Der 1. FC Köln überrascht beim VfB Stuttgart. Dank eines Treffers von Eric Martel erobern die Geißböcke beim Tabellendritten ein 1:1 und damit einen wichtigen Punkt im Abstiegskampf.
Aus Stuttgart berichtet Martin Zenge
Eine Abwehrschlacht, wie sie im Buche steht, und ein Sechser, der vor dem gegnerischen Tor cool bleibt: Der 1. FC Köln nimmt dem Champions-League-Aspiranten Stuttgart einen Punkt ab. Nach der 0:1-Niederlage gegen Werder Bremen überrascht die Mannschaft von Timo Schultz mit einem 1:1 beim VfB – und hätte am Ende sogar alle drei Punkte einpacken können.
Spielverlauf und Tore
1. Halbzeit: Der FC begann durchaus griffig und hatte die große Chance auf das 1:0. Nach drei Minuten schlug Rasmus Carstensen einen langen Ball in den Lauf von Jan Thielmann, der alleine auf VfB-Keeper Bredlow zulief und aus spitzem Winkel zu harmlos abschloss – da fehlten ihm der Mut und die Entschlossenheit. Nach einer Viertelstunde erhöhte Stuttgart zusehends den Druck, hatte eine Drangphase mit bis zu 75 Prozent Ballbesitz. Serhou Guirassy verlängerte eine Flanke von Jeong per Kopf, verpasste nur haarscharf den Winkel (17.). Der VfB war gegen nun zu passive Geißböcke zwar überlegen, die ganz großen Möglichkeiten verhinderte in der Folge aber vor allem Kölns Abwehrzentrum mit Jeff Chabot und Luca Kilian, das gegen Guirassy & Co. höchst aufmerksam verteidigte und die Null bis zur Pause hielt.
53. Minute: Nach ausgeglichenen Anfangsminuten nach dem Seitenwechsel zeigte Stuttgart mal seinen Tempo-Fußball und ging in Führung. Chris Führich zog auf der linken Außenbahn das Tempo an, spielte einen perfekten Doppelpass mit Ito und drang so in den Kölner Strafraum ein. Dort legte der Ex-FC-Profi quer auf Enzo Millot, der nur noch zum 0:1 einschießen brauchte.
62. Minute: Der FC antwortete nach einer eigentlich abgewehrten Eckball-Variante. Zunächst wurde ein Thielmann-Schuss geblockt, anschließend flankte Joker Linton Maina von halbrechts an den Fünfmeterraum, wo Eric Martel die Kugel im Stile eines Torjägers annahm und zum 1:1 einschoss.
Schlussphase: Dieses Ergebnis verteidigte der FC bis zum Ende leidenschaftlich. Faride Alidou hatte jedoch sogar den Sieg auf dem Fuß, als er nach 85 Minuten alleine auf Torhüter Bredlow zustürmte, diesen umkurvte, aber dann nur das Außennetz traf.
Personal
So spielte der FC: Schwäbe – Carstensen, Kilian, Chabot, Finkgräfe – Martel, Huseinbasic (60. Alidou) – Ljubicic, Diehl (60. Maina) – Kainz (72. Adamyan) – Thielmann (90.+2 Tigges)
Zur Aufstellung: Justin Diehl feierte ausgerechnet beim VfB Stuttgart, der seit Monaten um seine Dienste buhlt, sein Startelf-Debüt. Rasmus Carstensen rückte ebenfalls in die Anfangsformation. Dafür nahmen Linton Maina und Benno Schmitz zunächst auf der Bank Platz. Jeff Chabot kehrte nach verbüßter Gelbsperre zurück, nahm den Posten des krankheitsbedingt fehlenden Timo Hübers ein.
Fazit
Nach dem Rückschlag gegen Bremen ergatterte der FC beim Tabellendritten Stuttgart einen Punkt, den man im Abstiegskampf nicht einplanen konnte. Dabei zeigten die Kölner gewiss keine überragende fußballerische Leistung und hatten das eine oder andere Mal das nötige Glück auf ihrer Seite – doch mit leidenschaftlicher Abwehrarbeit verdiente sich die Mannschaft von Timo Schultz diesen Zähler, der noch Gold wert sein könnte. Der Vorsprung auf Mainz und Platz 17 beträgt nun zwei Punkte. Sollte allerdings Augsburg am Sonntag gegen Freiburg gewinnen, dürfte Rang 15 endgültig außer Reichweite sein.
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