Wenn Christian Streich am Samstag zum letzten Mal als Trainer des SC Freiburg beim 1. FC Köln zu Gast ist, wird der 58-Jährige bei seiner Startaufstellung improvisieren müssen. Der FC-Gegner reist insbesondere in der Defensive mit Personalsorgen nach Köln.
Es gibt wohl nicht viel, in dem der 1. FC Köln in dieser Saison besser daherkommt als der SC Freiburg. Der Tabellensiebte hat nach 31 Spieltagen 17 Punkte mehr auf dem Konto als die Geißböcke und stecken drei Spieltage vor Saisonende noch mitten im Kampf um die internationalen Plätze.
Daher ist es durchaus überraschend, dass die Freiburger (55) im bisherigen Saisonverlauf mehr Gegentore kassiert haben als der FC (54). Mit minus zwölf hat der SC mit Abstand das schlechteste Torverhältnis aller Europa-Anwärter. Noch schlechter kommt tatsächlich dann erst der VfL Wolfsburg (minus 14) auf Platz zwölf daher. Der FC ist mit minus 30 angesichts der Offensiv-Schwäche was das Torverhältnis angeht jedoch trotzdem deutlich hinter dem SC.
Sildillia für drei Spiele gesperrt
Ein Grund für die schwache Freiburger Defensive sind derweil immer wiederkehrende Personal-Sorgen bei der Streich-Mannschaft. Auch am Samstagabend in Köln wird der Trainer zum Improvisieren gezwungen sein. Neben den langzeitverletzten Innenverteidigern Matthias Ginter (Achillessehnen-Operation), Philipp Lienhart (Knieprobleme) und Kenneth Schmidt (Bauchmuskel-Operation) fallen in Köln noch weitere Defensiv-Spieler aus.
Für Kilian Sildillia ist die Saison nach seiner Roten Karte gegen Wolfsburg bereits beendet. Das DFB-Sportgericht hat den Franzosen für drei Spiele gesperrt. Zuletzt hatte der 21-Jährige den linken Part Dreierkette übernommen. Für ihn dürfte mit Lukas Kübler ein Kölner Eigengewächs nach abgesessener Gelbsperre auflaufen.
FC-Transferziel muss in die Abwehr
Darüber hinaus wird den Freiburgern im defensiven Mittelfeld Nicolas Höfler fehlen. Der Routinier hat gegen Wolfsburg seine zehnte Gelbe Karte gesehen. Da zudem Merlin Röhl aufgrund eines Muskelfaserrisses passen muss, stellte Streich vor der Partie in Köln fest: “Wir haben keine Sechser mehr. Da spielen wir mit jemandem, der noch nie Sechser gespielt hat. Das gibt eine neue Erfahrung.”
So ganz korrekt ist die Aussage von Streich allerdings nicht. Mit Yannik Keitel hat der Trainer noch einen gelernten Sechser im Kader. Der FC hatte den 24-Jährigen im vergangenen Sommer dabei sogar verpflichten wollen. Ein Transfer scheiterte jedoch aufgrund einer zu hohen Ablöseforderung der Freiburger. Nun wechselt der Mittelfeldspieler im Sommer ablösefrei zum VfB Stuttgart.
Am Samstag wird Keitel jedoch wohl nicht auf der Sechs auflaufen. Das lassen die Worte von Christian Streich erahnen. Vielmehr wird der ehemalige Junioren-Nationalspieler erneut neben Kübler und Manuel Gulde für die Dreier-Abwehrreihe eingeplant werden müssen. Neben Maximilian Eggestein wird auf der Sechs dann tatsächlich ein Spieler positionsfremd eingesetzt werden müssen. Ob sich das als Vorteil für den FC entpuppt, bleibt jedoch abzuwarten.
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