Der 1. FC Köln steht vor richtungsweisenden Wochen. Sportchef Christian Keller hat dabei weiterhin das volle Vertrauen des Vorstands. Dieser hat jedoch auch einen klaren Auftrag an den 45-Jährigen.
Die Wunden beim 1. FC Köln sind nach dem siebten Abstieg der Vereinsgeschichte geleckt. Die Fehler, die zu dem verheerenden Absturz geführt haben, sind weitestgehend analysiert und aufgearbeitet. Die Aussprache mit den Fans und Mitgliedern folgt zwar erst am Stammtisch in der kommenden Woche. Dennoch richten die Verantwortlichen inzwischen den Blick nach vorne.
Mit den Bekenntnissen von Jan Thielmann und Eric Martel haben die Geißböcke bereits zwei wichtige Signale für die Zukunft senden können. An erster und wichtigster Stelle steht jedoch nun die Verpflichtung eines neuen Trainers. Entsprechend klar ist auch der Auftrag an den Sportchef.
Trainer-Findung hat oberste Priorität
“Was wünschen wir uns von Christian Keller?”, stellte Vize-Präsident Eckhard Sauren im Podcast FC Inside die Frage, die er umgehend selbst beantwortete: “Natürlich, dass er schnellstmöglich – aber auch hier gilt Sorgfalt vor Zeit – den richtigen Trainer findet, der zu unserer Spielidee und zum 1. FC Köln passt, und der uns schnellstmöglich in die Bundesliga zurückbringt.”
Die Spielidee soll dabei weiterhin hohes Pressing und attackierenden Fußball vorsehen (hier mehr dazu). Zudem soll der neue Trainer “die Lust und die Kompetenz haben, mit jungen Spielern zu arbeiten” und diese bereits auch schon nachgewiesen haben. Darüber hinaus wünscht sich Keller einen Trainer, der eine “klar strukturierte und konsequente Mannschaftsführung” hinbekommt.
All diese gewünschten Eigenschaften des Schultz-Nachfolgers sollen am Ende dazu führen, den FC schnellstmöglich in die Bundesliga zurückzuführen. “Ich wünsche mir, dass der Christian uns so schnell wie möglich einen Trainer besorgt, der uns so schnell wie möglich wieder in die erste Liga bringt. Hört sich einfach an, ist im Leben dann meistens komplizierter – aber darum geht‘s”, ergänzte auch Präsident Werner Wolf in dem Vereins-Podcast.
Sauren sprach dabei noch eine andere Erwartungshaltung des Vorstands an Christian Keller an: “Wir wünschen uns auch, dass er bei sich bleibt und die hochkomplexen Verhandlungen im Sinne des 1. FC Köln führt.” Insbesondere mit jenen Spielern, die über eine Ausstiegsklausel in ihren Verträgen verfügen, sollen Lösungen für eine gemeinsame Zukunft gefunden werden.
Trainer soll “Feuer entfachen”
“Das ist insofern sehr schwierig”, erklärte Sauren, “weil die Spielerberater die Situation rund um FC und die Transfersperre natürlich kennen. Wir sind deshalb den Kader durchgegangen und haben gemeinsam nach pragmatischen Lösungen gesucht, die Christian Keller in die Gespräche einfließen lassen kann.” In den Fällen von Thielmann und Martel konnte der Geschäftsführer Sport bereits erste Erfolge vermelden.
Neben dem gestandenen Duo werde es in der neuen Saison aber auch auf die Entwicklung zahlreicher ganz junger Spieler ankommen. “Ich würde mir wünschen, dass wir einen Trainer finden, dem es gelingt, in diesen jungen Spielern das Feuer zu entfachen, sie zu einem Team zusammenzuschweißen, das für diesen tollen Verein durchs Feuer geht”, sagte Wolf.
Gemeinsam mit seinem Vize ist der Präsident vom eingeschlagen Weg überzeugt. “Wenn wir bei unserer Strategie bleiben, die wir ausgearbeitet haben, dann werden wir in die Erfolgsspur zurückkehren und langfristig die Ziele erreichen, die wir uns gesetzt haben.” Zunächst einmal hat die Strategie den FC jedoch in die 2. Liga geführt. Dem FC bleibt zu hoffen, dass die Überzeugungen in der neuen Saison auch deckungsgleich mit der Realität sein werden.
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