Julian Pauli ist beim 1. FC Köln der Shootingstar der neuen Saison. Der junge Innenverteidiger hätte seine Karriere jedoch beinahe beendet, bevor sie überhaupt angefangen hatte.
Als Julian Pauli im Sommer 2021 in die Nachwuchsabteilung des 1. FC Köln gewechselt war, hätte sich der damals 16-Jährige wohl selbst kaum erträumen können, was drei Jahre später Realität für ihn ist. Der Innenverteidiger ist inzwischen Profi, hat in dieser Saison in acht von neun möglichen Pflichtspielen in der Startelf gestanden und ist aus dem Team von Trainer Gerhard Struber nicht mehr wegzudenken.
Der schnelle Aufstieg des gebürtigen Londoner ist umso beachtlicher, wenn man bedenkt, dass Pauli seine Fußballschuhe zum Zeitpunkt seines Wechsels nach Köln beinahe an den Nagel gehängt hätte. Das verriet der Abwehrspieler nun in der ersten Episode der neuen FC-Dokumentation Geliebter Fußballclub, die am Dienstagabend erstmals auf der Vereinshomepage erschien.
So erklärt Pauli seine Auszeit
“Ich war bei Borussia Dortmund ein Riesentalent und hatte viele Angebote aus dem Ausland”, erzählte Pauli. 2020 war der deutsche U20-Nationalspieler von Fortuna Düsseldorf in den Nachwuchs des BVB gewechselt, fand sich dort jedoch nie wirklich zurecht. “Dann habe ich gemerkt, wie schnell es wieder nach unten gehen kann”, sagte Pauli und gab zu: “Es ging mir nicht gut, ich habe mich richtig abgeschottet. Teilweise war ich nicht mehr in der Schule. Ich hatte – das kann man so sagen – ein Burnout.”
Durch die Pubertät, gepaart mit der Corona-Pandemie, die durch die soziale Isolation auch vielen jungen Menschen zu schaffen gemacht hatte, fiel es Pauli zunehmend schwerer, Freude am Fußball zu empfinden. “Dann habe ich eine Auszeit genommen, was niemand verstanden hat, weil ich ja ein Riesentalent war. Aber ich wollte aufhören”, gestand der Kölner Youngster.
Pauli: “So bin ich beim FC gelandet”
Nach einigen Monaten der Pause hat ein Nachmittag auf dem Fußballplatz mit Freunden jedoch dazu geführt, dass Pauli die Freude am Fußballspielen wieder gefunden hatte. Bei Borussia Dortmund wollte der Innenverteidiger jedoch nicht weitermachen. “Und so bin ich beim FC gelandet”, sagte Pauli.
Für die Geißböcke bekanntlich ein großes Glück, hatte man sich im NLZ zuvor kaum Chancen auf ein Talent wie Pauli ausgerechnet. Doch auch für den Spieler selbst war der Wechsel ein Volltreffer. In der U19 wurde Pauli gemeinsam mit Neo Telle zum Kapitän ernannt, gewann zudem 2023 den DFB-Pokal der A-Junioren. Nur ein Jahr später ist Pauli nun Zweitliga-Profi.
“Dem NLZ habe ich alles zu verdanken: meine Freunde, den Fußball, den ich hier gelernt habe, Herz, Leidenschaft, Bodenständigkeit. Das werde ich weiter beibehalten”, schwärmte Pauli. Und weiter: “Ich habe hier auch das Menschliche richtig kennengelernt. Es geht nicht immer ums Geld, das Materielle oder darum, alles in den Arsch geschoben zu bekommen. Durch den FC habe ich richtig Bock auf Fußball bekommen nach der harten Zeit in Dortmund.”
Entsprechend sei Pauli extrem gerne beim 1. FC Köln. “Ich lebe meinen Kindheitstraum. Das fühlt sich komisch, aber auch unfassbar geil an.” Umso schöner, dass sich Pauli vor einigen Jahren doch nicht dazu entschieden hatte, seine Karriere zu beenden, bevor sie überhaupt begonnen hatte. Beim 1. FC Köln sieht man das wohl genauso.
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