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Scouts sehen “absoluten Gewinner”: Bringt dieser Youngster dem FC Millionen?

Julian Pauli (Mitte) vor dem Spiel gegen den SSV Ulm. (Foto: Bucco)
Julian Pauli (Mitte) vor dem Spiel gegen den SSV Ulm. (Foto: Bucco)

Er ist nicht nur eine der größten Überraschungen der bisherigen Saison beim 1. FC Köln. Julian Pauli ist aktuell auch einer der konstantesten Leistungsträger im FC-Trikot. Das haben internationale Scouts längst erkannt. Wird Pauli für den FC zum Millionen-Trumpf?

Der 1. FC Köln befindet sich im Wandel. Wenn es nach Sportchef Christian Keller geht, soll dieses Jahr – trotz Abstieg und Transfersperre – für den FC ein Wendepunkt darstellen, um aus den drei Jahrzehnten der Aufs und Abs auszubrechen und sich wieder dauerhaft nach oben zu orientieren. Dafür muss einerseits trotz aller Schwierigkeiten der Erfolg zurückkehren. Andererseits brauchen die Geißböcke für ihre Ziele Geld.

Dieses soll künftig auf eine Art eingebracht werden, die dem FC nur selten gelang: durch lukrative Spielerverkäufe. Die Geißböcke wollen künftig wieder Talente entwickeln und sie nicht – koste es, was es wolle – langfristig binden. Der Plan lautet, künftig regelmäßig Spieler zu verkaufen, die sich gut entwickelt und dadurch einen Markt bekommen haben.

FC überschüttet Pauli mit Lob

Bei einem Spieler könnte das schon recht bald passieren. Julian Pauli bringt derzeit alles auf den Rasen, was ihn für andere Clubs – auch international – interessant macht. Nach dem Ulm-Spiel lobte Gerhard Struber den Youngster auffällig. “Julian hat mir einmal mehr gezeigt, dass er auf mehreren Positionen für uns eine richtige Säule darstellt. Er bietet uns eine große Verlässlichkeit.”

Auch die Mitspieler waren voll des Lobes. “Wo er gebraucht wird, da zeigt er seine Leistung. Der Junge ist klar im Kopf”, sagte Eric Martel. Und Kapitän Timo Hübers ergänzte: “Er hat das mit Bravour gemacht. Er hat ein gutes Gespür für den Raum, für die Zweikämpfe sowieso.” Seine robuste Spielweise beschert Pauli immer wieder Ballgewinne. Mit rund 33 km/h ist der 19-Jährige zwar kein pfeilschneller Verteidiger, verfügt aber über eine gute Grundgeschwindigkeit. Und mit einer Passquote von 90 Prozent zeigt er bereits eine große Reife am Ball.

Scouts beobachten Pauli

Überhaupt ist der 1,90 Meter große Modellathlet mit seinen 19 Jahren bereits weit. Als Rechtsfuß spielt er seine Rolle auf der linken Innenverteidiger-Position seit Wochen fast fehlerfrei. Gegen Ulm zeigte er, dass er auch als Rechtsverteidiger einen soliden Part spielen kann. Und gegen Sandhausen im DFB-Pokal demonstrierte er bei seinem ersten Profi-Tor nach einem Eckball auch eine wichtige Kopfballstärke in der Offensive.

Kein Wunder, dass inzwischen internationale Scouts zu Spielen der Geißböcke reisen, um Pauli unter die Lupe zu nehmen. Dabei ist er für ein Land besonders interessant: für die Premier League. Pauli wurde in London geboren, besitzt neben seinem deutschen auch einen britischen Pass – und würde so im Fall eines künftigen Transfers nach England keine Problem mit der Arbeitserlaubnis haben. Eine Formalität, die durch den Brexit erschwert wurde und auf die englische Clubs achten.

Diese Vergleiche zeigen, was möglich ist

In der vergangenen Jahren fanden Spieler des 1. FC Köln international praktisch keine Beachtung (der GEISSBLOG berichtete). Selten wurde es deutlicher als im Sommer 2023, als der SC Freiburg mit Kevin Schade einen 21-jährigen Flügelstürmer für 25 Millionen Euro an Brentford FC in die Premier League verkaufte, obwohl dieser gerade einmal 29 Bundesliga-Spiele bestritten hatte (fünf Tore, eine Vorlage). Thielmann hingegen, sogar ein halbes Jahr jünger als Schade, hatte zum gleichen Zeitpunkt bereits 88 Bundesliga-Spiele bestritten (sieben Tore, neun Vorlagen). Doch für ihn gab es keine Angebote.

Auch jetzt wieder gibt es einen Vergleich: In Nürnberg verteidigt mit Finn Jeltsch ein deutscher U17-Welt- und Europameister in der Innenverteidigung. Der 18-Jährige ist fast auf den Tag genau ein Jahr jünger als Pauli und hat bislang 20 Pflichtspiele für den FCN absolviert. Pauli steht bei neun Spielen für den FC. Vom Profil sind sich die beiden Defensivspezialisten ähnlich. Jeltschs Marktwert liegt aber bereits bei fünf Millionen Euro, der von Pauli bislang noch bei 1,5 Mio. Euro.

Er ist sicher ein absoluter Gewinner der ersten acht Spiele

Christian Keller

Doch das dürfte sich jedoch bald ändern. Pauli (kicker-Durchschnittsnote bislang 3,14) hat einen besseren Saisonstart hingelegt als Jeltsch (3,58). Zudem ist der Kölner körperlich weiter als sein Gegenpart. Allerdings wird Jeltsch bereits für eine zweistellige Millionen-Ablöse international gehandelt, sollte er im Sommer 2025 in eine höhere Liga wechseln wollen. Pauli (Vertrag bis 2027) dagegen muss sich das erst noch erarbeiten.

Dennoch scheint klar: Weil internationale Clubs bereits auf Pauli aufmerksam geworden sind, können Spieler und FC damit rechnen, dass sich diese Aufmerksamkeit auch in lukrativen Angeboten niederschlagen werden. Beim FC ist man sich dessen bewusst. “Ich bin sehr zufrieden mit Julian”, sagte Sportchef Keller am vergangenen Wochenende. “Er hat sich in den letzten Wochen konstant gezeigt und war schon gegen den KSC richtig, richtig gut. Er ist sicher ein absoluter Gewinner der ersten acht Spiele.” Und damit ein möglicher Trumpf, sofern der FC den neu eingeschlagenen Weg wirklich durchziehen will.

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