Viel klangvoller kann eine Partie kaum sein: Borussia Mönchengladbach gegen den 1. FC Köln. Zu dieser Begegnung kommt es am Sonntag (14 Uhr) im Rheydter Grenzlandstadion in der zweiten Runde des DFB-Pokals der Frauen. Für beide Teams wäre ein Derby-Sieg Balsam für die Seelen nach dem vergangenen Wochenende.
Spielen die FC-Frauen am 1. Mai 2025 in Müngersdorf? Die Antwort auf diese Frage liegt nicht in den Händen der Verantwortlichen des 1. FC Köln um die Sportchefin Nicole Bender-Rummler und Geschäftsführer Christian Keller. Die Frage beantworten können insbesondere FC-Spielerinnen selbst. Denn mit vier Siegen im DFB-Pokal stünde das Team von Trainer Daniel Weber im Endspiel, das am Maifeiertag 2025 in Müngersdorf ausgetragen wird.
Die erste Hürde ist dabei jedoch nicht zu unterschätzen. Der Gegner am Sonntag ist auf dem Papier ein Außenseiter. Allerdings heißt der Kontrahent Borussia Mönchengladbach – und spielt zuhause. Im Rheydter Grenzlandstadion dürfte entsprechend eine topmotivierte Borussia auf den Bundesligisten warten.
Spielerinnen wissen um die Bedeutung
Die Vorfreude ist auch bei den Spielerinnen zu spüren, auch die Neuzugänge sind von der Faszination Derby bereits angetan: So verriet etwa die österreichische Nationalspielerin Nicole Billa, die aus Hoffenheim ans Geißbockheim kam: „Im Physioraum ist darüber schon öfter gesprochen worden, da wurde mir das alles schon genau erklärt, was Derby ist und was nicht. Deshalb wusste ich schon vor der Auslosung, was das bedeutet gegen Gladbach.“
Trainer Daniel Weber betonte derweil: „Wir sind der Favorit und dieser Rolle wollen wir gerecht werden. Wir wollen die Aufgabe so früh und schnell wie möglich lösen. Wir müssen Mittel und Wege finden, Dominanz und Zielstrebigkeit auszustrahlen.“
Für beide Teams wäre ein Derby-Sieg der erhoffte Schub für das Selbstvertrauen: Denn während die Kölnerinnen am vergangenen Sonntag zum Bundesliga-Start mit 1:2 in Leipzig verloren, ging Mönchengladbach eine Klasse darunter mit 2:6 beim SC Sand unter. Große Aufbauarbeit habe Weber nach der Auftakt-Pleite jedoch nicht leisten müssen: „Die Mädels waren natürlich enttäuscht über das Ergebnis, aber nicht über die Art und Weise des Spiels.“
Vertragslose Spielerin als Stolze-Ersatz?
Ein großes Manko in Leipzig sei die Chancenverwertung gewesen. Da schmerzt der Ausfall von Stürmerin Anna-Lena Stolze umso mehr. Der Sommer-Neuzugang erlitt in Leipzig eine Kreuzband-Verletzung und wird für mehrere Monate ausfallen. „Das trifft uns sehr“, hadert der Coach, „sie war eine unserer torgefährlichsten Spielerinnen.“ Einen eins-zu-eins Ersatz gebe es nicht: „Wir können es nur mannschaftlich lösen, da müssen auch alle vorne kaltschnäuziger werden.“
Da das Transferfenster geschlossen ist, kann der FC nur noch bedingt auf den Ausfall reagieren und allenfalls eine vertragslose Spielerin verpflichten. „Das muss aber Sinn ergeben und müsste jemand sein, der schon irgendwo mittrainiert hat. Wir halten die Augen offen“, verriet Weber.
Degen und Gerhardt vor Comeback
Für den Sonntag werden die Comebacks von Celina Degen und Anna Gerhardt erwartet. Beide fielen krankheitsbedingt in Leipzig aus, stiegen aber in dieser Woche wieder ins Training ein. Ausfallen werden neben Stolze auch die Langzeitverletzten Lotta Cordes, Martyna Wiankowska und Jasmin Pal.
Der 1. FC Köln war als Bundesligist direkt für die zweite Runde im DFB-Pokal qualifiziert. Borussia Mönchengladbach gewann in der ersten Runde mit 5:0 beim SV Eintracht Leipzig-Süd.
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