Elf Gegentore (!) in zwei Spielen gegen RB Leipzig. Der 1. FC Köln war nach der 1:5-Pleite am Freitagabend ähnlich bedient wie nach dem 0:6 im Hinspiel. Die Profis geizten nicht mit Selbstkritik, Sportchef Christian Keller wurde besonders deutlich. Die Stimmen zum Spiel.
Aus Müngersdorf berichten Marc L. Merten und Martin Zenge
Timo Schultz
“Es war ein verdienter Sieg für Leipzig, da müssen wir nicht drumherum reden. Wir haben kompakt gestanden, aber in den entscheidenden Momenten die Zweikämpfe nicht für uns entschieden. Als das Spiel etwas offener war, fiel das 1:2. Wie gegen Dortmund haben wir es dann nicht geschafft, stabil zu bleiben. Das müssen wir abstellen. Wir müssen uns aber auch bei den Fans bedanken. Es war beeindruckend zu sehen, dass sie die Jungs nach dem Spiel wieder aufgebaut haben. Diesen wichtigen Punkt können wir mitnehmen. Er ist zwar nichts für Tabelle, aber wir – die Fans, die Spieler, der Verein – stehen zusammen. Wir müssen uns jetzt schütteln und können dann Anlauf nehmen. Die Länderspielpause kommt daher zum richtigen Zeitpunkt.”
Christian Keller
“Das ist ein enttäuschendes Ergebnis. Wir haben gegen einen Gegner verloren, der in einer anderen Liga als wir spielt, das hat heute jeder gesehen. Wir hatten schon den Willen, alles in das Spiel reinzuwerfen, aber das reicht gegen einen Gegner mit dieser Qualität nicht. Vor allem, wenn du in den entscheidenden Zweikämpfen nicht da bist, nicht die Präsenz hast, dich an der Außenlinie mehrfach abkochen lässt – da musst du den Zweikampf einfach gewinnen in so einem Spiel. Entsprechend sind wir am Ende zu Recht abgeschossen worden. Was bitter ist, weil das nicht notwendig gewesen wäre.”
Sargis Adamyan
“Die erste Halbzeit war noch okay, wir haben gut mitgehalten, auch wenn Leipzig viele Aktionen hatte. In der zweiten Halbzeit haben wir gut angefangen, aber nach dem 1:2 sind wir auseinandergefallen. Wir waren eigentlich gut im Spiel und haben uns in der Pause noch mal viel vorgenommen – aber dann lief bei Leipzig alles. Gefühlt war jeder Schuss ein Tor.”
Jeff Chabot
“Wir sind in der zweiten Halbzeit nach dem zweiten Gegentor zusammengebrochen. Wir dürfen nicht so schnell das dritte und das vierte bekommen. Die Räume wurden einfach zu groß, wir haben Leipzig in der Mitte zocken lassen und die Flanken kamen besser an. Das war dann schwer zu verteidigen. Aber wir haben alles in der eigenen Hand. Wir werden versuchen, nach der Länderspielpause gut weiterzumachen und Punkte zu holen. Am liebsten würde ich nächste Woche direkt wieder spielen, um das auszubügeln.”
Rasmus Carstensen
“In der zweiten Halbzeit hat uns die Intensität gefehlt, wir haben die Duelle verloren. Wir müssen den Kopf oben behalten, wir haben noch viele wichtige Spiele vor uns. 60 Minuten lang war unsere Performance gut, dann hat Leipzig noch einen Extragang hochgeschaltet. Natürlich ist das ein harter Schlag, ich glaube, wir hatten nicht so viele Gegentore verdient.”
Marco Rose
“Es war ein wichtiger Sieg für uns. Wir sind erst nicht so ins Spiel gekommen und haben nach der Führung direkt den Ausgleich kassiert. Dann aber haben wir kurz vor der Pause zwei Riesenchancen liegen gelassen. Zur Pause haben wir die nötige Konsequenz angesprochen. In der zweiten Halbzeit waren wir dann effizienter. Das 2:1 ist in einer Phase gefallen, in der das Spiel offener war. Deswegen war es wichtig, dass wir dann auch nachgelegt haben. Insgesamt waren es sehr schöne Tore. Ich wünsche dem FC alles Gute für die restlichen Aufgaben. Es macht immer Spaß, hier zu spielen, der FC gehört in die Bundesliga.”
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