Werner Wolf sagt ein Treffen mit Dieter Prestin ab. Der Grund ist dessen öffentliche Kritik am Vorstand und am 1. FC Köln. Prestin hat sich die Kehrtwende selbst zuzuschreiben. Doch eine Weigerung für weitere Gespräche hilft niemandem weiter.
Ein Kommentar von Marc L. Merten
Dieter Prestin hat einen Fehler gemacht. Der einstige Double-Sieger und dreifache Pokalsieger mit dem 1. FC Köln wollte seinem Club helfen, investierte viel Zeit in ein 40-seitiges Strategiepapier für die Geißböcke. Der 67-Jährige suchte den Kontakt zu Werner Wolf und bekam schließlich die Einladung, sein Konzept vorstellen zu dürfen.
So weit, so gut. Doch dass Prestin dann noch vor dem Gespräch an die Öffentlichkeit ging und die komplette FC-Führung medial zersägte, ihr Inkompetenz und Arroganz vorwarf, war nichts anderes als schlechter Stil. Wer ein Konzept präsentieren und dabei als ernsthaft und seriös wahrgenommen werden möchte, um gemeinsam etwas zu erreichen, sollte diese Kritik besser intern anbringen, anstatt öffentlich zu poltern.
Die Absage hilft dem 1. FC Köln nicht weiter
So war die Absage des Treffens durch Werner Wolf erwartbar. Das Problem ist: Dass sich Wolf und Prestin nun doch nicht mehr treffen, nicht über eine Strategie im Sinne des FC sprechen, nicht über eine bessere Zukunft für den FC diskutieren und nicht gemeinsam nach möglichen Wegen aus der Krise suchen, hilft niemandem weiter. Nicht Wolf. Nicht Prestin. Und schon gar nicht dem 1. FC Köln.
In einer Krise müssen Verantwortliche vor allem eines: Sie müssen über ihren Schatten springen und auf jene zugehen, die andere Ideen für den FC haben als sie selbst. Auch auf jene, die sich öffentlich negativ äußern. Dem FC-Vorstand fällt dies bekanntlich schon seit jeher schwer. Doch genau das müsste eigentlich der Weg des Präsidiums sein. Denn im Umkehrschluss würde es einsam für das Trio rund um Werner Wolf werden.
Prestins Kritik trifft im Kern zu
Will die FC-Führung nur noch mit Menschen reden, die sich nicht negativ zum FC äußern? Will die FC-Führung nur noch mit Menschen reden, die den Ideen und Plänen des Vorstands folgen? Dann wird die Runde der Gesprächspartner wohl bald sehr klein werden.
Dieter Prestin hat einen Fehler gemacht, indem er seine Kritik öffentlich geäußert hat. Die Unwahrheit jedoch hat er in zentralen Punkten nicht gesagt. Arroganz und fehlende Sportkompetenz sind schon lange große Kritikpunkte am Vorstand. Ein weiterer Vorwurf ist die fehlende Kritikfähigkeit. Genau die hat Wolf nun erneut bewiesen. Schaden tut alles am Ende nur dem 1. FC Köln. Doch genau dem wollen alle eigentlich nur helfen. Dafür aber müssten alle Beteiligten sich zusammenraufen.
Hier kannst du über den 1. FC Köln diskutieren und dich mit anderen Usern austauschen. Bitte beachte dabei die Spielregeln in unserer Netiquette! Du findest sie hier und kannst sie jederzeit nachlesen. Viel Spaß!