FC-Angreifer startet durch, doch: “Wahrscheinlich mein letztes Jahr”

Ausgerechnet in seinem mutmaßlich letzten Jahr für den 1. FC Köln platzt bei Oliver Schmitt der Knoten. Der gebürtige Kölner entwickelt sich zum Leistungsträger in der U21-Offensive – und stellt sich damit ins Schaufenster für andere Vereine.

Der 1. FC Köln ohne ihn ist schwer vorstellbar. Olli Schmitt trägt seit der U8 das Trikot mit dem Geißbock auf der Brust. Der gebürtige Kölner wechselte im Sommer 2007 vom SV Deutz zum FC. Unterbrochen wurde die Zeit lediglich durch zwei kurze Gastspiele beim SC Verl (2021) und Hessen Kassel (2022/23). Sein Glück fand der heute 24-Jährige dort jedoch nicht.

Eigentlich wäre Schmitts Zeit am Geißbockheim vermutlich bereits in diesem Sommer vorbei gewesen, zählt der Stürmer doch seit dieser Saison als Ü23-Spieler. Die Transfersperre dürfte aber einen großen Anteil daran gehabt haben, dass der Angreifer nochmals für ein Jahr verlängerte. 

Schmitt nutzt seine Chance eindrucksvoll

Und Schmitt nutzt diese letzte Chance im FC-Trikot eindrucksvoll. In den Vorjahren, das gehört zur Wahrheit dazu, wurde der wendige Angreifer immer wieder durch teils langwierige Verletzungen aus der Bahn geworfen. „Ich bin jetzt verletzungsfrei und fühle mich sehr fit. Wenn du verletzt bist, was ich leider in den letzten Jahren oft war, kannst du keine Leistung bringen. Wenn du aber über einen längeren Zeitraum fit bist, spiegelt sich das auch in den Leistungen wider“, erzählt der Stürmer im Gespräch mit dem GEISSBLOG.

Sechs Tore und drei Vorlagen stehen für Schmitt aktuell in der Statistik nach zehn Einsätzen in dieser Saison – es ist seine bisher mit Abstand stärkste Regionalliga-Saison. Dabei zeichnet sich der Angreifer durch seine Variabilität auf dem Platz aus, taucht mal auf dem linken, mal auf dem rechten Flügel und mal im Zentrum auf: „Ich bin ein Instinkt-Fußballer, wenn es darauf ankommt, wo ich im Spiel auftauchen muss. Der Trainer weiß auch, dass ich sehr flexibel bin. Ich habe keine Position, auf der ich unbedingt spielen muss.“

So beschreibt Schmitt seinen Spielstil

Dabei ist der mit 1,80 Metern nicht gerade hochgewachsene Angreifer sogar auch mit dem Kopf erfolgreich: Auf diese Weise erzielte er gleich zweimal den 2:1-Siegtreffer – in Düren gegen Hohkeppel und zuletzt in Wuppertal, übrigens beide Male nach Flanken von Teoman Akmestanli. 

Seinen Spielstil beschreibt Schmitt so: „Mein Tempo mit dem Ball, Torgefährlichkeit sowie Freistöße oder Elfmeter herauszuholen. Ich versuche einfach, sehr unangenehm zu sein für den Gegner und dass ich meine Mitspieler in Szene setzen kann und selbst torgefährlich werde.“

Der Lohn für den Trend in den letzten Wochen: In der jüngsten Länderspiel-Pause durfte Schmitt einmal mehr beim Zweitliga-Team mittrainieren, diesmal erstmals unter Gerhard Struber. „Es war zunächst einmal schön, ihn kennenzulernen. Ich habe davor auch schon bei einigen anderen Trainern oben mittrainieren dürfen. Man merkt auf jeden Fall, dass das Tempo höher ist und die Qualität größer ist. Fehler werden dort noch schneller bestraft“, schildert der Offensiv-Akteur seine jüngsten Eindrücke.

Wie es mit Schmitt ab Sommer weitergeht, ist derzeit noch unklar. Eine weitere Verlängerung beim FC scheint nach dem Ende der Transfersperre eher unwahrscheinlich: „Es wurde besprochen, dass das wahrscheinlich mein letztes Jahr beim FC sein wird. Aber im Fußball weiß man nie. Deswegen will ich nichts ausschließen, weil ich den Verein kenne und der wiederum mich“, hält sich Schmitt alle Optionen offen. Mit seinen Leistungen stellt er sich aktuell aber ins Schaufenster und dürfte im kommenden Sommer sicherlich bei einem anderen Verein unterkommen und dabei auch höherklassige Spielpraxis sammeln.