Die Enttäuschung und der Frust waren groß nach dem Abpfiff: Die U21 des 1. FC Köln hat ausgerechnet im Stadt-Derby die erste Niederlage der jungen Regionalliga-Saison kassiert. Dabei präsentierte sich das Team von Trainer Evangelos Sbonias gegen den Aufstiegsanwärter auf Augenhöhe.
Es waren Momente, die den FC-Talenten besonders wehgetan haben dürften: Nach dem Abpfiff waren es die zahlreichen Fans der Fortuna, die im Franz-Kremer-Stadion feiern durften – und das taten sie auch ausgelassen. Die Junggeißböcke hingegen verschwanden nach dem Auslaufen schnell in den Kabinen.
Trainer Evangelos Sbonias zeigte sich wenige Momente nach dem Schlusspfiff zerknirscht: „Die Niederlage tut nach dem Spiel extrem weh, weil sie völlig vermeidbar war. Es ist extrem bitter und auch sehr ärgerlich, weil es dem Spielverlauf in keiner Weise irgendwie gerecht wird.“
Fortuna gewinnt dann Sonntagsschuss
Angesprochen darauf, ob Sbonias insbesondere der starken Phase seiner Mannschaft vor der Pause hinterhertrauere und den Ton angab, entgegnete der Coach: „Ich habe keine Phase gesehen, in der Fortuna Köln hier tonangebend war. Fortuna Köln macht zwei Tore. Eins schenken wir, das zweite ist dann ein sogenannter Sonntagsschuss und dann gehen sie 2:1 in Führung. Ich habe nicht gesehen, dass Fortuna Köln hier heute viel für das Spiel getan hat. Sie haben uns den Ball überlassen und auf Fehler gewartet. So viele gefährliche Situationen fallen mir direkt nach dem Spiel nicht ein.“
Sbonias verteilte daher ein Lob an seine Schützlinge: „Wir waren mit Ball dominant, wir waren gegen den Ball dominant. Wir haben vier, fünf, sechs sehr gute Torchancen und schaffen es nicht, die Tore zu machen und verlieren dann 2:1. Ich kann meiner Mannschaft keinen Vorwurf machen, außer, dass wir zwei Geschenke verteilen und Fortuna die nutzt.“
Schmitt entwickelt sich zum Schlüsselspieler
Zwar waren die Südstädter, angepeitscht von ihren Fans hinter dem Tor, direkt nach dem Seitenwechsel kurzzeitig am Drücker. Doch Sbonias relativierte dies: „Aber ohne klare Torchance. Dass man in 90 Minuten auch mal eine Phase hat, in der die Fortuna den Ball hat, ist ja klar, aber ohne gefährliche Situationen.“ Tatsächlich waren zwingende Torchancen der Gäste im Franz-Kremer-Stadion Mangelware. U21-Keeper Alessandro Blazic hatte kaum die Möglichkeit, sich einmal auszuzeichnen.
Bemerkenswert in den ersten Wochen ist, zu welchem Schlüsselspieler sich Olli Schmitt in der Offensive entwickelt: Wie bereits am ersten Spieltag in Düren gegen Hohkeppel holte der Stürmer auch gegen die Fortuna einen Strafstoß raus. Auch ansonsten wirkte Schmitt, der in der Vorwoche noch verletzt fehlte, belebend für das Angriffsspiel der U21. „Mit ihm kommt viel Geschwindigkeit und Durchschlagskraft rein“, lobte Sbonias.
Der 24-Jährige gebürtige Kölner sammelt mit diesen Auftritten Argumente für eine weitere Verlängerung. Das Arbeitspapier des flinken Flügelspielers endet im kommenden Sommer. Auch andere Vereine dürften so auf Schmitt aufmerksam werden.
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