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Einzelkritik: Eine Fast-Eins und eine Fast-Sechs für wilden FC

Damion Downs traf doppelt sehenswert. (Foto: Bucco)
Damion Downs traf doppelt sehenswert. (Foto: Bucco)

Der 1. FC Köln liefert ein denkwürdiges Spiel gegen den Karlsruher SC. Das 4:4 war offensiv ansehnlich, defensiv aber nachlässig. Die Noten und Zeugnisse in der Einzelkritik.

Tor & Abwehr

Jonas Urbig

Es stand schon 2:0, als Urbig erstmals eingreifen musste und gegen Wanitzek aus zehn Metern stabil blieb (11.). Danach war er aber zweimal gegen den KSC-Torschützen machtlos – beim Gewaltschuss zum 3:1 und beim Schlenzer zum 3:2. Hatte Glück, als Zivzivadze ihn bedrängte und er die Kugel noch rechtzeitig los wurde (36.). Beim 4:3 wurde er von seinen Vorderleuten genauso im Stich gelassen wie beim 4:4. Dort war so viel Verkehr, sodass Urbig zu spät reagierte.
GEISSBLOG-Note: 4,0

Jan Thielmann

Das war an diesem Sonntag überhaupt nichts. Wieder einmal war Thielmanns Seite das große Einfallstor für den Gegner. Er wurde überspielt, kam nicht in die Zweikämpfe, stand falsch und wurde von Vordermann Lemperle genauso wenig unterstützt wie vom ebenfalls fehlerhaften Hübers. Wanitzek konnte praktisch machen, was er wollte. Und wenn der Angriff nicht über Thielmanns Seite kam, ließ er seinen Gegenspieler außer Acht, wie bei den Gegentoren zum 3:1 und 3:2. Wurde nach dem Ausgleich zum 4:4 völlig überfordert ausgewechselt.
GEISSBLOG-Note: 5,5

Timo Hübers

Hübers begann erstaunlich wackelig mit drei Fehlpässen in den ersten zehn Minuten. Rettete dann aber stark per Grätsche und warf sich in einen Schuss (12.). Das Problem: Über die gesamten 90 Minuten machte er unsicher weiter. Köpfte beim 3:1 unglücklich unkontrolliert direkt in die Mitte. Verlor auch das Kopfballduell gegen Schleusener vor dessen Lattentreffer (41.). Zahlreiche seiner langen Bälle landeten im Nichts.
GEISSBLOG-Note: 4,5

Julian Pauli

Eigentlich wahnsinnig, wie Pauli erneut der mit Abstand (!) beste FC-Verteidiger war. Der 19-Jährige machte fast nichts falsch, war stabil, gewann 100 Prozent seiner Zweikämpfe, auch gegen Zivzivadze. Überragend, wie er Schleusener abfing und abkochte (30.). Immer wieder, auch zum Schluss bei Kontern, räumte Pauli ab. Stark!
GEISSBLOG-Note: 2,0

Leart Pacarada

Was für ein Spiel von Leart Pacarada in der Offensive – leider nur in der Offensive! Der Linksverteidiger bereitete alle vier Tore vor. Ballgewinn und kurzer Pass auf Waldschmidt zum 1:0, ein fantastischer Pass über 50 Meter in Downs’ Lauf beim 2:0, ein Rückpass auf Downs beim 3:0 und eine abgefälschte Flanke auf Lemperle beim 4:2. Allerdings: Auch die beiden Gegentore in Hälfte eins wurden über seine Seite eingeleitet. Beim 4:3 landete die Ecke genau hinter ihm, dafür konnte er aber wenig. Dennoch sah er auch nach der Pause mehrfach nicht gut aus. Daher offensiv eine Eins mit Sternchen, defensiv ein großes Problem.
GEISSBLOG-Note: 2,5

Rasmus Carstensen

Übernahm für den völlig indisponierten Thielmann die rechte Defensivseite, machte es aber kaum besser. Seine Angriffe zeugten von nicht vorhandenem Selbstbewusstsein, defensiv aber zumindest stabiler.
GEISSBLOG-Note: 4,5

Mittelfeld

Eric Martel

Wie bitter für Martel, dass er die mit Abstand meisten Zweikämpfe aller Spieler auf dem Feld gewann, aber den entscheidenden – bei der Ecke zum 4:3 – nicht. War der Spieler mit den meisten Metern auf dem Feld und mit einer Passquote von 90 Prozent auch am Ball auf der Höhe. Dennoch waren seine Entscheidungen im letzten Drittel einmal mehr schwach.
GEISSBLOG-Note: 4,0

Denis Huseinbasic

Huseinbasic schien zunächst gut im Spiel, tauchte dann aber zwischenzeitlich ab. War zwar viel am Ball, konnte aber nur selten die guten Entscheidungen treffen, die ihn zuletzt auszeichneten. Konnte das Spiel in der zweiten Hälfte zunächst nicht an sich reißen. Versuchte es hinten raus noch mal und wollte das Spiel unbedingt noch gewinnen. Doch so richtig einfallen wollte ihm keine Idee.
GEISSBLOG-Note: 4,0

Tim Lemperle

Lemperle spielte erneut auf halbrechten Zehn für Ljubicic. Prüfte Weiß aus spitzem Winkel (23.). Traf dann mustergültig zum 4:2, als er nur noch den Fuß hinhalten musste. Das Problem: Defensiv war Lemperle extrem nachlässig, ließ Thielmann immer wieder im Stich.
GEISSBLOG-Note: 3,0

Linton Maina

Maina war der beste Kölner der letzten Wochen. Rettete stark und fair gegen Burnic im eigenen Strafraum (12.), arbeitete aber – ähnlich wie Lemperle – nicht so zurück, wie es nötig gewesen wäre. Auch offensiv nicht so auffällig wie zuletzt. Verzog mit links knapp aus elf Metern (14.). Kurbelte am Ende noch mal mit an, kam mit seinen Schüssen und Flanken aber nicht mehr durch.
GEISSBLOG-Note: 3,5

Marvin Obuz

Kam in der 63. Minute zu seinem ersten richtigen Einsatz in dieser Saison, als er für Downs eingewechselt wurde. Man merkte Obuz aber an, dass ihm im direkten Duell einiges fehlte, um sich durchsetzen zu können. Es hätte aber auch einfachere Spiele gegeben für einen solchen Einsatz.
GEISSBLOG-Note: 4,0

Angriff

Luca Waldschmidt

Waldschmidt spielte erneut für Ljubicic – und belohnte sich sofort. Tolle Aktion inklusive wuchtigem Schuss unter die Latte zum 1:0. In der ersten Halbzeit in mehreren Situationen erneut in guten Positionen, dann aber nicht immer mit den richtigen Entscheidungen. Tauchte nach der Pause komplett ab und konnte kaum mehr einen Ball behaupten, ehe er vom Feld musste.
GEISSBLOG-Note: 3,0

Damion Downs

Downs spielte eine völlig verrückte Partie. Nach den vergebenen Chancen der letzten Wochen legte er los wie die Feuerwehr. Seine Ballan- und mitnahme inklusive Abschluss zum 2:0 war Extraklasse. Sein Super-Schlenzer ins lange Eck zum 3:0 gehörte zu den besten Abschlüssen, die man in dieser Saison vom FC gesehen hat. Danach aber tauchte Downs komplett ab. Hatte seinen letzten ernsthaften Ballkontakt kurz vor der Pause, als über ihn das 4:2 eingeleitet wurde. Nach der Pause bis zur Auswechslung praktisch ohne Aktionen. Dennoch: Wer zwei Tore macht, hat als Stürmer alles richtig gemacht.
GEISSBLOG-Note: 1,5

Steffen Tigges

Kam eine Viertelstunde vor Schluss für Waldschmidt und übernahm mit Potocnik die Doppelspitze. Einmal konnte er aber überhaupt nicht ins Spiel finden.
GEISSBLOG-Note: keine Note

Jaka Cuber Potocnik

Da ist er! Potocnik kam in der 75. Minute für Lemperle und bekam großen Applaus für sein Profi-Debüt. Blockte einen Weiß-Abstoß ab, konnte den Ball dann aber nicht kontrollieren. Wurde von Martel geschickt, dabei aber abgelaufen. Dennoch: Schön, dass er endlich spielen durfte.
GEISSBLOG-Note: keine Note

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