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Sprechchöre für Gisdol: Ex-FC-Coach in der Türkei gefeiert

Markus Gisdol während seiner Zeit beim 1. FC Köln. (Archivfoto: Bopp)
Markus Gisdol während seiner Zeit beim 1. FC Köln. (Archivfoto: Bopp)

Mehr als zweieinhalb Jahre nach seinem Aus beim 1. FC Köln ist Markus Gisdol zurück in der Erfolgsspur. Der 54-Jährige hat den türkischen Erstligisten Samsunspor als abgeschlagenes Schlusslicht übernommen und zurück ans rettende Ufer geführt.

Als Markus Gisdol nach dem wichtigen 1:0-Sieg im Keller-Duell mit Karagümrük zum Fan-Block schritt, hatte er extra einen Dolmetscher an seiner Seite, der ihm erklärte, was nun gefordert ist. Wie von den Samsunspor-Anhängern gewünscht, klatschte der Ex-Trainer des 1. FC Köln eifrig in die Hände und hüpfte auf der Stelle – während die Fans lautstark seinen Namen skandierten.

Nach seiner Entlassung in Köln im April 2021 und der vom Krieg beendeten Station bei Lokomotive Moskau wird Gisdol derzeit in der Türkei gefeiert. “Die Emotionalität ist grenzenlos. Es ist unglaublich, wie schnell die Zuschauer aus dem Häuschen sind, wie fantastisch sie uns unterstützen”, sagte der Schwabe zuletzt im Interview mit dem Kicker.

Gisdol mit starkem Punkteschnitt

Dass Gisdol bei Samsunspor zum Fan-Liebling avanciert, hat seinen Grund: Als er den Aufsteiger im Oktober 2023 übernahm, war der Club das abgeschlagene Tabellenschlusslicht der Süper Lig mit nur einem Punkt aus sieben Spielen. In den folgenden zehn Partien legten der Ex-FC-Coach und seine Mannschaft mit einem Schnitt von 1,7 Zählern pro Spiel eine enorme Aufholjagd hin und sind inzwischen als Tabellen-Siebzehnter punktgleich mit dem ersten Nicht-Absteiger.

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“Ich stand in meiner Trainerlaufbahn schon vor anderen unmöglich scheinenden Herausforderungen – und habe es eigentlich immer geschafft, das gesteckte Ziel zu erreichen”, lautete jüngst Gisdols Kampfansage im Abstiegskampf. Seine 17 Punkte aus zehn Spielen werden lediglich von den vier Spitzenteams der Süper Lig getoppt: Fenerbahce, Galatasaray, Trabzonspor und Kayserispor. Die Serie erinnert an seine erfolgreichen Monate beim 1. FC Köln in der Saison 2019/20, als die Geißböcke nach Startschwierigkeiten unter Gisdol zwischenzeitlich mit acht Siegen in zehn Bundesliga-Spielen glänzten.

Sollte der Schwabe den Club aus der Schwarzmeerregion zum Klassenerhalt führen, wäre ein längeres Engagement in der Türkei möglich. Aktuell läuft Gisdols Vertrag lediglich bis zum Saisonende. “Ich unterschreibe in einer solchen Situation eigentlich immer nur bis zum nächsten Sommer. Ich möchte mir immer erst einmal alles in Ruhe anschauen. Danach kann man immer noch reden und entscheiden, ob und wie es weitergeht”, sagte er im Kicker-Interview.

Auch Samsunspor mit Transfersperre

Wobei sich der 54-Jährige auch eine Bundesliga-Rückkehr “sicher” vorstellen kann: “Warum nicht? Den Großteil meiner Trainerlaufbahn habe ich dort verbracht. Aber momentan ist das kein Thema. Mein voller Fokus gilt immer der Aufgabe, der ich mich verschrieben habe. Und das ist aktuell Samsunspor.”

Den Gisdol-Club, bei dem Kingsley Schindler nur eine Nebenrolle spielt, und den 1. FC Köln verbindet übrigens eine tragische Gemeinsamkeit: Auch Samsunspor darf derzeit aufgrund einer Sperre keine Transfers tätigen. Offenbar wurde ein Ex-Spieler nicht vertragskonform entlohnt, was die FIFA sanktionierte.

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