Die jüngste Mitgliederversammlung des 1. FC Köln hat beim Vorstand Spuren hinterlassen. Präsident Werner Wolf blickt nach der Nicht-Entlastung jedoch nach vorne und bittet den neuen Mitgliederrat um eine Chance.
Mit 51,54 Prozent der Stimmen ist der Vorstand des 1. FC Köln auf der Mitgliederversammlung vor etwas mehr als drei Wochen nicht entlastet worden. Zuvor hatte der damalige Vorsitzende des Mitgliederrates Ho-Yeon Kim bei seinem Jahresbericht eine entsprechende Empfehlung an die Mitglieder ausgesprochen.
Diese Empfehlung war es letztlich auch, wegen der sich FC-Präsident Werner Wolf vom Mitgliederrat vor den Kopf gestoßen gefühlt hatte. “Das macht man einfach nicht”, blickte der 68-Jährige in der zweiten Episode der neuen FC-Doku Geliebter Fußballclub auf die Mitgliederversammlung zurück.
Wolf “betroffen und wütend” nach MV
Eine Empfehlung zur Nicht-Entlastung des Vorstandes müsse dabei im Wesentlichen auf ein schweres rechtliches Vergehen im abgelaufenen Geschäftsjahr zurückzuführen sein. “Das liegt nicht vor”, sagte Wolf. “Und das hat mich betroffen und auch ein Stück wütend gemacht.” Insgesamt 652 Mitglieder waren der Empfehlung von Kim gefolgt und hatten für eine Nicht-Entlastung des Vorstandes gestimmt.
An ein Aufgeben dachte der Präsident jedoch nicht. “Bei mir war die Reaktion: Okay, auf in den Kampf”, erklärte Wolf. “Das ist eine Gelbe Karte, aber keine Rote. Jetzt müssen wir loslegen und schauen, was wir besser machen können und welche Chancen wir ergreifen können.”
Vorstand trifft sich mit neuen Vorsitzenden
Zu seinen ersten Aufgaben gehörte es dabei, sich mit dem ebenfalls bei der Mitgliederversammlung neu gewählten Mitgliederrat auseinanderzusetzen. Zwölf der 23 Anwärterinnen und Anwärter hatten dabei mehr Ja- als Nein-Stimmen erhalten und es somit in das Aufsichtsgremium geschafft.
Die Hälfte der zwölf Mitglieder war dabei bereits Teil des alten Mitgliederrates, die andere Hälfte ist neu dazu gestoßen. Zu den neuen Vorsitzenden wurden derweil Fabian Schwab und Stacy Krott gewählt. “Wir haben angefangen, mit den beiden Vorsitzenden zu überlegen, wie wir das positiv für beide Seiten gestalten können.”
Verhältnis soll sich verbessern
Dabei habe sich der neu gewählte Mitgliederrat nach der Empfehlung der Nicht-Entlassung auf der Versammlung nun offen für die Zusammenarbeit mit dem Vorstand gezeigt. “Ich fand es schön, dass uns gesagt wurde: Wir sind neu, gebt uns eine Chance.” Diese Aussage habe Wolf dabei an die Vorsitzenden zurückgegeben. “Meine Replik war: Gebt uns auch eine Chance. Gegeneinander hatten wir auch lange Jahre und das bringt überhaupt nichts.”
Die wichtigste Aufgabe des neuen Mitgliederrates wird es dabei in den kommenden Monaten sein, ein Trio für die Vorstandswahl im Herbst 2025 zu finden und vorzuschlagen. Bislang erscheint es unwahrscheinlich, dass der Mitgliederrat das amtierende Präsidium noch einmal zur Wahl vorschlagen wird. Offen ist ohnehin, ob der Vorstand um Werner Wolf, Eckhard Sauren und Carsten Wettich noch einmal in dieser Besetzung antreten würde – und ob sie es im Zweifel auch auf eine Kampf-Kandidatur ankommen lassen würden.
Hier kannst du über den 1. FC Köln diskutieren und dich mit anderen Usern austauschen. Bitte beachte dabei die Spielregeln in unserer Netiquette! Du findest sie hier und kannst sie jederzeit nachlesen. Viel Spaß!