André Pawlak ist am Samstag in neuer Funktion ans Geißbockheim zurückgekehrt. Der ehemalige Trainer des 1. FC Köln hat sich das Spiel der U17 aus Sichtungszwecken für den DFB angeschaut – und hinterher noch seine ehemaligen Spieler begrüßt.
Einen Kölner Sieg konnte André Pawlak am Samstag auf dem Rasenplatz sieben am Geißbockheim nicht in seinem Notizbuch vermerken. Zwar war die U17 des FC gegen Alemannia Aachen eine Stunde lang die klar dominierende Mannschaft. Nach dem unglücklichen Rückstand fanden die Kölner Talente jedoch nicht mehr zurück in die Partie.
Sieben Jahre lang war Pawlak selbst beim 1. FC Köln für unterschiedliche Mannschaften zuständig gewesen. Von 2019 bis zum diesjährigen Sommer gehörte der Trainer fest zum Profi-Team, war dabei Teil der Conference-League-Mannschaft mit Cheftrainer Steffen Baumgart, erlebte aber auch den bitteren Abstieg mit Timo Schultz.
Pawlak nominiert zwei FC-Talente
Im Juni verließ der 53-Jährige den FC jedoch auf eigenen Wunsch und übernahm zum 1. Juli den Cheftrainerposten der deutschen U16-Nationalmannschaft. “Die erste Zeit war sehr interessant und intensiv”, sagte Pawlak am Samstag bei seiner Rückkehr ans Geißbockheim. Aktuell habe der Trainer noch knapp 70 Feldspieler in der Sichtung. “Die alle anzuschauen ist ein enormer Aufwand. Aber es macht richtig Spaß.”
Nach zwei Lehrgängen in Frankfurt reist die U16 in dieser Woche zur ersten Länderspielreise nach Österreich und trifft dort in zwei Spielen auf die Gastgeber. Mit Jan Colles und Brian Adoga hat Pawlak auch zwei Spieler aus dem FC-Nachwuchs nominiert. Zudem stehen Simone Cannizzaro und Milan Nikolic auf Abruf. “Sie haben einen sehr guten Eindruck hinterlassen”, sagte Pawlak hinsichtlich der FC-Talente.
Bis Weihnachten stehen für Pawlak und sein Team dabei ausschließlich Sichtungsmaßnahmen auf dem Programm. Anschließend gibt es ein Trainingslager in Spanien sowie den Algarve-Cup im Februar. Die Arbeit unterscheide sich dabei schon von derer im Verein. “Die tägliche Arbeit auf dem Platz vermisse ich schon ein bisschen”, gab der Trainer dabei zu. “Trotzdem hat man zwischendurch genug zu tun.”
Herzliche Begrüßung mit den Profis
Nach seinem Besuch beim B-Junioren-Spiel konnte Pawlak schließlich noch seine ehemaligen Schützlinge begrüßen. Als der Trainer das Gelände gerade verlassen wollte, kamen die FC-Profis aus dem Franz-Kremer-Stadion von ihrem Abschlusstraining vor dem Spiel auf Schalke und begrüßten ihren ehemaligen Coach herzlich.
“Ich habe alle Spiele im Fernsehen gesehen und mitgefiebert”, berichtete Pawlak vom Saisonauftakt, den er zum ersten Mal seit sieben Jahren nicht als FC-Trainer verfolgte. “Ich kenne alle Jungs und habe alle schon trainiert. Ich gucke mit einem Auge immer noch hin und freue mich, wenn die Jungs erfolgreich sind.”
Pawlak hatte dabei jahrelang als Bindeglied zwischen Profis und Nachwuchsabteilung fungiert. Entsprechend positiv verfolgt der Trainer die aktuelle Entwicklung mit den zahlreichen Talenten als fester Bestandteil des Kaders. “Wenn man sieht, wie viele Spieler es beim 1. FC Köln in den letzten Jahren aus dem Nachwuchs in den Profibereich geschafft haben, muss man sagen, dass das genau der richtige Weg ist”, freute sich Pawlak.
Das Problem in Deutschland sei dabei, dass die in einer Vielzahl vorhandenen Talente bei ihren Vereinen oftmals nicht in den Profi-Ligen eingesetzt würden. “Köln ist mutig und setzt die Jungs auch ein. Das macht der FC richtig und gut”, lobte der Ex-Trainer. Bis die Spieler, die Pawlak jetzt für den DFB-Nachwuchs nominiert hat, in Köln bei den Profis zu einer Option werden, wird es allerdings noch dauern.
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