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Kommentar: Diese Probleme sind mit dem FC abgestiegen

Die Profis des 1. FC Köln nach dem 2:2 in Elversberg. (Foto: IMAGO / Jan Huebner)
Die Profis des 1. FC Köln nach dem 2:2 in Elversberg. (Foto: IMAGO / Jan Huebner)

Der Start des 1. FC Köln ist mit einem Punkt aus zwei Spielen anders als erhofft verlaufen. Die Mannschaft hat offenbar weiterhin an ihren aus der Abstiegssaison bekannten Problemen zu knabbern.

Ein Kommentar von Martin Zenge

Es war wie erwartet eine andere Fußballwelt, in die der 1. FC Köln am Samstagmittag in Elversberg eintauchte. Vor 9.500 Zuschauern, einem Kran und einer Aral-Tankstelle legten die Geißböcke allerdings zunächst den Verdacht nahe, dass sie keinerlei Probleme mit den speziellen Bedingungen in der saarländischen Provinz haben werden.

Nachdem sich die Mannschaften, die vor drei Jahren noch drei Ligen getrennt hatten, in ihren Baucontainer-Kabinen eingeschworen hatten, dominierte der FC das Geschehen, hätte das Duell der Gegensätze bereits in Halbzeit eins für sich entscheiden können. Doch mit Wiederanpfiff dürfte sich der eine oder andere Fan gefragt haben, was wohl die größere Baustelle ist: dieses Stadion oder die eigene Mannschaft?

Weiterhin Sorgen in den Strafräumen

Nach zwei Spieltagen lassen sich gewiss noch keine grundsätzlichen Schlüsse ziehen – doch es wirkt, als habe der FC einige seiner aus der Abstiegssaison bekannten Probleme mit in die 2. Liga genommen. In beiden Strafräumen mangelt es an Konsequenz, im Kopf an Stabilität.

49 Torschüsse nach zwei Spieltagen sind beachtlich, kein Zweitligist kann auch nur ansatzweise mit dem FC mithalten. Die Effizienz der Kölner erinnert allerdings an jene der vergangenen Spielzeit, als die Geißböcke mit den elfmeisten Abschlüssen die wenigsten Tore aller Bundesligisten erzielt hatten.

In der Defensive hören die individuellen Aussetzer nicht auf, nur weil die Liga nun eine andere ist und die Gegner nicht mehr Harry Kane oder Jamal Musiala heißen. Jonas Urbig gegen den HSV, Dominique Heintz und Leart Pacarada im Verbund in Elversberg – es ist derzeit zu einfach, gegen den FC zu treffen.

Wieder alles Kopfsache?

Noch entscheidender und womöglich ursächlich für die sieglosen Auftaktwochen dürfte sein, was in den Köpfen der Kölner Profis passiert. Wie der FC-Fußball nach Elversbergs Ausgleich völlig zusammenbrach, hat demonstriert, dass die Mannschaft weiterhin nur schwer bis gar nicht mit Rückschlägen umgehen kann.

Während der Saisonvorbereitung schienen Widerstandsfähigkeit, Selbstvertrauen und Glaube zurückzukehren – aber der Ernstfall suggeriert nun, dass der FC diesbezüglich nicht so weit ist, wie Gerhard Struber es gehofft hatte. Die mentale Stabilität bleibt folglich ein Hauptthema für den Trainer.

Dennoch haben die ersten beiden Spieltage im Unterhaus auch gezeigt, dass der FC eines der Spitzenteams dieser Liga sein kann. Sowohl gegen Aufstiegsfavorit Hamburg als auch gegen Underdog Elversberg war die Struber-Elf spielerisch besser, hat mehr investiert. Insofern ist Schwarzmalerei weiterhin fehl am Platz, Wachsamkeit aber geboten.

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