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Abwärtstrend bestätigt: Wird es jetzt eng für Daniel Weber?

Daniel Weber gegen Hoffenheim am Spielfeldrand. (Foto: Sylvia Eichinger)
Daniel Weber gegen Hoffenheim am Spielfeldrand. (Foto: Sylvia Eichinger)

Der Frauenfußball beim 1. FC Köln ist spätestens mit der 0:3-Heimpleite gegen Hoffenheim einmal mehr in unruhiges Fahrwasser geraten. Nach dem ersten Saisonviertel ist der vorletzte Platz in der Bundesliga kein Unfall mehr, sondern Ausdruck eines Trends. Wie reagieren die Verantwortlichen?

Die Auftritte des 1. FC Köln in der Bundesliga ähneln sich – nicht erst seit dieser Saison, sondern bereits seit Jahren. Das Drehbuch ist dabei viel zu häufig identisch: Die Mannschaften, in unterschiedlichen Zusammensetzungen, erspielen sich Chancen, nutzen diese jedoch nicht – und geraten durch individuelle Aussetzer in der Abwehr auf die Verliererstraße.

Die FC-Frauen bleiben so seit Jahren im Kampf um den Klassenerhalt gefangen, die seit langer Zeit erhoffte Entwicklung in Richtung vorderes Tabellendrittel bleibt Wunschdenken. Die Trainer – einst Sascha Glass, nun Daniel Weber – betonen dabei zwar grundsätzlich die vermeintlich guten Auftritte ihrer Teams, hadern aber mit dem eigenen Ertrag. Und so grüßt einmal mehr im Herbst der Saison das Murmeltier.

Weber mit hartem Kader-Urteil

Jüngst erschreckt insbesondere das Hoffenheim-Spiel: Die TSG war im ersten Durchgang komplett harmlos, der FC hätte zur Pause führen müssen. Stattdessen nutzten die Gäste nach der Pause zwei Abwehrfehler und zogen auf 0:2 davon. Die Vorentscheidung, denn dass diese Kölner Mannschaft zwei oder gar drei Tore erzielen würde, war nach dem bisherigen Saisoneindruck ein Ding der Unmöglichkeit. 

Dem FC-Trainer fehlte es auf der Bank auch an offensiven Alternativen, um auf den Spielverlauf adäquat reagieren zu können. Mit Nicole Billa hatte die vielversprechendste Offensivkraft auf der Bank unter der Woche kaum trainieren können, weshalb der FC “die Sorge hatte, dass es nicht lange hält. Andere große Offensiv-Optionen habe ich nicht gesehen”, sagte Weber. “Das ist genau das Thema. Uns fehlt gerade ein bisschen die Möglichkeit, offensiv wechseln zu können. Deswegen bleiben die auf dem Feld, die es da vorne mit Ball am Fuß und auch gegen den Ball sehr gut machen.”

FC weit hinter den Ansprüchen

Eine Aussage wie ein Armutszeugnis, und so rächt sich einmal mehr ein auf Kante genähter Kader, der wieder einmal nicht ansatzweise gut genug für die Ansprüche erscheint. Schon im Sommer, noch ohne Langzeitverletzte wie Anna-Lena Stolze, wirkte das Aufgebot des FC für die Bundesliga-Saison viel zu dünn. Die wenigen Wechsel, die Weber nun während der Spiele vornehmen kann, ergeben sich von Woche zu Woche quasi von selbst. Oftmals schöpft der Coach das Wechselkontingent mangels Alternativen gar nicht voll aus.

Nun stellt sich einerseits die Frage, ob der 51-Jährige aus dem verbliebenen Personal das Optimum herausholt. Die zunächst noch erfrischenden Eindrücke aus dem ersten Spieltag in Leipzig, welche auf einen “neuen” FC schließen ließen, sind längst verblasst. Die Haupt-Verantwortlichen sind Bereichsleiterin und Kaderplanerin Nicole Bender-Rummler sowie FC-Geschäftsführer Christian Keller.

Gesichertes Mittelfeld schon weit weg

Letzterer fehlte am Sonntag gegen Hoffenheim zwar erstmals in dieser Saison im Franz-Kremer-Stadion, hatte aber zuvor gegen Essen (2:2) und Freiburg (0:2) die Defizite live miterleben können. Keller hatte auf der Mitgliederversammlung noch die vermeintliche Qualität des Kaders betont. Fakt ist aber: Weder offensiv noch defensiv genügt der aktuelle Kader den Ansprüchen für einen Sprung ins gesicherte Mittelfeld.

Das beweisen die Ergebnisse gegen Leipzig, Freiburg, Hoffenheim und Essen – jene vier Teams, die das Mittelfeld der Tabelle von Platz fünf bis acht belegen. Der FC holte aus diesen vier Partien nur einen Punkt. So reicht es einmal mehr auch in dieser Saison nur für den Kampf um den Klassenerhalt, obwohl es dieses Jahr nur einen einzigen Absteiger gibt und Turbine Potsdam (sechs Spiele, sechs Niederlagen, 0:19 Tore) zumindest bislang komplett chancenlos erscheint.

Weber muss die Wende schaffen

Beim FC rückt aufgrund der Sieglos-Serie der Trainer in den Fokus. Im direkten Kellerduell am Samstag in Jena muss Weber siegen, ansonsten dürfte die Luft für den 51-Jährigen sehr viel dünner werden. Zur Wahrheit gehört aber auch: Ein potenzieller Nachfolger müsste mit demselben dünnen Kader auskommen, würde die Defizite in der Kaderplanung frühestens im Winter zumindest teilweise beheben können.

Gefordert ist zunächst also erst einmal Weber, mit dem Kader bessere Ergebnisse zu liefern. Im Hintergrund müssen Bender und Keller aber auch vorbereiten, was offensichtlich ist: mehrere Wintertransfers, um die Schwächen der Mannschaft zu beheben. Und schließlich muss sich die Führung auch darauf vorbereiten, sollte die Wende mit Weber nicht gelingen. Denn eine ähnliche Farce wie 2023, als man wochenlang keinen Nachfolger für den bereits geschassten Sascha Glass finden konnte, darf es nicht noch einmal geben. Doch verständlicherweise liegt der Fokus nun erst einmal auf Samstag. In Jena zählt nur ein Sieg.

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