Die 1. FC Köln benötigt den Sieg gegen den SC Freiburg nicht nur, um den Abstieg zu verhindern, sondern auch, um nicht als schwächste Heim-Mannschaft aller Zeiten in die Vereinshistorie einzugehen. Timo Schultz fordert “ein anderes Gesicht” als zuletzt.
Die schwächste Saison der Vereinsgeschichte kann der 1. FC Köln nicht mehr spielen. Die 22-Punkte-Marke aus der historisch schlechten Spielzeit 2017/18 hat die Mannschaft von Timo Schultz mit dem 1:1 in Mainz hinter sich gelassen. Dennoch droht neben dem Abstieg an diesem Wochenende auch ein alleiniger Negativ-Rekord.
Bereits die bislang erlittenen neun Heim-Niederlagen stellen einen traurigen Bestwert in der FC-Historie dar. Diesen hatten die Kölner aber schon bei den Abstiegen 2004 und 2018 erreicht. Müngersdorf-Pleite Nummer zehn wäre ein Novum – das es am Samstagabend gegen den SC Freiburg und eine Woche später gegen Union Berlin zu verhindern gilt.
Schultz will “aufpolieren”
“Wir wollen zu Hause ein anderes Gesicht zeigen, wir wollen mutig nach vorne spielen”, kündigt Timo Schultz an. Ein anderes Gesicht als bei der 0:2-Niederlage gegen Schlusslicht Darmstadt, dem vorläufigen Tiefpunkt dieser Saison. In der internen Rechnung sind es insbesondere die Heim-Pleiten gegen die Lilien und Werder Bremen, die den FC auf Platz 17 und nicht auf dem Relegationsrang stehen lassen.
In der Fremde haben die Geißböcke unter Schultz lediglich bei den Bayern verloren, ansonsten immer einen Punkt geholt. “Es ist schon auffällig, dass wir auswärts stabil sind und zu Hause die einen oder anderen Punkte haben liegen lassen”, sagt der FC-Trainer, der fünf seiner bislang acht Partien im RheinEnergieStadion verlor.
“Wir haben jetzt noch zwei Heimspiele Zeit, um das ein Stück weit zurechtzurücken”, blickt Schultz voraus. Doch seine Mannschaft solle sich über die schwache Müngersdorf-Ausbeute nicht den Kopf zerbrechen. “Spätestens wenn die Hymne ertönt, wird jeder Spieler hochmotiviert sein. Dann sollten wir unsere Bilanz ein bisschen aufpolieren, indem wir die Punkte, die wir vorher haben liegen lassen, wieder reinholen.”
Der Support von den Rängen, da bestehen keine Zweifel, wird noch einmal gigantisch sein. Bereits in Mainz hatte der Anhang trotz des Tiefschlags gegen Darmstadt mehr als 100 Minuten Vollgas gegeben. “Wir sind sehr, sehr dankbar für diese Unterstützung”, sagt Lizenzbereich-Leiter Thomas Kessler, der es nach der Enttäuschung gegen Darmstadt “alles andere als selbstverständlich” fand, “dass uns die Menschen in Mainz vor Ort so unterstützen, die Mannschaft direkt wieder aufnehmen und pushen”. Der Ex-Torhüter weiß: “Es gab auch schon andere Zeiten.”
Kessler: “Leute sehen, dass wir Vollgas geben”
Der im Saisonverlauf gebetsmühlenartig wiederholte Wunsch, den Menschen etwas zurückgeben zu wollen, muss am Samstag in Tat umgesetzt werden, um den Abstieg zu verhindern. “Dafür brauchen wir die Leute drumherum” ergänzt Kessler und berichtet aus seinem Austausch mit den Fans: “Der Glaube ist noch da.”
Der Anhang registriere, “dass die Mannschaft am Limit agiert”, auch wenn das Team “in punktuellen Situationen nicht in der Lage ist, das Maximum rauszuholen”. Das Feedback, das Kessler aus dem Umfeld bekommt, sei, “dass die Leute sehen, dass wir Vollgas geben, dass wir uns auf die Situation hier konzentrieren und dass es für die Menschen ein Privileg ist, in diesem Club zu arbeiten.” Das gelte im Übrigen für alle Mitarbeiter, nicht nur für die Spieler auf dem Platz.
Doch an diesen liegt es nun, nicht als schwächste Heim-Mannschaft aller Zeiten in die FC-Geschichte einzugehen. Vor den Aufeinandertreffen mit Freiburg und Union Berlin stehen die Kölner bei zwölf Punkten aus 15 Spielen – 2017/18 waren es am Ende 14 Heim-Zähler gewesen. Um noch mal Druck auf die Konkurrenz auszuüben, müssen die Geißböcke diesen Wert bereits am Samstagabend übertroffen haben.
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