Zum zweiten Mal in Folge ist der 1. FC Köln nach der Länderspielpause mit einer Niederlage gestartet. Dabei hatte bis zur nächsten Unterbrechung vieles besser werden sollen.
Der 1. FC Köln hatte sich nach der Länderspielpause so viel vorgenommen. Mehr Punkte als die fünf zuletzt sollten es in den vier Spielen bis zur nächsten Unterbrechung werden. Was in Darmstadt folgte war jedoch der bittere Aufschlag auf dem harten Boden der Zweitliga-Realität.
Vor dem 1:2 zuhause gegen den 1. FC Magdeburg war der FC ebenfalls mit einem Erfolgserlebnis in die Länderspielpause gegangen. Damals, Anfang September, hatten die Kölner einen überzeugenden 3:1-Erfolg auf Schalke gefeiert. Dass die junge FC-Truppe in der besonderes Atmosphäre der Veltins-Arena dabei eine derart reife Leistung gezeigt hatte, hatte eigentlich positiv auf die nächsten Wochen wirken sollen.
Wie nach Schalke: Auf Erfolgserlebnis folgt der Dämpfer
Doch zwei Wochen später gegen Magdeburg schien es fast so, als sei sich der Bundesliga-Absteiger zu sicher gewesen. Zwar hatte der FC den Gegner nach Belieben dominiert, die letzte Entschlossenheit vor dem Tor jedoch bei über 30 Abschlüssen vermissen lassen. So konnte der FCM den Kölnern am Ende sogar alle drei Punkte klauen.
Es folgte ein starkes Derby bei Fortuna Düsseldorf, bei sich der FC jedoch ebenfalls selbst um den Lohn gebracht hatte. Furiose 30 Minuten gegen Karlsruhe reichten anschließend trotz einer Drei-Tore-Führung nicht zum Sieg. Und so blieb ein biederes 2:0 in Überzahl gegen den Aufsteiger aus Ulm das einzig wirkliche Erfolgserlebnis zwischen der ersten und zweiten Länderspielpause.
Nationalspieler können keine Ausrede sein
Doch auch das hatte man sich während der vergangenen zwei Wochen schönreden können. Mit weniger Spektakel in der Offensive, dafür aber mit einer konzentrierten Abwehrleistung, sollte das Rezept für eine erfolgreiche Zweitligasaison gefunden worden sein. Das Problem nur: Gegen Darmstadt gab es nun weder ein spektakuläres Offensiv-Feuerwerk, noch eine stabile Defensive.
Stattdessen wurde der FC vom Mit-Absteiger in seine Einzelteile zerlegt. Dabei mag es den Darmstädtern zugute gekommen sein, dass aus der Kölner Startelf sechs Spieler aufgrund ihrer Länderspielreisen vor der Partie maximal zwei Trainingseinheiten mit der Mannschaft hatten. Dennoch war das kollektive Versagen am Freitagabend kaum auf das Fehlen der Nationalspieler während der Trainingswoche zurückzuführen.
FC lässt sich vorführen
Vielmehr fehlte es den Kölnern in Darmstadt an den grundlegenden Tugenden wie Zweikampfführung, Sprint-Bereitschaft oder taktische Disziplin. Dabei muss sich das Trainerteam rund um Gerhard Struber die Frage gefallen lassen, ob sich die Mannschaft den Herausforderungen der 2. Liga noch immer nicht vollends bewusst ist. Schließlich lässt sich mit weniger als der hundertprozentigen Leistungsbereitschaft auch im Unterhaus kein Spiel gewinnen.
Das musste der FC in Darmstadt nicht zum ersten Mal in dieser Saison leidvoll anerkennen. Anders als in den bisherigen Spielen wusste es der Gegner am Freitagabend jedoch zum ersten Mal in der vollen Deutlichkeit auszunutzen. Der bis dato Tabellen-16. führte den FC nach allen Regeln der Kunst vor. Die Frage ist nun, ob der 1. FC Köln dieses Mal daraus lernen wird. Die Reaktion am kommenden Wochenende gegen den SC Paderborn dürfte eine erste Antwort liefern.
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