Dieter Prestin will mit seinem Team für einen Umsturz beim 1. FC Köln sorgen. Nach dem Ausscheiden von Präsidentschaftskandidat Stefan Jung hat das selbsternannte Team “FC Zukunft” nun jedoch einen zeitlichen Rückzieher gemacht.
Eigentlich hatte Dieter Prestin mit Stefan Jung und Sonja Fuss noch im August 2024 eine außerordentliche Mitgliederversammlung einberufen wollen. Dafür hatte das Trio mitsamt seinem Team die Daten der fast 140.000 Mitglieder vom Verein angefordert. Das Ziel: Den amtierenden Vorstand rund um Präsident Werner Wolf absetzen und selbst das Ruder übernehmen.
Daraus wird nun jedoch vorerst nichts. Grund dafür ist der kurzfristige Rückzug von Präsidentschaftskandidat Stefan Jung. Der einstige Kölner Karnevalsprinz hatte sich kürzlich aus persönlichen Gründen aus der Opposition verabschiedet. “Aufgrund der nicht vorhersehbaren Umstände der letzten Wochen hat sich das Team FC Zukunft um Dieter Prestin in den letzten Tagen nochmals intensiv mit der aktuellen Situation und der eigenen Zielsetzung auseinandergesetzt”, heißt es in einer am Freitag versendeten Pressemitteilung des Prestin-Teams.
Außerordentliche Mitgliederversammlung bleibt das Ziel
Dabei hätten sich die Mitglieder des Teams einstimmig dazu entschieden, “dass an dem ambitionierten Zeitplan, eine außerordentliche Mitgliederversammlung noch im August 2024 durchzuführen, nicht weiter festgehalten werden könne.” Die Einberufung einer außerordentlichen Mitgliederversammlung sei jedoch weiterhin das Ziel, wenngleich zu einem späteren Zeitpunkt.
Den durch Jungs Ausscheiden freigewordenen Posten wolle das Team zunächst gewissenhaft neu besetzen. Das Profil lautet dabei wie folgt: “Eine Persönlichkeit, die mit Ihren Kompetenzen das bestehende Team ergänzt, sich mit den Zielen des Teams FC Zukunft voll identifiziert und mit Herzblut für unseren 1. FC Köln eintritt.”
Das Team plant damit trotz des personellen Rückschlages weiterhin eine Neuaufstellung innerhalb des Clubs. “Wir sind weiterhin einhellig der Auffassung, dass in den letzten Jahren beim FC keine gute Arbeit geleistet wurde. Diese Analyse ändert sich nicht durch die jetzt eingetretenen Verzögerungen. Wir sind fest davon überzeugt, dass der Verein personell und strukturell neu aufgestellt werden muss”, wird Prestin in der Mitteilung zitiert.
Auch Verwirrung um Sonja Fuss
Nach dem Abtritt von Jung hatte es zuletzt auch Verwirrung um die Personalie Sonja Fuss gegeben. Demnach soll die Weltmeisterin von 2003 und 2007 nicht wie behauptet Ehrenmitglied des Vereins sein. In diesem Fall könne die 45-Jährige überhaupt nicht für ein Amt im Vorstand kandidieren, denn in der Satzung des Clubs heißt es: “Mitglied eines Organs können nur volljährige Vereinsmitglieder sein, deren Mitgliedschaft zudem – mit Ausnahme der Mitglieder des Beirats – seit mindestens einem Jahr ununterbrochen bestehen muss.”
In diesem Fall könnte sich Fuss frühestens in zwölf Monaten für ein Amt zur Verfügung stellen, sollte sich tatsächlich herausstellen, dass die Ex-FC-Spielerin Stand heute kein ordentliches Vereinsmitglied ist und erst jetzt eine Mitgliedschaft abschließen würde. “Bezüglich der in den Raum gestellten Thematik Ihrer Ehrenmitgliedschaft für besondere sportliche Verdienste als Sportlerin für unsere Stadt Köln, ist die zweimalige Weltmeisterin Fuss sich sicher, diese zusammen mit dem Verein lösen zu können”, zeigt sich das Team um Dieter Prestin jedoch zuversichtlich.
Fuss selbst äußerte sich nicht zu den Irritationen um ihre vermeintliche Ehrenmitgliedschaft. Die gebürtige Bonnerin erklärte lediglich, dass das Team in den letzten Wochen und Monaten bei vielen Fans und Mitgliedern große Hoffnungen geweckt und großen Zuspruch erhalten habe. “Diese Hoffnungen motivieren uns”, sagt Fuss.
Hier kannst du über den 1. FC Köln diskutieren und dich mit anderen Usern austauschen. Bitte beachte dabei die Spielregeln in unserer Netiquette! Du findest sie hier und kannst sie jederzeit nachlesen. Viel Spaß!