Der 1. FC Köln ist in der Frauen-Bundesliga zum achten Mal in Folge sieglos geblieben. Bei Tabellenschlusslicht MSV Duisburg kamen die Kölnerinnen am Sonntagabend nicht über ein 0:0 hinaus – obwohl sie ein Tor erzielten.
Aus Duisburg berichtet Daniel Mertens
Nach dem 0:1 der Männer gegen Werder Bremen, dem 0:2 der U21 in Wuppertal und dem 0:2 der U19 im Derby bei Borussia Mönchengladbach haben die Bundesliga-Frauen das gebrauchte Wochenende des 1. FC Köln komplettiert. Das Team von Daniel Weber konnte seine seit November anhaltende Sieglos-Serie auch bei Schlusslicht MSV Duisburg nicht beenden. Das Keller-Duell in der Schauinsland-Reisen-Arena endete aufgrund einer klaren Fehlentscheidung torlos.
Spielverlauf
1. Halbzeit: Der MSV ließ den FC das Spiel machen und lauerte auf Konter. In der 16. Minute mussten die Kölnerinnen kräftig durchatmen: Nach einem Abwehrfehler war Duisburgs Lisa Josten frei durch, doch ihr Querpass zu Miray Cin misslang. Riesenaufregung dann nach einer halben Stunde, als der FC zu Recht auf Tor reklamierte: Manjou Wilde servierte eine Ecke von der linken Seite, Martyna Wiankowska brachte den Ball vom zweiten Pfosten zurück auf den ersten, wo Laura Vogt köpfte – und zwar hinter die Linie, wie die Wiederholungen zeigten. Doch Schiedsrichterin Karoline Wacker und ihr Gespann gaben den Treffer nicht, sahen den Ball nicht mit vollem Umfang im Tor. Der Videobeweis kommt in der Frauen-Bundesliga bekanntlich nicht zum Einsatz. Wie bitter! Am Freitagabend hatte bereits das Männer-Team von Timo Schultz großes Schiedsrichter-Pech gehabt.
2. Halbzeit: Auch zu Beginn der zweiten Hälfte dominierten die Kölnerinnen das Geschehen, die Kaltschnäuzigkeit vor dem Tor fehlte allerdings. Natalia Padilla-Bidas verpasste knapp eine Hereingabe von Wiankowska (53.), Marleen Schimmer versuchte es einfach mal aus der Distanz und zwang Ena Mahmutovic zu einer Parade (54.), und nach dem anschließenden Eckball scheiterte Carlotta Wamser aus dem Gewühl heraus am Fünfer ebenfalls an Duisburgs Torfrau (55.). Der MSV steigerte sich, startete so etwas wie eine zarte Schlussoffensive – war vor dem Kölner Tor aber überfordert. Es blieb beim 0:0.
Personal
So spielte der FC: Hoppe – Donhauser (80. Imping), Hechler, Agrez, Wiankowska – Wilde (84. Meßmer), Vogt (79. Cordes) – Wamser, Beck, Padilla-Bidas (73. Zeller) – Schimmer
Zur Aufstellung: Trainer Daniel Weber änderte seine Startelf im Vergleich zum 0:5 gegen Bayern München auf einer Position: Anna Gerhardt stand nicht zur Verfügung, dafür begann Laura Donhauser. Celina Degen war ebenfalls nicht rechtzeitig fit geworden. Manjou Wilde wurde in der Schlussphase behandelt und humpelte vom Platz, sie hatte sich offenbar im Rasen vertreten.
Fazit
Vom Tor-Klau mal abgesehen: Duisburg verdiente sich den Punkt durch eine Leistungssteigerung in der Schlussphase. Die Kölnerinnen waren einmal mehr in der Offensive viel zu harmlos und ließen nicht zuletzt deswegen zwei möglicherweise wichtige Punkte im Kampf um den Klassenerhalt liegen. Andererseits baute der FC trotz des Abrutschens auf den zehnten Platz den Vorsprung auf die Abstiegszone auf drei Zähler aus. Das Weber-Team geht nach der Länderspielpause aber mit dem Malus von nun acht sieglosen Liga-Spielen in das Duell mit Werder Bremen (10. März) im RheinEnergieStadion.
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