Der Südkurve 1. FC Köln e.V. hat sich erstmal nach dem Abstieg mit einem Statement zu Wort gemeldet. Der Fan-Zusammenschluss fordert Konsequenzen, lehnt eine außerordentliche Mitgliederversammlung jedoch ab.
Während der 1. FC Köln am Montag neun Tage nach dem feststehenden Abstieg die Trennung von Timo Schultz bekanntgegeben hat, hat sich auch der Südkurve e.V. erstmals nach dem 1:4 in Heidenheim öffentlich zu Wort gemeldet. Der Tenor der Südkurve-Fans: Eine eingehende Aufarbeitung inklusive Veränderungen ist notwendig, eine außerordentliche Mitgliederversammlung jedoch nicht zielführend.
Bereits im Januar hatte sich der e.V. nach der Trennung von Steffen Baumgart und dem CAS-Urteil zur Lage des FC geäußert. “Dies war in unseren Augen zwingend notwenig”, heißt es in dem Statement. Und weiter: “Genauso notwendig ist es jetzt, die vergangenen Monate eingehend zu analysieren, die Fehler zu bewerten und Schlussfolgerungen zu ziehen.” Trotz aller Enttäuschung wolle man sich jedoch Zeit nehmen und sich erst im Laufe des Sommer detailliert äußern.
Außerordentliche MV “nicht zielführend”
Festhalten wollten die Südkurve-Fans jedoch schon jetzt: “Vorab möchten wir klarstellen, dass aus unserer Sicht kein Weg an Veränderungen beim 1. FC Köln vorbeiführt.” An emotionsgetriebenen Forderungen nach Entlassungen oder Rücktritten will sich der e.V. jedoch nicht beteiligen, unterstreicht jedoch: “Mit der Zusammenstellung des Kaders und dem mangelhaften Umgang mit der drohenden Transfersperre wurden erhebliche Fehler begangen.”
Dabei erwartet der Südkurve e.V. am Mitgliederstammtisch am 12. Juni die Offenlegung von Entscheidungen und Vorgängen, die zum siebten Abstieg der Vereinsgeschichte geführt haben und fordert eine größere Einbindung der rund 140.000 Mitglieder. Gleichzeitig positioniert sich der e.V. gegen eine außerordentliche Mitgliederversammlung, die sie als “nicht zielführend” bezeichnen.
Nach dem Mitgliederrat ist der Südkurve e.V. damit bereits eine zweite einflussreiche Stimme, die sich gegen eine außerordentliche Mitgliederversammlung ausspricht. Als ein einfaches “Weiter so” wollte der der Zusammenschluss mehrerer Fanclubs die Ablehnung einer aoMV aber nicht verstanden wissen. “Dass wir reflexartiges Handeln vermeiden, bedeutet im Umkehrschluss nicht, dass wir den Vorstand und die Geschäftsführung nicht kritisieren und, soweit notwendig, im Laufe der Sommerpause Konsequenzen einfordern.”
Seitenhieb gegen das Team Prestin
Diese Konsequenzen sollten im Wohle des Vereins jedoch ohne Emotionen und im satzungsgemäßen Rahmen stattfinden. Dabei machte der e.V. auch deutlich, was er von der geplanten Machtübernahme des ehemaligen FC-Profis Dieter Prestin und seinem nach wie vor nicht näher bekannten Team hält.
Zwar erwähnten die Südkurven-Fans Prestin nicht namentlich. Die Worte sind jedoch klar verständlich: “In diesem Zusammenhang beobachten wir auch den seit mehreren Monaten entfachten Machtkampf. Dabei ist für uns die Gegenwart und die Zukunft weitaus wichtiger als vergangene Erfolge mit einem verklärten Wunsch nach Kontinuität oder nicht näher definierter Sportkompetenz.”
Ein klarer Seitenhieb an die bisher getätigten Aussagen von Prestin, dem FC würde es in seiner aktuellen personellen Besetzung an sportlicher Kompetenz fehlen, ohne bislang jedoch selbst öffentlich zu erklären, wie er es besser lösen würde. Der Südkurve e.V. schließt sein Statement letztlich mit den Worten: “Wir warnen daher vor unbedachten Reaktionen, die im Zweifel darauf abzielen, dem Verein die Unabhängigkeit zu nehmen.”
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