Der 1. FC Köln muss Justin Diehl wohl im Sommer ablösefrei zum VfB Stuttgart ziehen lassen. Droht dem 19-Jährigen nun wieder die Degradierung in die zweite Mannschaft?
Als Justin Diehl dem 1. FC Köln im Sommer 2023 über seine Berater mitteilte, dass das Kölner Eigengewächs nicht plane seinen 2024 auslaufenden Vertrag zu verlängern, war die Entscheidung der Verantwortlichen eindeutig: Diehl wurde von den Profis in die Regionalliga-U21 abgeschoben.
Weder Steffen Baumgart noch Sportchef Christian Keller wollten dem Angreifer noch einen Ausbildungsplatz auf höchstem Niveau beim FC geben, damit dieser dann ein Jahr später ablösefrei zu einem anderen Club wechselt. Genauso wollten die Geißböcke dem damals noch 18-Jährigen keine Plattform geben, um sich mit guten Leistungen ins Visier anderer Vereine zu spielen.
Wehrle siegt im Werben gegen den FC
Nicht, dass Letzteres nötig gewesen wäre. Diehl hatte trotz seiner Verletzungsanfälligkeit längst in den Notizbüchern zahlreicher Top-Clubs gestanden, darunter Bayer Leverkusen, wo sein kleiner Bruder bereits im Nachwuchs spielt. Doch auch der VfB Stuttgart warb um Diehl, und je länger die Saison 2023/24 fortschritt, desto mehr kristallisierte sich heraus, dass ausgerechnet Ex-FC-Boss Alexander Wehrle den Youngster nach Stuttgart locken wollte.
Nun hat Wehrle mit der bevorstehenden Champions-League-Qualifikation ein weiteres Argument hinzubekommen – und gewonnen. Diehl soll sich mit dem VfB einig sein, und das, obwohl der FC in den vergangenen Monaten noch einmal alles in die Waagschale geworfen hatte. Nach GEISSBLOG-Informationen hatte es auch Signale von Seiten des Spielers gegeben, dass dieses neuerliche Werben erfolgreich sein könne.
Wir brauchen jeden Spieler, der die Qualität hat uns in der Liga zu halten. Dem ordnen wir alles unter.
Thomas Kessler
Nach der Baumgart-Trennung hatte der neue FC-Cheftrainer Timo Schultz den Youngster wieder zu den Profis gezogen und ausgerechnet gegen den VfB zu dessen Startelf-Debüt in der Bundesliga verholfen. Seit dem Heimspiel gegen Leverkusen ist der 19-Jährige allerdings mit einer Muskelverletzung aus dem Spiel. Droht ihm nun sogar wieder die Degradierung in die U21?
Am Mittwoch stellten Schultz und auch Thomas Kessler klar, dass dies nicht der Fall sein werde. “Justin wird uns auch in dieser Saison hoffentlich noch weiterhelfen”, sagte Kessler und machte klar, dass der FC alles für den Klassenerhalt und den Verbleib in der Bundesliga tun müsse – und dazu gehöre auch, Diehl weiter einzusetzen. “Wir brauchen jeden Spieler, der die Qualität hat uns in der Liga zu halten. Dem ordnen wir alles unter.”
Auch Schultz setzt weiter auf Diehl
Kessler betonte, dass Diehl nach dessen Verletzung “ein fester Bestandteil der Lizenzspielerabteilung bleiben wird. Wir würden uns wünschen, dass er uns noch hilft unsere Saisonziele zu erreichen.” Dass er dann aber gehen und seinem Heimatclub den Rücken kehren wird, trifft die Geißböcke hart – zumal Diehl ablösefrei wechseln wird.
Trotzdem will ihm auch Schultz bis zum Schluss eine Chance geben. “Ich habe ganz am Anfang mit Justin gesprochen, dass es für mich keine Rolle spielt, was im Hintergrund an Vertragsgesprächen läuft”, sagte Schultz am Mittwoch. “Ich bin der Fußballtrainer und ich entscheide, was auf dem Platz passiert. Solange er hier fit ist, trainiert und spielt er. Er ist ein toller Junge, fleißig und bringt enorme Qualität mit. Er kommt höchst motiviert zum Training und deshalb planen wir ihn bis zum Ende fix ein.” Auch wenn das Ende beim FC nun wohl fix ist.
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