “Neuners”: “Wenn ich einen Wunsch äußere”, sagte der Trainer. “Dann sollten es Spieler sein, die ich nicht mehr entwickeln muss, sondern die schon Bundesliga gespielt haben und nicht vielleicht irgendwann einmal helfen.” Dass Baumgart dabei bei seiner Antwort im Plural spricht, deutet auch darauf hin, dass sich der Trainer wohl über mehr als nur einen Neuzugang freuen würde.
Bis das Transferfenster öffnet – sofern es sich für den FC angesichts des weiter zu erwartenden CAS-Urteils überhaupt öffnet – müssen die Kölner aber noch fünf Spieltage lang ohne Neuzugang auskommen. “Ich stelle mir vor, dass wir bis dahin erstmal genug Punkte holen”, ergänzte Baumgart. “Dann reden wir über alles und besprechen, was möglich ist.”
Für die Punkte braucht es jedoch auch Tore, und diese gehen dem FC in dieser Saison bislang ab. Davie Selke konnte seine Durststrecke von sechs Pflichtspielen ohne Treffer in Bochum immerhin beenden. Und Steffen Baumgart ist überzeugt, dass bis Weihnachten noch Tore hinzukommen: “Wenn er das Selbstvertrauen hat, kann er das schon.”
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