Selke-Abschied fix? “Ist die Frage, ob es noch eine neue Frist gibt”

Die Zeichen stehen auf Abschied: Davie Selke und der 1. FC Köln finden weiterhin nicht zusammen. Christian Keller lässt offen, ob die Geißböcke dem Stürmer überhaupt noch einmal die Chance geben, einen neuen Vertrag zu unterschreiben.

Selbst wenn er ein gültiges Arbeitspapier beim 1. FC Köln hätte, Davie Selke würde am Montagnachmittag nicht mit der Mannschaft auf dem Rasen stehen, um den Trainingsauftakt zu bestreiten. Nach seinem Mittelfußbruch im April befindet sich der 29-Jährige noch im Rehaprozess. Wann – und vor allem wo – er sein Comeback feiern wird, ist weiterhin reine Spekulation.

“Bei Davie ist es so, dass wir ihm ein Angebot unterbreitet haben und er es nicht angenommen hat. Insofern gibt es da keinen neuen Stand”, sagte Christian Keller am Montag. Die Frist für dieses Angebot sei abgelaufen, ließ der Sportchef durchblicken und ergänzte: “Jetzt ist die Frage, ob es noch mal eine neue Frist gibt.”

“Das Commitment muss da sein”

Dass Selkes Qualitäten, als Torjäger und Anführer, dem FC helfen würden, steht dabei außer Frage. “Davie war für uns ein total wichtiger Spieler”, spricht Keller allerdings bereits in der Vergangenheitsform über den gebürtigen Schwaben. “Es braucht halt auch ein hundertprozentiges Commitment. Dazu gehört nicht nur das sportliche und das menschliche ‘Ja’, sondern auch das formelle ‘Ja’. Und da konnten wir bis dato kein Commitment herstellen.” Stand jetzt gebe es auch keine neue Frist für den Angreifer.

Gerhard Struber bezeichnete Selke am Montag als “sehr interessanten Stürmer, über den wir gemeinsam diskutiert haben”. Doch der neue Trainer betonte noch vor Keller: “Gleichzeitig müssen das Commitment und der Wille da sein, hier zu bleiben. Wir wollen ein Team beieinander haben, wo jeder das Herz und die totale Überzeug hat – für das, was wir hier gemeinsam bewerkstelligen wollen. Wenn das der Fall sein sollte, stehen die Türen hier weit offen.”

Struber: “Haben sehr interessante Jungs”

Falls der FC dem Angreifer überhaupt noch mal die Möglichkeit gibt, einen neuen Vertrag zu unterschreiben. Selkes bisheriges Arbeitspapier bis 2026 verlor mit dem Abstieg seine Gültigkeit. Aus Saudi-Arabien, Zypern und Südkorea sollen ihm Offerten vorliegen, die finanzstärker sind als das Angebot der Kölner. Gehaltstechnisch nachbessern werden die Geißböcke, die sich nach ihren Möglichkeiten bereits gestreckt haben, nicht.

Zumal Struber auch ohne Selke nicht bange ist: “Wir haben sehr interessante Jungs im offensiven Bereich zur Verfügung. Mein Vertrauen ist groß, da eine gewisse Schlagkraft zu entwickeln, um Tore zu machen.” Selke war im Januar 2023 von Hertha BSC nach Köln gewechselt, absolvierte in der Folge 38 Pflichtspiele für den FC und erzielte elf Treffer.