Florian Wirtz hat Bayer 04 Leverkusen zur Deutschen Meisterschaft geführt. Ein Fakt, der beim 1. FC Köln weh tut. Noch mehr, weil der FC sein Eigengewächs praktisch herschenkte. Das bestätigte jetzt noch einmal Bayer-Boss Fernando Carro.
Florian Wirtz wird auch in der kommenden Saison für Bayer 04 Leverkusen spielen. Das ist zunächst eine schlechte Nachricht für den 1. FC Köln. Sollte der 20-Jährige 2025 ins Ausland wechseln, könnte der FC je nach Ablösesumme zumindest auf eine beachtliche Ausbildungsentschädigung im hohen sechsstelligen, womöglich sogar siebenstelligen Bereich hoffen.
Was natürlich nur der Tropfen auf den heißen Stein wäre, denn der Löwenanteil der wohl dreistelligen Millionensumme würde in die Bayer-Kasse fließen. Kein Wunder also, dass sich Leverkusen noch heute dafür feiert, Wirtz vom FC abgeworben zu haben. Noch mehr in diesen Tagen, da Wirtz die Werkself mit einem Hattrick gegen Bremen zur Meisterschaft geschossen hatte.
Wirtz-Transfer war “jahrelange Arbeit”
Also gab nun Bayer-Geschäftsführer Fernando Carro der spanischen Zeitung AS ein Interview und sprach dabei unter anderem über die Jahre, in denen Leverkusen um Wirtz kämpfte. Carro betonte dabei insbesondere, dass das letztlich erfolgreiche Werben um Wirtz “eine jahrelange Arbeit” gewesen war.
Bemerkenswert sind die Aussagen insofern, als dass sie zeigen, dass Leverkusen sich erstens bekanntermaßen nicht an den Ehrenkodex zwischen den Rheinischen Rivalen hielt und zweitens sich auch offenbar nicht an die FIFA-Statuten hielt, nicht mit einem Spieler zu sprechen, der bei seinem Heimatclub noch länger unter Vertrag stand.
Praktische alle Clubs wollten Wirtz
“Die Auszeichnung für den Wirtz-Transfer muss an Simon Rolfes gehen”, sagte Carro. “Simon hat Flo verfolgt, seit er 12 oder 13 Jahre alt war. Er hatte viele Treffen mit seinen Eltern, die auch seine Agenten sind. Es war jahrelange Arbeit.” Es seien praktisch alle großen Vereine in Deutschland an Wirtz interessiert gewesen.
Leverkusen habe schließlich den Fehler ausgenutzt, dass “Köln ihn nicht gebunden hat”. Bayer habe “den Moment genutzt, damit er nicht nach München, Gladbach oder Hoffenheim ging”. Carro geht davon aus, dass Wirtz sich in den kommenden Jahren sogar zu einem “möglichen zukünftigen Gewinner des Ballon d’Or” entwickeln wird.
Völler und Rolfes überzeugten Wirtz
Derweil ist beim FC bis heute nicht klar, ob Präsidium, Geschäftsführung oder NLZ-Führung – oder alle zusammen – versagt haben beim Werben um Wirtz. Klar ist nur: Wirtz hatte sich irgendwann nicht mehr wertgeschätzt gefühlt, und während Bayer Leverkusen mit Rudi Völler und Simon Rolfes bei den Eltern zuhause aufgetaucht war, hatte das Kölner Bemühen nicht einmal die Geschäftsführung erreicht.
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