Der 1. FC Köln wird noch einige Wochen auf Luca Waldschmidt verzichten müssen. Der Offensivspieler ist jedoch zuversichtlich, den Geißböcken im Abstiegskampf noch helfen zu können. Wie es nach der Saison für ihn weitergeht, ist weiterhin offen.
Luca Waldschmidt musste an den vergangenen beiden Spieltag tatenlos dabei zusehen, wie seine Mannschaft gegen seine beiden Ex-Klubs VfL Wolfsburg und Eintracht Frankfurt vier wichtige Punkte im Kampf um den Klassenerhalt einfuhr. Die Leihgabe der Wölfe fehlt seit dem 12. Januar mit einem angebrochenen Wadenbein.
Die vier Zähler waren für die Kölner dabei mit Blick auf die Tabelle ein immens wichtiger Schritt auf dem langen und zähen Weg zum Ligaverbleib. Würde die Saison heute abgepfiffen, ginge es für die Geißböcke in die Relegation. Doch genau das würde der FC in den verbleibenden 14 Saisonspielen im Idealfall gerne noch vermeiden.
Waldschmidt war einst HSV-Retter
Im Saisonendspurt dürfte dem FC mit Waldschmidt auch wieder ein Spieler, der den Hamburger SV bereits einmal in letzter Minute vor der Relegation gerettet hatte, zur Verfügung stehen. In der Saison 2016/17 wurde Waldschmidt am 34. Spieltag gegen den VfL Wolfsburg – einen Tag vor seinem 19. Geburtstag – von Markus Gisdol in der 86. Minute für Lewis Holtby eingewechselt.
Keine zwei Minuten später erzielte der gebürtige Siegener nach Vorarbeit von Filip Kostic per Kopf sein erstes Bundesliga-Tor – und katapultierte den HSV damit noch auf Rang 14 und stattdessen die Wölfe in die Relegation. “Ich hoffe, dass wir es nicht so spannend machen”, sagte Waldschmidt am Samstag vor dem Spiel gegen Eintracht Frankfurt am Sky-Mikrofon auf die Szene von vor sechseinhalb Jahren angesprochen.
Sollte es aber doch so kommen und der FC könnte am 34. Spieltag auswärts beim 1. FC Heidenheim aus eigener Kraft die direkte Rettung feiern, würde der Angreifer das auch in Kauf nehmen. “Ich nehme auch wieder den letzten Spieltag in der 88. Minute”, sagte er. Ein Jahr nach der HSV-Rettung konnte Waldschmidt den Abstieg des einstigen Dinos aus der Bundesliga aber auch nicht mehr verhindern.
Mit dem FC soll es jedoch in dieser Saison klappen. Für die Kölner ist zuvor allerdings noch ein langer Weg in der Liga zu gehen. Genauso wie für Waldschmidt in seiner Reha. “Ich denke, dass ich in Richtung März wieder auf dem Platz stehen kann”, sagte der inzwischen 27-Jährige, der anders als in Wolfsburg gegen Frankfurt immerhin schon wieder ohne Krücken im Stadion sein konnte.
FC will Kaufoption ziehen
Spätestens nach der Länderspielpause Ende März soll Waldschmidt dann auch wieder zu einer Option für den Kader werden. Wie viele Spiele für die Leihgabe im Trikot des 1. FC Köln noch hinzukommen, ist derweil noch ungewiss. Christian Keller hatte beim Mitgliederstammtisch im Januar bereits angedeutet, die Kaufoption in Höhe von rund vier Millionen Euro ziehen zu wollen – ligaunabhängig.
Waldschmidt allerdings, der 2020 nach seinem Wechsel aus Freiburg zu Benfica Lissabon eine Ausstiegsklausel in Höhe von 88 Millionen in seinem Vertrag stehen hatte, dürfte sich kaum als Zweitligaspieler sehen. Und dem FC selbst dürfte daran gelegen sein, nur Spieler in seinen Reihen zu haben, die willens sind, den Kölner Weg mitzugehen. Auf seine Zukunft angesprochen wich der Angreifer jedenfalls noch aus: “Klar spricht man in der Kabine darüber, aber nicht was in drei Monaten oder was vor einem Monat passiert ist.”
Viel wichtiger sei das Hier und Jetzt. “Man will nach einem Spiel wieder in der Kabine sitzen und sich freuen, gewonnen zu haben. Über dieses Gefühl reden alle.” Am Samstag gegen Frankfurt hat dieses Vorhaben nach zuvor sechs Spielen ohne Sieg mal wieder geklappt. Fakt ist: Mit weiteren Siegen würden sich die Chancen auf einen Waldschmidt-Verbleib sicherlich erhöhen.
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