Der 1. FC Köln liefert eine schwache Leistung ab gegen den VfL Bochum und begeistert die Fans trotzdem noch dank der spektakulären Wende in der Nachspielzeit. Das rettet einige Spieler aber nicht vor schlechten Noten. Die Einzelkritik.
Aus Müngersdorf berichten Marc L. Merten und Martin Zenge
Tor & Abwehr
Marvin Schwäbe
Bitteres Spiel für Schwäbe: Er bekam praktisch keinen gefährlichen Ball aufs Tor – der einzige war abgefälscht und so musste Schwäbe ihn passieren lassen. Muss mit seiner Defensive aber dringend am katastrophalen Spielaufbau arbeiten.
GEISSBLOG-Note: 3,5
Jan Thielmann
Thielmann spielte hinten rechts vor allem gegen Stöger. Hatte den Spielmacher eigentlich ordentlich im Griff. Schaltete sich auch immer wieder nach vorne ein, seine Versuche waren aber eher schwach. Vor dem 0:1 über seine Seite nicht konsequent genug im Zweikampf (54.). Insgesamt bemüht, aber häufig zu ungenau. Ging kurz vor Schluss für Schmitz vom Feld.
GEISSBLOG-Note: 4,5
Timo Hübers
Hübers kümmerte sich vornehmlich um Broschinski. Das gelang in Hälfte eins gut. Bestes Beispiel, wie er seinen Gegenspieler kurz vor der Pause im Strafraum abkochte (45.). Dafür in der 54. Minute nicht schnell genug, um den Bochumer an der Flanke zum 0:1 zu hindern (54.).
GEISSBLOG-Note: 4,0
Jeff Chabot
Chabot bekam es mit Hofmann zu tun. Machte es ordentlich, gewann viele Zweikämpfe. Doch in einer Saisonphase, in der der FC auch von hinten gut das Spiel eröffnen muss, war Chabots Beitrag eher schwach. Beim 0:1 folgte er Hofmann an den ersten Pfosten und konnte so nicht mehr eingreifen.
GEISSBLOG-Note: 4,0
Max Finkgräfe
Finkgräfe kehrte in die Startelf zurück und war der Pechvogel, der gegen Passlack noch versuchte zu retten, den Ball aber unhaltbar für Schwäbe zum 0:1 abfälschte. Ansonsten eigentlich defensiv ordentlich, nach vorne hingegen ähnlich fehlerhaft wie seine Nebenleute.
GEISSBLOG-Note: 4,0
Benno Schmitz
Er kam, sah und flankte – Schmitz kam in der Schlussphase für Thielmann und bereitete den Siegtreffer vor. Der kölsche Cafu hielt wieder Einzug in Müngersdorf.
GEISSBLOG-Note: keine Note
Mittelfeld
Eric Martel
Martel rückte für Huseinbasic auf die Doppelsechs. Sein Problem: Defensiv machte er es eigentlich ordentlich. Da jedoch auch viel spielerische Qualität vonnöten war, reichte seine Leistung am Samstag nicht aus. Zu allem Überfluss sah er nach einem technischen Fehler und Ballverlust seine fünfte Gelbe Karte (25.). Zudem vergab er in der 45. Minute das 1:0.
GEISSBLOG-Note: 5,0
Dejan Ljubicic
Offensiv etwas auffälliger als Nebenmann Martel, war es aber auch von Ljubicic zu wenig. In Hälfte eins noch immer wieder mit Vorstößen, tauchte er dann in Hälfte zwei lange ab. Gerade in dieser Saisonphase müsste Ljubicic aber noch mehr vorangehen.
GEISSBLOG-Note: 4,0
Linton Maina
Maina begann für Alidou auf der rechten Seite. War zunächst auffällig und involviert. Zwang Riemann am kurzen Pfosten zur Parade (13.). Schloss dann zu überhastet ab, anstatt das Eins-gegen-Eins zu suchen (43.). Nach der Pause nicht mehr eingebunden und nach einer Stunde vom Feld.
GEISSBLOG-Note: 4,5
Florian Kainz
Der Kapitän machte eigentlich eine schwache Partie. Viele Flanken und Standards, aber fast keine Wirkung. Eine Ausnahme: der Freistoß auf Adamyan (14.). Unerklärlich, dass er den freien Schuss aus 17 Metern nicht nahm (28.). Bediente Martel mit Übersicht (45.+1.). Dann kam er gegen Passlack nicht mehr schnell genug zurück, sodass dieser zum 0:1 einschießen konnte (54.). Dafür aber mit dem entscheidenden Eckball auf Tigges zum 1:1 – und entscheidende Situationen sind nun mal: entscheidend.
GEISSBLOG-Note: 3,5
Denis Huseinbasic
Huseinbasic kam als spielstärkere Option für Martel in die Partie, um das 0:1 noch zu drehen. Wollte den Ball, konnte damit aber fast nichts anfangen. Ging bis kurz vor Schluss ebenso unter wie seine Nebenleute. Jubelte dann mit der Mannschaft, als niemand mehr dran glaubte.
GEISSBLOG-Note: 3,5
Faride Alidou
Alidou kam zusammen mit Huseinbasic in die Partie und übernahm die rechte Seite für Maina. Traf unglücklich den Pfosten und verpasste das 1:1 (69.). Danach viele Übersteiger ohne Wirkung.
GEISSBLOG-Note: 4,0
Angriff
Sargis Adamyan
Adamyan war sofort im Spiel und spielte eine auffällige erste Hälfte. Bekam die erste Kopfballchance nach Kainz-Flanke (10.). Hätte danach das 1:0 machen müssen, köpfte aber aus fünf Metern zu hoch (14.). Starker Ballgewinn vor Martels Großchance (45.+1.). Tauchte nach dem Rückstand aber ab und erst wieder auf, als er für Tigges vom Platz ging.
GEISSBLOG-Note: 3,5
Davie Selke
Sehen wir Davie Selke noch einmal in dieser Saison? Der Stürmer musste nach 68 Minuten verletzt mit Verdacht auf eine Mittelfußverletzung vom Feld. Vorher hatte er jedoch schwach gespielt, nur zwei Torraumszenen gehabt. Dennoch: Der FC braucht ihn im Saison-Endspurt. Gute Besserung!
GEISSBLOG-Note: 5,0
Luca Waldschmidt
Der Matchwinner! Waldschmidt kam für den verletzten Selke und machte die irre Wende perfekt. Erst ein schöner Volleyschuss, den Riemann entschärfte (85.). Dann traf er sehenswert per Lehrbuch-Kopfball gegen die Laufrichtung des Bochumer Schlussmannes zum Sieg.
GEISSBLOG-Note: 2,0
Steffen Tigges
Steffen Tigges machte ein Steffen-Tigges-Tor und ließ damit Müngersdorf beben. Eckball, kurzer Pfosten, Kopfball – Tor! Besser ging es nicht.
GEISSBLOG-Note: keine Note
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